Kapitel 25

11.4K 294 30
                                    

Das Ticken der Uhr neben mir ließ mich aus meinem Schlaf aufschrecken. Bin ich tatsächlich eingeschlafen, während ich Milan umarmt habe? 

Oder ist die wichtigere Frage viel mehr: habe ich Milan tatsächlich umarmt?

Müde drehe ich mich von der leuchtenden 4:55 weg, um nach Milan zu schauen. Meine Augen erkennen aber nichts. Rein gar nichts. Nur um sicherzugehen, mache ich das Licht an.

Immer noch nichts. Milan ist weg.

Was hatte ich auch anderes erwartet? 

Dass ich ihn um den Hals falle, ihn bitte zu bleiben und er dann die ganze Nacht neben mir auf dem Bett sitzt? 

So ein Mann war Milan nicht. Mal abgesehen davon, dass er nicht mein Mann war und sich um sowas überhaupt kümmerte.

Leise trat ich aus dem Zimmer raus und erwartete im Wohnzimmer einen schlafenden Leandro. 

Fehlanzeige. 

Auch dieser war wie vom Erdboden verschluckt. Die Terrassen war noch immer von Sergio bewacht das hatte ich eben gesehen.

Wenn Milan raus konnte, dann durfte ich das wohl auch. An Schlaf war nun sowieso nicht mehr zu denken. 

Ich hatte zwar einschlafen können, jedoch einen Alptraum nach dem anderen gehabt.

Meine Mutter hatte mir als kleines Kinder immer eingetrichtert, dass Alkohol keine Probleme löst, aber genau die Hoffnung hatte ich in diesem Augenblick. 

Schnell hatte ich mir ein kleines schwarzes Kleid aus der Tasche geschnappt und angezogen. 

Warum Milan gerade sowas für mich eingepackt hatte, hinterfragte ich einfach nicht weiter.

Das Hotel war so groß da müsste es doch bestimmt eine schöne Bar geben. Im Aufzug drückte ich einfach den Knopf runter zur Lobby. Da wäre ich doch bestimmt an der richtigen Adresse.

Mit einem lauten Pling öffneten sich die Aufzugs Türen und ich trat hinaus in den großen Raum. Hier war kaum was los. Nur ein zwei Leute saßen noch im hinteren Teil, den ich als die Bar identifizierte.

Welcher Mensch war denn auch noch im fünf Uhr morgens wach?

Ehe ich mich versah, saß ich auch schon an der Bar.

„Was kann ich ihnen bringen?", ein etwas älterer Mann kam auf mich zu und sah mich erwartungsvoll an.

„Irgendwas starkes bitte.", erwiderte ich und sah mich im Raum um. Hier war wirklich alles wie leergefegt.

Nach wenigen Minuten bekam ich ein Glas auf meinem Platz gestellt, welches ich sofort an meine Lippen hob. 

Der erste Schluck lief meinen Hals hinunter und hinterließ ein leichtes Brennen.

Das war genau das, was ich jetzt brauchte.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Die Anzahl der Drinks hatte ich nicht mehr mitgezählt aber meinem momentanen Zustand nach zu urteilen waren es definitiv zu viele gewesen. 

Zu viele und viel mehr, als ich vertrug.

Gerade als ich mich auf den Weg zum Fahrstuhl machen wollte vernahm ich stimmen etwas weiter rechts im Raum. 

Eine der Stimmen kam mir unfassbar bekannt vor.

Wankend ging ich in die Richtung und sah eine große Tür. Hinter ihr ertönte laute Musik, viele Stimmen und lachende Leute.

Als ob ich das vorher nicht gehört hatte.

(Mafia) Fake Love - True LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt