Kapitel 13

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"Oh.", sagte ich leise. "Die Macht der Gewohnheit.", Ich lächelte nervös. Tobirama machte sich kurz die Mühe mich anzusehen. "Dann machst du das bei allen Patienten?" Ich schüttelte schnell den Kopf. "Nein so meinte ich das nicht!" "Wie dann?" Ich setzte mich zurück auf meinen Platz auf der Bettkante. "Nur bei meinen Brüdern." Bei allen fünf. Bis einer nach dem anderen starb. Ich war so froh, Madara noch zu haben. "Wie gesagt. Tut mir leid." Ich stand auf und räumte die alten Verbände erst Mal auf meinen Schreibtisch. Dann zog ich die Vorhänge zu, damit Tobirama in Ruhe schlafen konnte. "Schon in Ordnung.", Murmelte er. Ich drehte mich um. "Hn?" Aber da war er bereits wieder eingeschlafen. Ich schüttelte nur den Kopf, vor allem über mich selbst, und ging dann nach unten.

"Ich habe eine Lösung gefunden.", erklärte Hashirama mir und meinem Bruder. "Das wurde aber auch Zeit. Michiko, zeig uns deinen Arm." Ich hatte mich gerade erst gesetzt, und hatte noch keine Ahnung, was man eigentlich von mir wollte. Etwas irritiert legte ich meinen Arm auf den Tisch. "Den anderen!" Ah. Der mit dem Hiraishin-Siegel. "Es wird eine ganze Weile dauern. Das Siegel hat sich in deine Haut gebrannt. Ich muss die Brandnarben heilen.", erklärte der Senju. Madara nickte zustimmend. "Wie lang es dauert, ist egal. Hauptsache sie wird davon befreit!" Ich betrachtete das Siegel, die vielen kleinen roten Schriftzeichen, in Kreisen angeordnet und mit bloßem Auge kaum zu entziffern. Dieses Siegel hatte Tobirama gestern das Leben gerettet. Was, wenn so etwas noch einmal passierte? Wenn Tobirama wieder meine Hilfe brauchte? Ich fühlte mich mit dem Siegel nützlich. "Michiko!" "Schon gut. Ihr braucht Euch die Mühe nicht machen." Hashirama legte den Kopf schief. "Was soll das heißen?", fragte Madara alarmiert. "Das soll heißen, ich lasse das Siegel ein Siegel sein. Ich behalte es." "So ein Unsinn!" "Darf ich fragen wieso?" Ich ignorierte meinen Bruder einfach und beantwortete lieber Hashiramas Frage. "Wenn das Siegel nicht gewesen wäre, wäre Tobirama gestern mit Sicherheit gestorben. Das Siegel zu behalten, ist einfach praktisch." Madara runzelte die Stirn. "Was hat das zu bedeuten?" "Tobirama teleportierte sich gestern in mein Zimmer. Was davor passiert war, weiß ich nicht. Aber er war halbtot. Das Siegel war seine Rettung." "Willst du damit sagen, du behältst es nur, weil es den Senju irgendwann wieder retten könnte?" Ich nickte. "Das ist doch Schwachsinn! Du bist doch nicht seine persönliche Anlaufstelle für alle Fälle!", rief mein Bruder aufgebracht. "Diese Diskussion ist sinnlos. Madara. Das ist mein Arm. Also entscheide ich auch darüber. Und ich sage, dass ich das Siegel behalten werde." Ich ignorierte Madaras Versuch, etwas einzuwerfen, stattdessen stand ich auf und verließ den Raum.

Tobirama lag nicht mehr in meinen Bett. Dass er es überhaupt geschafft hatte, aufzustehen... unglaublich. Zuerst hatte ich die Hoffnung, er könnte im Badezimmer sein, aber dann bemerkte ich das Fehlen seiner Schuhe. Kein normaler Mensch schleppte seine Schuhe mit ins Bad! Lustigerweise hatte er seinen blutverschmierten Pelzkragen dagelassen. Wie überaus großzügig. "Weit kann der nicht sein.", murmelte ich zu mir selbst.

Die Wachterin der Seelen II Tobirama FFWhere stories live. Discover now