Helpless - Shigaraki x Reader

-Hass-

Y/n's pov

Er hatte mich verfolgt und zwar die ganze Zeit über. Ich habe blicke auf mir gespürt und habe dieses Gefühl dennoch ignoriert. Ich musste vorsichtiger sein. Er wusste nun wo ich wohne. Was redete ich mir da ein, das wusste er bestimmt schon vorher. Ich versuchte diese Gedanken bei Seite zu drängen und freute mich einfach nur aufs Schlafen gehen.

Als ich vor meine Wohnungstür stand hörte ich ein Geräusch von innen. Ich hielt kurz inne um zu überlegen was ich tun sollte. Ich griff nach der Waffe, die ich immer in meiner Handtasche hatte und öffnete ganz leise die Tür. Die Waffe hielt ich immer ausgestreckt nach vorne und schaute mich in meiner Wohnung um. Plötzlich griff jemand von hinten nach mir und hielt mir den Mund zu. Ich war kurz davor in Panik zu geraten, doch dann flüsterte mir eine bekannte Stimme etwas ins Ohr.

,,Ganz ruhig, ich bins, y/n. Ich bins''

Es war Shigaraki. Auch wenn ich es nicht zugeben mochte, war ich beruhigt, als ich seine Stimme hörte. Ich atmete tief ein und aus. Er nahm seine Hand von meinen Mund und lies mich los.

,,Was tust du in meiner Wohnung, verdammt und wie bist du hier rein gekommen!?'', fragte ich.

,,Ich wollte mich für mein verhalten vorhin entschuldigen. Ich hab mir einfach das Recht genommen dir weh zu tun, ohne zu wissen was in diesem Moment vor sich geht. Es tut mir leid.''

,,Ich kann dich echt nicht leiden, weißt du das?'', gab ich schroff zurück.

,,Du hast auch keinen Grund mich zu leiden. Ich bedrohe dein Leben und bringe dich dazu dein Leben über das von Tausend anderen zu stellen. Ich habe dir vor nicht einmal einer halben Stunde beinahe die Halsschlagader aufgeschlitzt, weil ich mich mit meiner Vermutung geirrt habe. Ich tauche Grundlos und unangekündigt in deiner Praxis auf und erzähle dir alles über mich und die Schurken Liga in dem Wissen, dass du nichts dagegen unternehmen kannst. Ich nutze dich aus und weiß, dass du vollkommen hilflos bist. Also wieso solltest du mich leiden können?''

,,Das sind noch nicht einmal die Gründe wieso ich dich hasse.''

,,Du hasst mich also. Und ich dachte du kannst mich nur nicht leiden. Also sag schon, wieso hasst du mich?''

Ich hatte so viele gründe in meinem Kopf, doch als er mir diese Frage direkt und so offen stellte, wusste ich nicht was ich antworten sollte.

,,Ich hasse dich, weil du mich verwirrst, weil ich dich nicht verstehe, weil ich nicht weiß, wieso du ausgerechnet mich ausgesucht hast, wieso so du ausgerechnet mein Leben zur Hölle machst, wieso du nur mit mir redest und weil ich nicht weiß, wieso ich dennoch Empathie für dich empfinde! Ich hasse dich, weil ich dich nicht hasse, obwohl ich es eigentlich tun sollte.''

Der letzte Satz war beinahe geflüstert. Es war still. Sehr still sogar. Ich schaute ihn mit einem Blick an, der ihn praktisch anflehte etwas zu sagen. Er hingegen sah mich einfach nur Wütend an.

,,Empathie? Empathie. Wieso solltest du Empathie für mich empfinden? Das ist nicht das was ich von dir verlange. Du sagtest du hasst mich, weil du mich nicht verstehst. Dann solltest du alles hassen, was du nicht verstehst, eingeschlossen dich selbst. Wie kannst du Mitgefühl für mich empfinden, wenn ich dir all diese Dinge antue!?''

,,Verstehst du nicht, dass ich mich schön längt selbst hasse?!'', schrie ich zurück.

Ich war kurz davor in Tränen auszubrechen.

,,Ich bin eine Therapeutin mit einem Master in Psychologie, welches ich Harvard abgeschlossen habe. Einer der weltweit besten Universitäten. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens dort, doch ich habe meinen Traum erfüllt und mir geschworen, den Leuten zu helfen, die meine Hilfe brauchen. Doch ich habe meinen Schwur gebrochen, indem ich mein Leben über das, der ganzen Stadt gestellt habe. Und trotzdem empfinde ich keine Reue für meine Entscheidung. Es tut mir nicht leid, dass ich mich für mein Leben entschieden habe. Und dafür hasse ich mich. Aber ich habe gelernt damit zu Leben. Die frage hier ist jetzt: Kannst du das auch?''