-Wahrheit-

635 26 4
                                    

Y/n pov

Als ich dann realisierte was ich da gerade tat, rappelte ich mich schnell auf und wich ein paar Schritte zurück. Inzwischen war es schon spät geworden und dunkel draußen.

,,Du kannst die Nacht über hier bleiben, wenn du möchtest. Du kriegst allerdings die Couch.", sprach ich.

Er sah mich mit einem amüsieren Lächeln an. Als hätte er Freude daran mich so zu sehen.

Wie ich diesen Mann hasste...

,,Ist schon gut, ich gehe lieber zurück ins Versteck. Meine Leute fragen sich sicherlich schon wo ich bleibe.", antwortete er.

Ich nickte leicht. Er nahm seine Waffe wieder und versteckte sie in seinen Hosenbund an seinen Steißbein. Er stellte sich gegenüber von mir, vor die Couch und sagte: ,,Es war nicht meine Absicht dich so unter Druck und einem immensen Stress zu setzten. Wirklich nicht."

Dann ging er.

Jedem würde es so gehen wie mir, also wieso sollte ich da anders reagieren?

Ich versuchte mir nicht länger den Kopf darüber zu zerbrechen und entschied mich dazu duschen zu gehen.
Ich war müde und erschöpft und wollte einfach nur noch schlafen gehen.

Noch nie zuvor hatte sich mein Bett so weich angefühlt wie in diesem Moment.
Frisch aus der Dusche gekommen und einfach nur noch schlafen gehen.

*

Mein Wecker weckte mich auf und ich sprang aus dem Bett. Ich träumte schon wieder von meiner Mutter. Für eine Weile hörten die Träume auf, doch als Shigaraki in mein Leben getreten war, fingen sie wieder an.

Ich musste los zur Arbeit, also zog ich mich um und packte ich meine Sachen. Die Patientenakten des heutigen Patienten, meine Notizen und meine Waffe.

Meine Waffe?

Wo war meine Waffe?

Ich suchte überall, doch ich konnte sie nicht finden. Ich erinnerte mich daran, dass ich sie gestern auf der Couch liegen lassen habe. Als ich dann auf der Couch nach schaute, sah ich anstelle meiner Waffe, das Taschenmesser, mit dem mir Shigaraki beinahe die Halsschlagader aufgeschlitzt hätte.

ER NAHM MEINE WAFFE MIT UND HINTERLIEß MIR AN IHRER STELLE, DAS TASCHENMESSER, WOMIT ER MICH UMBRINGEN WOLLTE!

Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich war so wütend auf ihn und auf mich selbst. Wie konnte ich nur so dumm sein und meine Waffe einfach auf der Couch liegen lassen? Als wäre sie irgendein Spielzeug.

Ich konnte nicht ohne die Waffe aus dem Haus. Sie gab mir sicherheit und ich hatte einen besonders gefährlichen Patienten. Dem konnte ich nicht ohne meine Waffe gegenübetreten.

Sie war das letzte was mir von ihr geblieben war...

Ich spürte wie die Wut  in mir wieder aufkam. Ich überlegte und überlegte. Bis mir plötzlich einfiel, dass ich wusste wo das versteck der Schurkenliga war. Er hatte es mir gesagt. Ich wusste, dass das was ich vor hatte, dumm war, doch ich brauchte diese Waffe unbedingt wieder.

Ich nahm das Messer, welches auf meiner Couch lag, meine Schlüssel, mein Handy und verließ das Haus.

*

Ich stand am Eingang des Verstecks und plötzlich war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich da wirklich rein gehen sollte. Bis mir das Bild meiner Mutter vor Augen erschein.

Ich brauchte diese Waffe wieder. Sie gehörte meiner Mutter. Das war ihre Waffe und er hatte nicht das Recht diese Waffe auch nur anzufassen, geschweigedenn mitzunehmen.

Ich trat die Tür auf und überraschte Gesichter starrten mich an. Als ich mich umsah bemerkte ich, dass ich mich in einer Art ,,Bar" befand. Als ich Shigarakis Gesicht erblickte , lief ich schnell auf ihn zu, ohne auch nur ein Wort von mir zu geben, drückte ihn gegen die Wand und hielt ihn das Messer an die Kehle.

