Kapitel 1

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"Habt Dank, Wächterin."

"Seit gesegnet, Wächterin."

"Ich bete jede Nacht zu Euch, Wächterin."

Ich sollte bald einen eigenen Schrein haben. Wenn die alle wüssten, dass ich eigentlich eine Kriegerin und keine Gottheit war. Ich freute mich natürlich, dass die Menschen mir so sehr vertrauten und mich achteten. Aber irgendwann würde es jemanden mit einer Verletzung geben, die ich nicht heilen konnte. Aber immer wenn ich den Leuten erklären möchte, dass ich nun mal nicht allmächtig war, wurde es als Bescheidenheit abgetan. Schon schwer, so ein Leben als Berühmtheit. Ich seufzte und kehrte in mein eigenes Dorf zurück. Meine Brüder warteten bestimmt schon auf mich.

"Michiko! Da bist du ja. Und konntest du wieder allen helfen?", fragte mich mein Bruder Izuna. Ich nickte und er lächelte zufrieden. Mama füllte mir währenddessen Auflauf auf meinen Teller und begeistert begann ich zu essen. "Wo ist Madara?", fragte ich. "Er ist bei einer Besprechung.", erklärte mir Izuna. "Und du bist nicht mit?" "Auf mich hören die sowieso nicht.", lachte er.

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"Diese Frau ist unsere einzige Chance." Murmelte Hashirama vor sich hin und wanderte im Raum hin und her. "Da magst du ja recht haben, aber sie hat ja nicht einmal einen Namen.", fand ich. Die Wächterin der Seelen... Die halten uns doch für bekloppt, sollten wir nach diesem Namen fragen. "Das ist mir egal. Willst du Mutter lieber sterben lassen? Ich breche jetzt sofort auf!", rief Hashirama entschlossen. "Auch wenn wir einen Anhaltspunkt haben, wir haben keine Garantie, dass sie sich in diesem Dorf aufhält. Außerdem ist das Uchihagebiet!" Aber mein Bruder war nicht aufzuhalten. Er packte seine Sachen und war schneller außer Haus, als ich hätte Seelenwächterin sagen können. Natürlich begleitete ich ihn. Spätestens morgen Mittag würden wir besagtes Dorf erreichen.

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Gleich nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg zurück ins Dorf. Immerhin hatte ich den Menschen dort versprochen noch einmal wieder zu kommen. Ich durfte während meines Aufenthaltes die Räumlichkeiten des Arztes nutzen und machte mich da breit. Und sobald die Leute wussten, dass ich im Dorf war, kamen sie auch.

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"Und wo sollen wir diese Frau jetzt finden?", fragte mich Hashirama ahnungslos. Ich seufzte, immerhin wollte er doch so planlos aufbrechen. Das logischste wäre die Arztpraxis. Obwohl wer wusste, was man sich unter einer Heilung der "Wächterin der Seelen" überhaupt vorstellen konnte. So ganz glaubte ich nämlich nicht an ihre Fähigkeiten.

So, das war sie also. Eine kurze Zeit sagte keiner etwas. Ich musste zugeben, sie war wirklich schön. Trotz des Gehstocks, auf den sie sich stützte, strahlte sie eine Art Eleganz aus. Aber auch Macht und vor allem Ruhe. Außerdem kam sie mir so vertraut vor. Woher kannte ich diese Frau? Hashirama räusperte sich. "Wächterin der Seelen, wir brauchen dringend Eure Hilfe. "Abgelehnt.", sagte sie stumpf. Das kam dann doch sehr überraschend. Ich hatte sie viel liebenswürdiger eingeschätzt. "Wie meint Ihr das?", fragte mein Bruder verwirrt. "Wie ich es sagte. Ich werde Euch nicht helfen." Diese Ruhe war unglaublich. Sie machte es einem schwer zu begreifen, dass sie tatsächlich ablehnte. "Ich bitte Euch dann jetzt zu gehen.", sagte sie freundlich und hielt uns die Tür auf. Hashirama war den Tränen nah, immerhin ging es hier um unsere Mutter. Und das Verhalten der schwarzhaarigen war absolut unerklärlich. "Ich verstehe das nicht.", murmelte Hashirama. "Ich dachte Ihr heilt jede Seele. Und Ihr wisst ja noch nicht einmal worum es geht.", sagte er dann lauter. "Ich habe nie gesagt, dass ich jede Seele heile. Das sind Gerüchte.", erklärte sie kalt. Es war eine Kaltherzigkeit, wie man sie nur von den Uchiha kannte. Könnte es sein, dass sie selbst eine war? Sowohl ihr Aussehen, als auch ihr Verhalten würden dazu passen.

"Michiko?", hörte man jemanden aus dem Flur rufen. Schnell schloss die Schwarzhaarige die Tür und sah sich überlegend um. Es war Izuna Uchihas Stimme gewesen, kein Zweifel. Das erklärte natürlich ihr Problem mit uns. Ich bereute es sofort, diese Frau als schön bezeichnet zu haben. "Hashirama, wir gehen!", befahl ich sofort. Aber vorher griff ich nach dem Arm der jungen Frau um sie mit meinem Hiraishinsiegel zu markieren. Wer weiß, ob wir sie noch brauchten und ich hatte nicht noch einmal Lust, sie zu suchen. Das Zeichen brannte sich in ihre Haut ein und sie machte einen erschrockenen Laut. Ich nahm Hashiramas Arm und teleportierte uns zurück zu unserem Anwesen.

Die Wachterin der Seelen II Tobirama FFWhere stories live. Discover now