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Wie in Zeitlupe wusch ich mich, hing meinen Gedanken nach, doch Jungkook schien zu merken, dass ich wieder anfing alles zu überdenken und drohte, gleich wieder in einer destruktiven Gedankenspirale fest zu hängen. Er zog mich in seine Arme und küsste meine Schläfe.

"Lass das, hör auf zu bereuen und dich schuldig zu fühlen. Du musst uns ja nicht gleich heiraten, wegen heute Nacht. Ich weiß, dass du niemanden von uns verletzen willst, dass du nicht weißt, zu wem du nun gehörst... aber du bist gerade mit keinem von uns zusammen und keinem Rechenschaft schuldig.  Also hör auf, darüber nachzudenken." versuchte er mich zu beruhigen, aber es half. Seine Arme waren so beschützend und stark. Ich wollte, dass er mich für immer fest hielt, aber ich war nun echt schon zu lange unter der Dusche, so langsam bekam ich Rosinenfinger. Kurz genoss ich seine tröstende Umarmung, dann löste ich mich, um mein Handtuch zu greifen  und mich darin einzuwickeln, nachdem ich aus der Duschkabine trat. Er stellte das Wasser ab und trocknete sich ebenfalls ab. Vor ein paar Wochen noch, war das unsere tägliche Routine, zusammen aufstehen, gemeinsam duschen, danach frühstücken, während wir uns immer wieder umarmten und küssten. Es war schön gewesen, warum hatte ich es kaputt machen müssen? Ich würde definitiv einige Sitzungen mit Jin brauchen, ich wurde innerlich von Schuld aufgefressen und musste aus dem Muster aus negativen Gedanken raus kommen. So war ich überhaupt nicht fähig, eine gesunde Beziehung zu führen. Wir sprachen nichts mehr, aber lächelten uns immer wieder an, für ihn musste es sich auch so anfühlen... so vertraut, so normal... Als ich die Tür öffnete, stand Namjoon vor der Tür und schaute uns mit großen Augen an, öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder, als wir ihm nur "Guten Morgen wünschten, und dann einfach an ihm vorbei, zur Treppe liefen.

"Haben die etwa zusammen geduscht?" hörte ich ihn verwundert sagen, ehe ich unten ankam.

"Ich glaube, ich werde Probleme mit ihm kriegen." meinte Jungkook kichernd.

"Hast du keine Angst vor ihm?" fragte ich ihn, doch er lachte.

"Man könnte meinen, du hättest eben nicht gerade erst meine Muskeln gesehen." mit erhobener Braue sah er mich an.

"Doch, aber hast du seine mal gesehen? Wenn du ihn grün anmalst, hast du den koreanischen Hulk vor dir stehen." meinte ich grinsend und sah ihn schlucken.

"Egal, ich schaff den schon." sagte er selbstsicher, bevor wir die Küche betraten.

Die anderen, bis auf Namjoon saßen schon am Tisch und begrüßten uns. Jimin lächelte mich warm an, während Hobi einfach nur wissend grinste. Ich war dankbar, dass sie hier am Tisch nichts über die letzte Nacht sagten. Mein Blick fiel auf Yoongi, der vollkommen neutral aussah, so wie immer, einfach ruhig sein Essen aß und die anderen dabei ignorierte. Das machte mir wieder Sorgen. Taehyung plapperte die ganze Zeit mit Yeonjun, während Jins Blick immer wieder hin und her glitt, er spürte wohl, dass etwas vor sich ging, denn ich sah, wie er die Stirn runzelte. Namjoon kam wortlos dazu, setzte sich Jungkook gegenüber und versuchte ihn mit Todesblick einzuschüchtern. Doch Jungkook lächelte ihn nur freundlich an, vollkommen unbeeindruckt. Mein Magen drehte sich, die seltsame Stimmung machte mir zu schaffen. 

"Ich bin satt... Jin, kann ich bitte mit dir reden? Also, erst, wenn du fertig gegessen hast." bat ich ihn, während ich aufstand und meinen Teller zur Spüle brachte.

"Ok, ich komme gleich nach." versicherte er mir, ehe ich mich in mein Zimmer zurück zog. Die Situation mit allen am Tisch hatte mich überfordert und ich brauchte etwas Stille um mich. Jin würde mich nicht dabei stören, seine geerdete Ruhe war Balsam für meine Seele. Klar, konnte er auch ganz anders sein, laut und lustig, aber er spürte, was man gerade brauchte und nahm darauf Rücksicht. 

"Hey..." er setzte sich neben mich und hielt meine Hand, strich mir wie immer beruhigend über den Handrücken, was mir direkt so viel Wohlbefinden gab. Ich atmete tief durch und lehnte mich dann an ihn.

"Geht es wieder?" fragte er besorgt und ich nickte.

"Ja, ich war nur etwas überwältigt, da unten waren so viele verschiedene Stimmungen und Gefühle, all die Unausgesprochenen Gedanken, ich hab das nicht mehr ausgehalten." bestätigte ich ihm.

"Ja, ich hab das auch gemerkt. Aber du siehst noch wegen etwas anderem besorgt aus." hakte er nach.

"Es geht um Yoongi..."

XO Ex's & Oh'sWhere stories live. Discover now