Kapitel 21

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Ich war schon fast unten angekommen, als ich jedoch auf der letzten Treppenstufe den Halt verlor. Das war doch mal wieder typisch. Da renne ich zehn Stockwerke runter und falle kurz vor dem Ziel.

Ich knallte jedoch nicht auf den Boden sondern fiel in zwei muskulöse Arme.

Ich traute mich kaum meinen Blick zu heben. Was wenn das Ricci war, der mich eingeholt hatte?

„Principessa geht es dir gut?", fragte eine Stimme, die ich, ohne zu zweifeln jederzeit wiedererkennen würde.

„Milan.", flüsterte ich beinahe weinerlich, während ich mich an ihm festkrallte.

Ich weiß nicht wieso aber in diesem Moment fühlte ich mich bei ihm sicher. Solange er in meiner Nähe war, konnte mir nichts passieren. Sergio und Leandro, seine beiden Bodyguards, betraten nun auch den Eingangsbereich des Hotels und stellten sich stumm neben die Treppe.

„Was hat er gemacht?", fragte er direkt. Wie kam er darauf, dass Ricci etwas gemacht hatte? Hatte er vielleicht doch etwas damit zu tun? Vielleicht weil du hier gerade weinend zehn Stockwerke runtergerannt bist Kayla, erklärte ich mir selbst.

Ich sammelte meine ganze Kraft, um noch irgendwie einige Worte hervorzubringen: „Er kam immer näher und hat nicht aufgehört mich anzufassen."

Mir schossen die Bilder von eben wieder in den Kopf. Erst jetzt wurde mir bewusst, was für ein Glück ich gehabt hatte, dass ich es aus diesem Zimmer geschafft hatte. Was für ein Glück ich gehabt hatte, dass Milan darauf bestanden hatte, dass ich lerne mich selbst zu verteidigen.

„Ich bring den Mistkerl um.", knurrte Milan, während er mich zu Seite schob und mit zusammengebissen Zähnen den Aufzug rief, der sich direkt neben der Treppe befand.

„Bitte lass mich hier nicht alleine stehen.", flüsterte ich und krallte mich weiterhin an seinem Arm fest.

„Keine Sorge Principessa Leandro und Sergio bleiben bei dir. Und ich sorge dafür, dass dieser Kerl ein für alle Mal seine Finger bei sich behält.", mit den Worten warf er den beiden Muskelprotzen einen warnenden Blick zu und stieg auch schon in den Aufzug, ehe ich etwas erwidern konnte.

Völlig erschöpft ließ ich mich auf der Treppe nieder und legte meinen Kopf in meine Hände. Ich bemerkte aus dem Augenwinkel wie sich mir die beiden Muskelprotze näherten und hielt sie davon ab sich neben mich zu setzten.

„Kein Schritt weiter.", stieß ich aus und die beiden traten sofort einen Schritt zurück. Ich wollte nicht, dass sie mir zu nahekamen. Bei Milan war es etwas anderes. Weiß der Teufel wieso.

Mindestens zehn weitere Minuten verbrachte ich damit an eine weiße Wand zu starren, als plötzlich der Aufzug erklang und sich öffnete.

Mein Blick schellte sofort zur Aufzugstür, aus der tatsächlich Milan trat. Er suchte den Blickkontakt mit seinen Männern und winkte mit dem Kopf in Richtung Aufzug. Daraufhin bewegten sich die Männer wie automatisch dorthin.

Während Milan mit mir nun also das Gebäude verließ, fuhren die beiden Muskelprotze wieder hoch zu Ricci. Ich wollte gar nicht wissen was das zu bedeuten hatte. War er tot? Oder vielleicht nur verletzt?

„Du hast mich in diese Situation gebracht", flüsterte ich plötzlich, als sich in meinem Kopf ein klares Bild ergab.

Abrupt blieb Milan vor seinem Auto stehen und blickte mich erstaunt an. Das Auto stand mittlerweile nicht mehr direkt vor dem Haupteingang sondern in einer leeren Seitenstraße.

„Was?", fragte Milan, während er sich mit seinen Fingern die Schläfe massierte.

Während er abgelenkt war, versuchte ich meine Gedanken zu sortieren, allerdings prasselte so viel auf mich ein, dass ich fast den Verstand verlor. Und da kam mir eine der vielen dummen Ideen, die ich im Laufe der letzten Zeit hatte.

(Mafia) Fake Love - True LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt