Kapitel 29

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 In 10 Minuten treffe ich mich mit Lissa und noch anderen Wächtern und Beratern im Konverenzsaal. Dort wollen wir einen Plan aushandeln um Lissas und meine Überlebenschancen zu vergrößern. Doch jetzt bin ich erstmal auf dem Weg zum Flugplatz. Dort soll gleich ein Flugzeug landen, was das Heilmittel mit an Bord hat. Sobald wir das haben können wir besser und genauer planen.

Als ich beim Flugplatz ankomme, sehe ich schon eine kleine Maschine auf mich zu rollen. Sobald es zum stehen kommt gehe ich darauf zu. Ich muss kurz stoppen, als ich sehe wer da aus dem Flugzeug steigt. Es ist Jesse. Von allen möglichen Leuten, die mir das Heilmittel hätten übergeben können, muss es ausgerechnet er sein? Ich bin gerade echt nicht in der Stimmung um diesen Idioten zu sehen und seine doofen, unangemessenen Kommentare zu ertragen.

Er steigt mit einem kleinen Kästchen und einem breiten grinsen im Gesicht die Stufen runter. ich würde ihn jetzt schon gerne eine reinhauen. Doch ich muss mich wohl beherrschen.

Als er vor mir stehen bleibt und mir das Kästchen überreicht, denke ich schon kurz das er erwachsen geworden ist und aufgehört hat Kommentare abzugeben, doch da habe ich mich wohl geirrt. "Na Rose? Jetzt braucht ihr wohl doch ganz dringend meine Hilfe? Ich bin wohl dein Retter in Not. Was bekomme ich dafür?"

Mir platzt fast der Kragen. Wie arrogant kann man nur sein? Ich atme noch mal tief durch und versuche dann so ruhig und freundlich wie möglich, ihm klar zu machen, das es nicht sein verdienst ist und das ich ihm rein gar nichts schulde, außer einem Tritt in die Eier. 

Daraufhin drehe ich mich mit dem Kästchen auf dem Absatz um und laufe in Richtung Hauptgebäude. Auf dem Weg versuche ich mich noch so weit es geht zu beruhigen, schaffe es aber nicht vollends. So bin ich immer noch etwas schlecht gelaunt als ich dort ankomme.

Alle anderen anwesenden sitzen schon und diskutieren leise untereinander. Als die schwere Eichentür hinter mir zuschlägt, wird es auf einmal still. Ich stelle mich neben Lissa ans eine Kopfende des Tisches und beginne alle anwesenden über die vergangenen Ereignisse und Umstände aufzuklären:" Guten Abend alle. Ihr habt sicher schon einige Gerüchte gehört und ja auch schon ein paar Infos bekommen, als ihr zu dieser Versammlung einberufen wurdet. Doch damit keine falschen Infos oder Hoffnungen im raum stehen bleiben, versuche ich jetzt alle zu beheben. Die Momentane Situation ist so: Dimitri Belikov, der ehemalige Wächter von Lissa, ist bei dem Angriff auf St.Vladimir zum Strigoi verwandelt worden und seitdem hinter ihr her. Er ist hochgefährlich, da er zum einen ein junger Strigoi ist, aber vor allem, da er sehr gut ausgebildet ist und ausgefeilte Kampftechniken verwendet. Heute Mittag ließ er Lissa eine Nachricht zukomme, das sie heute Nacht um 12 von mir ans West-Tor gebracht werden soll, und wir alleine kommen sollen."

"Warum hören wir überhaupt auf seine Forderungen?!" höre ich einen Wiederspruch aufkeimen.

"Hört ihr mir überhaupt zu? Ich sagte doch das er hochgefährlich sei! Wenn wir nicht kommen oder Verstärkung mitbringen -und das in irgendeiner Art- wird er es uns verheerend bezahlen lassen. Glaubt mir. Mit ihm ist nicht zu spaßen."

"Wenn wir keine Verstärkung nutzen können, wofür ist dann diese Versammlung? Wir können doch sowieso nichts tuen! Das haben sie doch gerade selber gesagt."

"Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt das wir keine Verstärkung haben dürfen, doch ich bin eine sehr gut ausgebildete Wächterin. Er war im vergangenen Jahr mein Mentor. Ich kenne seine Schwächen. Außerdem haben wir ein weiteres Ass im Ärmel. Das Forschungslabor an der St. Vladimir hat nach dem Strigoi Angriff an einem Heilmittel geforscht um Strigois in ihrem ursprünglichen Zustand als Mensch, Dhampir oder Moroi zurück zu versetzten. Erst gab es einige Rückschläge aber erst gestern gab es einen Durchbruch. Ein Strigoi wurde geheilt, bei anderen sieht es aber anderes aus. Das Mittel setzt den Strigoi erstmals kurz außer Gefecht beziehungsweise schwächt ihn jedoch funktioniert die Umwandlung nicht zuverlässig. Manchmal funktioniert es , manchmal aber auch nicht. Aber es kann unsere letzte Möglichkeit sein. Hat irgendwer einen Plan wie wir Dimitri das Mittel spritzen können und die Lissa da heil wieder rausbekommen?" 

Daraufhin wird es unruhig. Alle diskutieren laut durcheinander. Manche wollen eine Selbstmordaktion starten und mit Verstärkung anrücken, andere wollen gar nicht kommen und manche wollen sogar Lissa opfern. 

Ich lasse mich erschöpft auf den Stuhl sinken. Lissa legt mir ihre Hand kurz auf den Arm. Als ihre Hand weg ist, höre ich kurz darauf auch schon ihre klare, laute Stimme durch den Saal hallen:" Ruhe!" es wird augenblicklich ruhig und sie blickt zufrieden in die Runde bevor sie weiterspricht. 

"Aufzugeben ist gar keine Option! Wie Rose euch allen vorhin erklär hat, haben wir nur eine Chance, wenn wir ihm das Heilmittel spritzen."

Zwischenrufe wie "Wie soll das denn gehen? " und " Das ist doch Selbstmord!" werden laut.

Lissa hebt selbstbewusst die Hand und bringt so alle zum Schweigen.

"Ich habe einen Plan."


 Hey,

Dieses Kapitel möchte ich @Greta836 widmen. Du hast zwar wahrscheinlich noch gar nicht bis zu diesem Kapitel gelesen, aber ich möchte mich bei dir für denen tollen Support bedanken. Deine Kommentare waren echt immer lieb und haben mich heute motiviert dieses Kapitel zu schreiben. Danke dafür.

Über Feedback und Verbesserungsvorschläge, genauso wie Votes würde ich mich freuen.

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen

Eure OceanTrue

Wächter LiebeWhere stories live. Discover now