-Tension-

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Shigaraki pov

Ob ich damit leben kann? Ich verstand nicht was sie von mir wollte. Natürlich konnte ich damit leben. Sie hat mit ihrer Entscheidung schließlich genau das gemacht, was ich von ihr wollte.

,,Was meinst du damit?''

Sie sah mich erwartungsvoll an. Als ob ich die Antwort wissen müsste.

,,Ich frage dich, ob du in dem Wissen leben kannst, dass du mich dazu bringst solche Dinge zu tun?''

Ich weiß ganz genau worauf sie damit hinaus wollte. Sie war wirklich gut indem was sie tat. Beinahe zu gut.

,,Ich habe keine Ahnung was du da redest?'', log ich.

,,Komm schon Shigaraki, spiel nicht den dummen. Willst du wissen was ich denke?''

,,Dass du mich hasst?'', antworte ich sarkastisch.

,,Davon rede ich nicht. Ich rede davon, dass in dir mehr Menschlichkeit steckt als dir lieb ist. Dass du das eigentlich nicht tun willst, aus einem Grund den ich nicht kenne.''

,,Spuck es aus y/n. Worauf willst du hinaus?''

Meine Stimme klang genervt und lustlos, dass ich sie kaum wieder erkannte.

,,Ich weiß, dass du das nicht tun willst. Du willst mir das nicht antun. Du willst nicht, dass ich eine so furchtbare Entscheidung treffen muss wie diese. Du willst es genau so wenig wie ich.''

Sie kam mir plötzlich immer näher, bis ich nur noch die Wand and meinem Rücken spürte. Sie hörte nicht auf. Sie ging auf ihre Zehenspitzen, bis zwischen unseren Gesichtern nur noch wenige Zentimeter standen. Ich atmete tief ein, aber nicht mehr aus. Mir stockte buchstäblich der Atem.

,,Sei vorsichtig y/n. Du weißt wozu ich in der Lage bin.''

,,Ich weiß sehr wohl wozu du in der Lage bist. Nur ist es mir egal. Und weißt du wieso? Weil ich weiß, dass du mir nichts antun wirst.''

,,Und woher?'', fragte ich nervös und bete, dass sie nicht merkt wie schnell mein Herz pochte.

,,Schließlich habe ich dich vorhin beinahe umgebracht. War das etwa nichts für dich?''

,,Das war nichts. Weißt du mit welchen kranken Leuten ich manchmal gezwungen bin zu arbeiten? Die haben schon deutlich schlimmeres versucht. Was denkt du denn was der Grund ist, wieso ich nie ohne diese hübsche kleine Waffe aus dem Haus gehe?''

Sie zeigte mit ihren Finger auf die Waffe, die hinter ihr auf der Couch lag. Als ich hinsah nutzte sie die Gelegenheit und zog meine Waffe, die ich an meiner Hüfte versteckte.

Sie hielt sie mir unters Kinn und sah mich mit einem so wütenden Blick an, den ich vorher nie an ihr gesehen habe.

,,Ich könnte dich jetzt sofort umbringen Shigaraki, weißt du das? Ich hab es langsam satt, wirklich. Wochen lang bin ich geduldig mit dir gewesen, aber jetzt war es das. Ich mach bei deinem Spielchen nicht mehr mit.''

,,Oh y/n. Meine liebste y/n.", grinste ich. Diese Seite von ihr zu sehen gefiel mir. Sehr sogar. ,,Ich weiß ganz genau, dass du nicht abdrücken wirst.''

Ihr blick verfinstert sich. Wut und Zorn breitet sich weiter in ihr aus.

,,Dafür bist du einfach nicht stark genug.'', fuhr ich fort. ,,Du bist zu schwach um mich umzubringen. Ich weiß wie sehr du das gerne tun würdest, wirklich. All deine Probleme wären damit gelöst und dein Leben würde wie gewohnt einfach weiter gehen. Ich weiß wie sehr du dein altes Leben zurück haben möchtest., aber dieses Leben kannst du vergessen. Es ist vorbei. Du bist nicht die schwache y/n, die alles über sich ergehen lässt, damit sie den anderen kein Klotz am Bein ist.''

,,ICH BIN NICHT SCHWACH!'', schrie sie plötzlich. Und da wusste ich, dass ich sie hatte. Ihre größte Schwäche. Ihr Wunsch nicht schwach zu sein, ist ihre größte Schwäche.

,,Ich bin nicht schwach.'', flüsterte sie mit Tränen in den Augen.

,,Ich bin nicht schwach.'', gab sie immer und immer wieder von sich.

Die Waffe war immer noch auf mich gerichtet und ich befürchtete, dass sie versehentlich den Abzug drücken könnte. Das Einzige was mir in diesem Moment einfiel war sie in den Arm zu nehmen.

Sie schlag ihre arme um mich, kniete sich auf den Boden und zog mich mit sich runter. Ich nahm ihr die Waffe aus der Hand und schmiss sie zur Seite. Sie hörte nicht auf zu weinen. Und erst dann merkte ich, wie frustriert sie eigentlich gewesen sein musste. Wie schlecht sie sich meinetwegen gefühlt haben musste. Ich streichelte ihren Kopf während sie ihr Gesicht weiter in meinen Hals vergrub. Ihre Hand lag auf meinem Nacken und sie war kalt. So unglaublich kalt. Ich spürte Gänsehaut auf meinem ganzen Körper.

Und zum ersten mal in meinem Leben fühlte ich so etwas wie schuld ihr gegenüber. Ich fühlte mich schuldig, weil es meine schuld war, dass sie hier auf dem Boden saß und sich in meinen Armen ausheulte. Wie verzweifelt sie doch gewesen sein musste, dass sie sich bei mir ausheulte, obwohl es doch meine Schuld war, dass es ihr so schlecht ging.

Helpless - Shigaraki x ReaderWhere stories live. Discover now