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"Nein, Noona... ich hab dich doch lieb... Du wirst doch deinem einzigen Bruder nichts antun? Oder?" flehte er mich an und umarmte mich. 

"Also... wenn sie dich nicht killt, ich würde das gerade gerne übernehmen." hörte ich Yoongi, der den Raum nicht verlassen hatte und nun langsam, aber bedrohlich auf Yeonjun zu lief, der die Augen aufriss und sich hinter mir versteckte.

"Rette mich vor dem Verrückten." jammerte er und zum Glück kam nun Jin dazu, der inzwischen zusammen mit den anderen von Taehyung über alles aufgeklärt worden war.

"Yeonjun, geh mit Jimin mit, der zeigt dir ein Zimmer, wo du heute Nacht schlafen kannst." er zeigte auf Jimin, der in der Tür stand und ihm freundlich zu nickte. Auch er hatte eine Spur Ärger im Blick, aber der klägliche Zustand und sein reuevolles Gejammer, verhinderten wohl, dass selbst der sanfte Jimin ihm eine Abreibung verpasste, was dieser wohl trotzdem gerne getan hätte. Allerdings übersah er auch nicht meinen warnenden Blick.

"Niemand ermordet hier meinen Bruder, oder krümmt ihm auch nur ein Haar... nur ich darf das." drohte ich und Yoongi ließ sich seufzend wieder aufs Bett sinken.

"Darf ich ihm wenigstens eine knallen?" schmollte er.

"Nein, wir werden darüber in Ruhe reden, wenn Zeit dazu ist... aber... du willst nun bestimmt mit Taehyung reden, oder? Soll ich dabei bleiben und für euch moderieren?" fragte Jin und ich schüttelte den Kopf.

"Danke Jin, aber... wir müssen alleine reden. Falls es Probleme gibt, können wir dich immer noch rufen." lehnte ich ab und er nickte verstehend.

"Ok, komm schon Yoongi, wir gehen Tae bescheid sagen und lassen sie alleine." forderte Jin auf und der Angesprochene erhob sich genervt seufzend.

"War das noch eine schöne Zeit, als du Schiss vor mir hattest, Hyung..." meckerte er und Jin lachte.

"Ja, nee... das ist vorbei, seit ich weiß, was du für ein niedlicher, süßer..." fing Jin an zu schwärmen.

"Yah, schon gut, lassen wir das Thema... machst du mir einen Kakao mit Marshmellows und kuschelst mit mir bis ich einschlafe?" fragte er den Älteren und wenn ich nicht gerade so aufgewühlt gewesen wäre, hätte ich jetzt gekichert. Nervös setzte ich mich auf das Bett und starrte zur Tür, durch die mein TaeTae gleich kommen würde und ich war so furchtbar durcheinander, wusste gar nicht, wie ich mich verhalten sollte. Ich hatte so vieles falsch gemacht... Ich hatte nicht nur mein Herz gebrochen, als ich davon lief, sondern seines auch. Jahrelang hatte ich ihm die Schuld gegeben, ihn zu unrecht gehasst, dennoch hatte ich ihn all die Jahre schrecklich vermisst. Ihn zu verlieren, war das schlimmste, was mir jemals passiert war und nun zu erfahren, dass es so unnötig war, all die Tränen grundlos geflossen waren, all der Herzschmerz für nichts und wieder nichts erlitten wurde. Endlich öffnete sich die Tür und er trat ein. Zaghaft lächelte er mich an, hatte ich ihn doch die Tage zuvor immer wieder harsch abgewiesen. Unschlüssig stand er in der Mitte des Zimmers, traute sich wohl nicht weiter, wollte erst sehen, wie ich auf ihn reagierte. Doch ich hielt es nun nicht mehr aus, ihn nicht zu umarmen, stand schnell auf, ließ zu ihm und sprang ihn an, um ihn wie ein Koala zu umklammern. Er hielt mich genauso schnell fest, wie ich in seinen Armen hing und drückte mich an sich.

"Ich habe nichts von all dem getan, was in dem Tagebuch stand, absolut gar nichts..." sagte er, ehe seine Worte von einem Schluchzen unterbrochen wurde.

"Es tut mir so leid... hätte ich doch nur mit dir geredet, das wollte ich auch, deswegen war ich ja zu dir gefahren, aber als ich dich mit einer anderen sah, war für mich alles klar, es musste wahr sein... ich... oh Gott... Tae... ich hab alles weggeworfen und bin gegangen... warum bin ich nur gegangen?" weinte ich gegen seinen Hals, wo ich mein Gesicht an seiner weichen haut vergrub.

"Nein, bitte... jeder hätte das missverstanden, es tut mir leid, das ich bei dem Quatsch überhaupt mitgemacht habe... wichtiger ist, dass du jetzt zu mir zurück kommst... du kommst doch zurück? Oder nicht?"

XO Ex's & Oh'sWhere stories live. Discover now