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Ich presste mein Gesicht gegen seine Brust und schmiegte mich eng an ihn... dachte an unsere gemeinsame Zeit zurück.

"Erinnerst du dich noch, wie wir uns kennen gelernt haben?" fragte er mich, schien ebenfalls in seinen Gedanken in die Vergangenheit gewandert zu sein.

"Ich hab sogar den Strafzettel noch... wegen Umweltverschmutzung." kicherte ich.

"Irgendwie musste ich dich doch ansprechen, ich bin dir zwei Stunden hinterher gefahren, weil ich mir Sorgen gemacht hatte. Außerdem hab ich den Strafzettel nie weiter geleitet, ich hab meine Kopie davon in mein Tagebuch geklebt." meinte er dann.

Flashback 5 Jahre zuvor Namjoon PoV


Nachdem ich einen Zeugen befragt hatte, für den ich extra von Seoul nach Daegu musste, da die Person im Altersheim lag und nicht reisefähig war, wollte ich wieder zurück zum Revier in der Hauptstadt fahren, als ich ein Auto bemerkte, dass mitten auf der Straße hielt. Darin saß eine weinende Frau, der es scheinbar nicht gut ging. Als ich merkte, dass sie in der Verfassung los fuhr, setzte ich mich schnell hinters Steuer und fuhr ihr hinterher, ich wollte sie irgendwo stoppen und versuchen, sie zu beruhigen, sie sah so verzweifelt aus. Ich überlegte, was ich tun könnte, ich durfte meine Sirene nicht benutzen, es war ja nicht verboten traurig Auto zu fahren, es war nur eine Empfehlung es nicht zu tun und illegal wollte ich sie nicht anhalten. Also wollte ich ihr nachfahren, bis sie irgendwo von alleine Halt machte... oder sie gegen die Verkehrsregeln verstieß, dann konnte ich sie anhalten.

 Wie es der Zufall wollte, fuhr sie auf die Schnellstraße Richtung Seoul, auf die ich sowieso gemusst hätte, aber leider hielt sie nicht und tat auch nichts ungewöhnliches, was ich aber sah, war, wie sie sich immer wieder mit dem Handrücken über die Augen wischte. Sie weckte einen Beschützerinstinkt in mir, den ich vorher noch nie so intensiv für jemanden verspürt hatte, nur durch diesen flüchtigen ersten Blick auf sie vorhin. Vielleicht war es einfach nur der Polizist in mir, wer wusste das schon. Zwei Stunden vergingen und wir hatten Seoul schon fast erreicht, als ich plötzlich sah, das sie etwas aus dem Fenster warf... darauf hatte ich gewartet, ich schaltete die Sirene an und sie fuhr rechts ran. Ich stieg aus und lief zu ihrem Auto, wo sie die Fensterscheibe schon herunter gelassen hatte.

"Bin ich zu schnell gefahren, Officer?" fragte sie und ich schüttelte den Kopf.

"Nein... sie haben etwas aus dem Fenster geworfen und damit die Umwelt verschmutzt, ich werde ihnen einen Strafzettel ausstellen... und es heißt Detective." erwiderte ich, musterte sie genauer. Sie war so hübsch, trotz der verweinten Augen.

"Wieso interessiert es einen Detektive, ob jemand sein Handy aus dem Auto wirft?" fragte sie irritiert.

"Vielleicht haben sie es ja weg geworfen, um ein Verbrechen zu verschleiern. Wer wirft denn bitte ein Handy aus dem Autofenster?" meinte ich mit erhobener Braue.

"Ich will nicht gefunden werden, also von meiner Familie und meinem Exverlobten... ich will einen Neuanfang, ohne sie..." erklärte sie und ich nickte, ja Familie konnte einen schlimm nerven, da hatte ich Erfahrung.

"Die Simkarte kaputt machen, hätte gereicht." erklärte ich ihr sanft, schrieb auf dem Strafzettel nur, den Grund und dann statt der Strafe, notierte ich ihr meine Nummer.

"Oh..." sagte sie nur, schien aber dem Handy nicht all zu sehr nach zu trauern.

"Hören sie... sie sollten vielleicht erstmal eine Pause machen und sich beruhigen, sie wollen doch keinen Unfall bauen. Da drüben ist ein Cafe, darf ich sie zu einen warmen Kakao einladen?" fragte ich sie hoffnungsvoll und langsam begann sie zu nicken. Als sie ausstieg, sah ich, dass ihre Hand zitterte, so aufgewühlt war sie. Wir setzten uns und bevor sie überhaupt mit mir sprach, hatte sie zwei Kakao und drei Stück Erdbeerkuchen verdrückt, während ich ihr staunend zusah, was so alles in so einem kleinen Magen verschwinden konnte. Sie war verdammt niedlich und mein Herz schlug jedes mal schneller, wenn sie den Blick hob und mich kurz ansah.

"Ich bin Kim Namjoon." stellte ich mich vor, als ich die Stille nicht mehr aushielt.

"Choi Y/N." sagte sie knapp.

"Und weißt du schon, wo du nun hin willst?" fragte ich sie, verfiel in die etwas vertrautere Anrede, woraufhin sie die Schultern anhob und wieder fallen ließ.

"Nach Seoul, eine Wohnung suchen..." antwortete sie und ich begann zu grinsen.

"In meinem Apartmentkomplex ist die Nachbarswohnung frei, ich kenne den Vermieter gut, wenn du also was brauchst, wo du heute noch einziehen kannst... kann ich dir helfen..."

XO Ex's & Oh'sWhere stories live. Discover now