Kapitel 18

407 13 1
                                    

"Tobirama?" "Was?" "Bleibst du jetzt hier?" "Wie meinst du das jetzt?" Ich hörte seine Decke rascheln, wahrscheinlich hatte er sich zu mir gedreht. "Ich wollte wissen, ob du hier schläfst?" "Schätze schon." Ich lachte leise. "Lange her, dass ich einen Übernachtungsgast hier hatte." Tobirama grummelte. "Ich bin ja wohl nicht nur irgendein Übernachtungsgast." Ich tätschelte seinen Arm. "Natürlich nicht.", scherzte ich. "Gute Nacht, Tobi." "Hm."

🌼🌼🌼

Von draußen war ein Klopfen zu hören. Ich wartete darauf, dass irgendwer in diesem Haus die Tür öffnen würde, aber es schien keiner hier zu sein. Ich konnte Madaras Chakra nirgendwo hier spüren. Und die Mutter schien auch nirgendwo zu sein. Ich beschloss aufzustehen, bevor Michiko noch geweckt werden würde. Ich versuchte meine Klamotten und Haare zumindest ein bisschen zu richten, bevor ich öffnete. Vor den Stufen standen mehrere Leute, einfache Dorfbewohner, keine Uchiha. Verwirrt sahen sie mich an. Schließlich begann eine Frau mit einem Baby auf dem Arm zu sprechen. "Wir sind auf der Suche nach Michiko Uchiha. Ist sie da?" Ich schüttelte den Kopf. Sie schlief ja noch, bestimmt wäre es ihr lieber, wenn diese Leute später vorbeikommen würden. Hinter mir hörte ich Schritte. Dann guckte Michiko mir über die Schulter. "Was macht ihr denn alle hier?", fragte sie noch ein wenig verschlafen. "Sie ist ja doch da!", entrüstete sich eine Frau und musterte mich skeptisch. Michiko lachte. "Ich hab noch geschlafen, Tobi hat es gut gemeint." Vor allem die Frauen machten große Augen, als die Uchiha mir eine Hand auf die Schulter legte. "Ist unsere Michiko etwa schon verlobt?", rief ein etwas älterer Mann. "Michiko lachte daraufhin nur. Für sie war das ganz klar ein Scherz, aber die Leute meinten das völlig ernst. Natürlich stellte Michiko nichts richtig, manchmal war sie genauso naiv wie mein Bruder. Innerlich verdrehte ich die Augen. Was hatte ich von ihr erwartet, sie dachte immer noch ich hätte sie unabsichtlich geküsst. Aber vielleicht wollte sie es gar nicht verstehen. Vielleicht tut sie nur so naiv und will mich bloß nicht abweisen. Wäre eine Möglichkeit. Ich sah zu der Schwarzhaarigen, die gerade fragte weshalb alle hierher gekommen waren. Obwohl sie gerade erst aufgestanden war, schien Michiko schon richtig wach zu sein. Anders als ich. Immerhin hatte sie mich nachts immer wieder aufgeweckt um mir meine Decke zu klauen oder mich im Schlaf zu erdrücken. Nicht dass sie das geschafft hätte, aber versucht hat sie es auf jeden Fall. Erinnern würde sie sich daran auf keinen Fall, und ich würde ihr auch nicht erzählen, dass sie mich halb zu Tode gekuschelt hatte.

"Wir haben ein Geschenk für dich.", erklärte die Frau mit dem Baby. Michiko quetschte sich vor mich und nahm die ihr gereichte Schriftrolle entgegen. Neugierig aber unauffällig las ich mit, was in der Schriftrolle stand. Michiko würde im Dorf ihre eigene Praxis bekommen. Die Uchiha hatte Tränen in den Augen. "Tobirama, du glaubst nicht was passiert ist!" Um ihr den Moment nicht zu versauen, tat ich unwissend. Sie drehte sich zu mir um und grinste stolz. "Ich bekomme meine eigene Praxis!" Ihre Freude war ansteckend. Die Leute vor den Stufen klatschten Beifall. Michiko zog mich am Kragen meines Shirts nach unten, zuerst dachte ich, sie wolle mir etwas ins Ohr flüstern, dann spürte ich ihre Lippen auf meinen. Ich war so abgelenkt, dass ich Madaras Chakra gar nicht bemerkte, als er zurückkam.

Die Wachterin der Seelen II Tobirama FFWhere stories live. Discover now