Kapitel 28

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Irgendwann kann ich mich aus meiner Starre befreien. In 5 Minuten muss ich wieder bei Lissa sein. Wir gehen gemeinsam Mittagessen. 

Also raffe ich mich auf und mache mich auf den Weg zum Konverenzsaal. Auf dem Weg bekomme ich einige schräge Blicke zugeworfen, aber das ist mir egal. Vor dem Saal angekommen, habe ich noch kurz Zeit meinen Zopf neu zu binden und über meine Kleidung zu streichen, dann öffnet sich die Tür auch schon und eine sichtlich genervte Lissa samt genervten Wächtern kommen raus. 

Ich bedeute den anderen Wächtern mit einem Nicken, das ich jetzt die Wache übernehme und hacke mich schweigend bei Lissa unter. Wir hatten davor ausgemacht, das wir das kleine Café ausprobieren wollen, also schlendern wir jetzt über die ruhigen Wege Richtung Nord trackt. Der ist hauptsächlich für Besucher, weshalb dort auch ein kleines Café ist. 

Ab der hälfte des Weges findet Lissa ihre Sprache wieder :"Was ist lose Rose?" 

"Was meinst du?" meine ich im versuch ihr Mitleid abzuhalten.

"Du weißt genau was ich meine. Ich sehe doch wie mies es dir geht seit 'du weißt schon'" sie bleibt stehen, nimmt meine Hände in ihre und blickt mir in die Augen.

Ich seufze. Ich weiß sie will mir nur helfen. Doch im Moment kann mir keiner helfen. Die Wunden sind einfach noch zu frisch und die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Also meine ich zu Lissa:" Du bist echt eine gute Freundin. Ich sehe es dir hoch an ,dass du mir helfen willst, aber ich muss das alleine schaffen. Und ich schaffe das auch. Du kannst mir nur helfen indem du Zeit mit mir verbringst. So wie jetzt. Wir können einfach öfters so sein wie wir früher waren. Das tuen was wir früher gemacht haben. Ich brauche einfach ein bisschen Normalität. Okay?"

Sie nickt und murmelt ein :"Okay." und wir setzten unseren Weg zum Café fort. Als wir uns an einem Tisch gesetzt haben und bestellt haben, wirkt Lissa wie ausgewechselt. Sie ist nicht mehr so melancholisch, sondern scheint meinen Wusch nach Normalität nachzukommen. Wir reden über alles Mögliche. Wie sehr die anderen Wächter und die Monarchie uns nerven, Wie schlimm der Style einiger Adeliger ist. All sowas.

Ich lasse meinen Blick immer mal wieder durch den Raum schweifen. Ich bin immer noch Lissas Wächterin. Erst fällt mir nichts besonderes auf, aber nach einer Weile treffen meine Augen auf altbekannte dunkelbraune Augen. Im ersten Moment kann ich es nicht glauben. Doch als ich die Gestalt, die uns von einer Ecke aus beobachtet, mustere bin ich mir sicher. Dimitri ist hier.

Doch warum greift er uns nicht an? Warum beobachtet er uns? Und wie lange macht er das schon? Was hat er vor?

Ich tue so, als hätte mein Handy vibriert und schreibe eine Nachricht an Lissa.

Dimitri ist hier

Lissa ist ein bisschen verwirrt, als ihr Handy piepst, aber sobald sie meine Nachricht ließt, verändert sich ihr Gesicht schlagartig. Ich sehe ihre Angst, ihre Panik.

Du darfst deine Angst nicht so zeigen. 

Ich weiß nicht ob er weiß das ich weiß das er hier ist.

Ok. Was tuen wir jetzt. Was hat er vor?

 Bleib erstmal ruhig.

Noch mehr Wächter sind unterwegs. 

Das wichtigste ist, das du sicher bist. Alles andere ist unwichtig.

Ok. Wie geht es dir dabei?

Das ist jetzt egal. Ich kann das ab. Keine Sorge.

Ich beobachte ihn weiterhin aus dem Augenwinkel. Auf einmal blickt er mir direkt in die Augen. Mich überkommt ein ungutes Gefühl. Was hat er vor? Warum greift er uns nicht an?Daraufhin steht er auf und verläßt ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen das Café. Jetzt bin ich vollkommen verwirrt. Was wollte er hier im Café? Warum ist er einfach so gegangen?

Ich gebe den anderen Wächtern und Lissa bescheid ,dass er weg ist und weise sie an Dimitri zu verfolgen, sodass er vom Gelände verschwindet und dann die Sicherheitsvorkehrungen anzupassen.
Lissa ist erleichtert als ich die Entwarnung gebe. Wir trinken noch unseren Kaffee zuende und wollen dann bezahlen. Doch die Kellnerin gibt uns zusammen mit der Rechnung einen Zettel und meint nur:" Von dem Mann der vorhin hier war."

Ich öffne den Zettel.

Bring die Königin heute Nacht allein um 12 Uhr vor das Westtor. Wenn ihr euch weigert oder Verstärkung mitbringt wird es euch leidtuen.
-D

Das hatte er also vor. Er will uns erpressen um an Lissa zu kommen. Doch was will er mit ihr? Ich schiebe Lissa wortlos den Zettel rüber. Sie ließt ihn und fragt:" Haben wir eine Wahl?" "Nicht wirklich. Wir werden uns trotzdem nicht einfach kampflos ergeben. Wir brauchen einen Plan. Und zwar schnell."

Wir beschließen zurück in unser Zimmer zu gehen und dort einen Plan auszuarbeiten.
Auf dem Weg klingelt plötzlich mein Handy. Was ist denn jetzt schon wieder? Aber als ich Avas Namen auf dem Display sehe, ändert sich meine Stimmung schlagartig zu einem Gemisch aus Traurigkeit und Hoffnung.
" Hi, was gibt's neues?" melde ich mich.
"Hi Rose. Es freut mich dir mitteilen zu können, dass wir ein Heilmittel haben. Es ist zwar noch nicht sicher und funktionieren auch nicht immer aber es ist zumindest etwas. Eine kleine Dosis ist für Notfälle zu dir unterwegs. Sie sollte heute Abend da sein." bei diesen Worten durchströmt mich Hoffnungen. Endlich mal eine gute Nachricht.

Ich bedanke mich bei Ava und erklärte dann Lissa alles. Sie ist begeistert. Doch dann wird sie auch schnell wieder ernst und widmet sich voll und ganz dem Plan. Schließlich hängt von diesem ihr Leben ab.

Hey,
Ja ich melde mich auch mal zurück. Ich update ja normalerweise am Wochenende, doch ich dachte mir heute mal das ich heute veröffentlichen kann.
Ich hoffe euch hat das Kabel gefallen. Über Feedback würde ich mich immer freuen.

Eure OceanTrue

Wächter LiebeWhere stories live. Discover now