Genau das Messer womit er mich am vorherigen Tag beinahe umgebracht hätte.

Die anderen Mitglieder reagierten schnell und waren dabei mich anzugreifen.

,,Bleibt wo ihr seid! Krümmt ihr jemand auch nur ein Haar, binge ich, persönlich, ihn um.", kam es plötzlich aus ihm.

Ich reagierte nicht auf das was er gesagt hatte und versuchte mich auf meine Waffe zu konzentrieren.

Ich drückte das Messer fester an seine Kehle und Sprach: ,,Wo ist meine Waffe, Shigaraki?!"

Er lächelte leicht, was mich nur noch wütender machte. Ich hatte das Gefühl, dass dieser Mann mich nicht ernst nehmen würde.

,,Ich mach keine Scherze. Sag mir sofort wo meine Waffe ist."

,,Es gefällt mir sehr, dass dir deine Sicherheit so wichtig ist und dass du in der Lage bist dich selbst zu beschützen, aber eine Waffe ist doch dafür ein wenig übertrieben, meinst du nicht?", fragte er mich provokant.

,,Hast du mir etwa deswegen dieses Taschenmesser da gelassen. Weil es weniger ,,übertrieben" scheint?", gab ich zurück.

,,Hättest du deine Waffe nicht auf mich gerichtet wäre sie jetzt noch bei dir. Ich muss mich selbst ja schließlich auch schützen und das konnte ich nur, indem ich dir deine Waffe weg nahm."

Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Er hatte auf alles was ich sagte und was ich in Zukunft noch sagen würde, eine Antwort parat.

Ich entscheid mich dazu einen kleinen Schnitt an seinen Nacken zu schneiden. Tief genug, dass der Schnitt eine Narbe hinterlassen würde. Ich hörte keinen Ton von ihm. Kein schreien kein gar nichts. Er zuckte nur mit seinem Gesicht und atmete schnell.

Die anderen Mitgleider der Liga waren wieder dabei mich anzugreifen, doch er hielt sie erneut davon ab.

,,Ich hab euch gesagt dass ich euch umbringe, wenn ihr ihr was antut. Muss ich mich etwa wiederholen?", ermahnte er sie wieder.

,,Gib mir meine Waffe zurück, sonst überlebst das hier nicht!"

,,Wir hatten dieses ganze Szenario doch schon einmal, y/n. Du bist nicht in der Lage mich zu töten."

,,Y/n?!" Warf plötzlich einer der anderen Mitglieder in den Raum.

Es war ein Mädchen. Sie trug eine Schuluniform und sah sehr jung aus. Zu jung. Sie hatte blondes Haar, welches sie in zwei Dutts an beiden Seiten ihres Kopfes gebunden hatte. Dazu noch wunderschöne Honig gelbe Augen.

Er warf ihr einen wütenden Blick zu und sie wich sofort wieder zurück.

Er hatte recht. Ich konnte ihn nicht umbringen. Er wusste es, ich wusste es, jeder im Raum wusste es.

Ich war kaum in der Lage meine Atmung zu regulieren und dann tat ich auch noch so, als hätte ich tatsächlich vor ihn umzubringen.

,,Sag mir, y/n, warum ist dir diese Waffe so wichtig.", fur er vort.

,,Sie bietet mir Schutz."

,,Es ist mehr als das. Sag mir den Wahren Grund und du bekommt deine Waffe wieder."

Ich war wütend. Sehr wütend. Ich wollte diese Waffe wieder haben, also hatte ich keine andere Wahl. Ich musste sie ihm erzählen.

Die Wahrheit.

,,Schick die Anderen raus und ich sag es dir."

Shigaraki schaute die anderen Mitglieder an und nickte mit dem Kopf zur Tür.

Sie verstanden was sie zutun hatten und verließen den Raum.

Helpless - Shigaraki x ReaderKde žijí příběhy. Začni objevovat