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In Namjoons Armen einzuschlafen war wirklich angenehm, er war so groß und breit, dass ich an seiner Brust fast ganz in seiner Umarmung verschwand. Es störte mich nicht, dass ich so klein war, im Gegenteil, war es einfach schön, sich so beschützt zu fühlen. Ich hatte dieses Gefühl bei jedem einzelnen, meiner Exfreunde und auch, wenn ich in den letzten Jahren manchmal etwas abweisend und kalt gewirkt hatte, gekuschelt hatte ich immer gerne, hatte es sogar gebraucht und ohne dieses Gefühl von starken Armen um mich, hatte ich mich oft verloren gefühlt. Mit ein Grund, warum ich mich immer wieder viel zu schnell wieder auf was neues eingelassen hatte. Ich hatte nicht einmal genug Zeit gehabt, alles zu verarbeiten und wieder zu heilen, darum hatten sich meine Probleme immer weiter verschlimmert, mit jeder Trennung war ich kaputter gewesen als vorher, ein Teufelskreis, den ich eigentlich mit der Trennung von Jungkook durchbrechen wollte. Ich hatte auch nie geplant, ihn endgültig zu verlassen, ich wollte mit mir selbst klar kommen und es wieder mit ihm versuchen, wenn es mir besser ging, hatte ihm auch gesagt, dass die Trennung für mich nur temporär war, aber in seinem Schmerz, hatte er nicht richtig verstanden, was ich meinte... darum hatte er sich wohl dem Club der Verflossenen angeschlossen, ich wusste es nicht, da Jimin mir immer noch den Rest der Geschichte erzählen musste. 

Nun lag ich hier, war wieder aufgewacht und betrachtete den schlafenden Namjoon lächelnd. Er war der erste nach Taehyung gewesen, das erste Mal, dass ich eine neue Person in mein Leben gelassen hatte und es war heftig und leidenschaftlich zwischen uns gewesen. Sanft strich ich über seine Wange und küsste seine Nasenspitze, worauf hin er mit geschlossenen Augen lächelte, dabei seine Zuckersüßen Grübchen zeigte, die man viel zu selten sah, da er wegen seiner Arbeit oft zu ernst war.

"Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich es vermisst hab, so aufzuwachen" murmelte er und drückte mich fester an sich. 

"Ja, ich auch, morgenkuscheln mit dir, war immer unglaublich schön... und ist es immer noch." erklärte ich zufrieden seufzend. Er strich mir zärtlich durch die Haare.

"Es tut mir so leid, dass ich so sauer auf dich war... ich wusste nicht, was meine Stiefmutter hinter meinem Rücken getan hatte. Für mich war ich nie mit Juni verlobt, da das ohne meine Erlaubnis beschlossen wurde, mich mit ihr zu verloben. Ich hatte das ignoriert, weil ich nicht vor hatte, bei der ganzen Sache mit zu spielen, weswegen ich dir nichts davon erzählt hatte... ich wollte dir nichts verheimlichen, es war einfach unwichtig... nicht relevant, verstehst du?" fing er an und traurig schüttelte ich den Kopf, nickte dann aber, als ich merkte, dass er eine Antwort erwartete.

"Ich verstehe... aber... hättest du es mir doch nur gesagt, es wäre nie zu einem Missverständnis gekommen... statt dessen dachte ich, du hättest mich hereingelegt, es nie ernst gemeint und ich musste schon wieder eine Enttäuschung erleben... ich dachte Männer können einfach nicht ehrlich sein... was mein Trauma nach der Trennung von Taehyung nur verschlimmert hat. Ich dachte, ich könnte vielleicht doch wieder glücklich werden und dann kam deine Mutter... Ich hab dich so sehr geliebt, Joonie... ich war dir so sehr verfallen, ich dachte, du heilst mich... aber dann wurde ich nur noch mehr zerstört..." erzählte ich und er drückte mir einen Kuss auf den Kopf.

"Es tut mir so leid, ich hätte es dir sagen sollen, das werde ich für immer bereuen... das schlimme ist, als du einfach so verschwunden bist, dachte ich, du hättest mich nur wegen Geld ausgenutzt... das war jedenfalls der Schwachsinn, den mir meine Stiefmutter eingeredet hatte... sie behauptete, sie hätte dir Geld geboten, dass du mich verlässt und du hättest es genommen und wärst verschwunden..." er betrachtete mich geknickt, schien sich zu schämen, dass er das geglaubt hatte, wo er nun ja wusste, dass sein kleines Vermögen im Vergleich zu meinem, Peanuts waren.

"Das ist absolut lächerlich... was hätte ich mit ihren Almosen machen sollen? Ich ging, weil ich dachte, du wärst verlobt und ich nur dein kleines Betthäschen..." ich schnaubte empört.

"Also, mein kleines Betthäschen warst du schon... aber auch meine große Liebe..." 

XO Ex's & Oh'sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt