Kapitel 1

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"Wizarding institutions are as much a victim of human nature as their Muggle counterparts."

-Bethany Barratt

Der King's Cross Bahnhof war an diesem Morgen hoffnungslos überfüllt

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Der King's Cross Bahnhof war an diesem Morgen hoffnungslos überfüllt. Zwischen den Reisenden und Berufspendlern stand ein Straßenmusiker mit Ukulele und gab in dröhnender Stimme A Yellow Submarine von den Beatles zum Besten. Die meisten Passanten beachteten ihn kaum, sie hatten es eilig, mussten zur Schule, zur Uni, zur Arbeit.

Ein Tripeldeckerbus hielt mit quietschenden Reifen an der King's Cross Road und stieß schnaufend drei dunkle Rauchwolken aus.

Man sollte meinen, der Bus hätte mit seiner aufällig dunklen Lackierung und den drei Stockwerken ein paar verwunderte Blicke der Londoner auf sich gezogen - doch niemand schien das wahrlich seltsame Fahrzeug zu beachten. Die Passanten und der Straßenmusiker wunderten sich auch nicht darüber, dass der Bus genau vor dem Bahnhofseingang zum Stehen kam, obwohl dort weit und breit keine Haltestelle zu sehen war.

Die Türen des Busses sprangen auf und Scorpius Malfoy trat auf den Bürgersteig. In der einen Hand trug er einen Vogelkäfig, in der anderen einen kleinen Koffer, der deutlich schwerer war, als man es ihm ansah.

Scorpius hiefte ihn mit Mühe aus dem Bus und drehte sich noch einmal zum Fahrer um. „Auf Wiedersehen, Mr. Cubbins", sagte er und verkniff sich den bissigen Unterton in seiner Stimme.

„Ja, ja, ja", brummte der Fahrer mehr zu sich selbst. „Auf Wiedersehen sagt der Malfoy. Verdammte Todesserbande." Dann rief er dem Jungen zu: „Und jetzt mach, dass du hier wegkommst, bevor du mir die anderen Fahrgäste vergraulst!"

Wenn Cubbins gewusst hätte, welche Gerüchte man sich in den dunklen Gassen der Zaubererwelt über Scorpius Malfoy erzählte, hätte er sich vermutlich um eine freundlichere Miene bemüht - aber Scorpius war es so lieber. So sagten die Menschen ihm wenigstens ins Gesicht, was sie von ihm hielten.

Der Straßenmusikant stimmte ein neues Lied an. Das laute Hupen des Fahrenden Ritters schien er dabei nicht zu hören - und als der magische Bus die Straße entlangwetzte und hinter der nächsten Häuserecke verschwand, drehte sich keiner der Passanten nach dem Gefährt um, nicht einmal, um sich über die schlingernde Fahrweise oder die quietschenden Reifen auszulassen.

So als wäre er nie da gewesen. Als hätten sie einfach durch ihn hindurchgeblickt.

Wie das wohl ist, als Muggel?, fragte Scorpius sich. Wenn man die Welt der Magie nicht mitbekommt?

Er blieb vor dem Musikanten stehen und warf eine Münze in dessen umgedrehten Hut. „Was ist das für ein Lied?", fragte er den Straßenkünstler.

Der Musikant nickte Scorpius dankend zu und stimmte die letzte Note auf seiner Ukulele an, bevor er zu einer Antwort ansetzte. „Das ist Let Me Entertain You. Du kennst es nicht? Kennst du Robbie Williams?"
Scorpius verneinte. Das schien den Musikanten zu verwundern und Scorpius, der nicht auffallen wollte, fügte schnell an: „Aber ich interessiere mich auch nicht für Musik. Ich ... ich gehe dann jetzt."

𝕋𝕙𝕖 ℝ𝕖𝕚𝕘𝕟 𝕠𝕗 𝕄𝕒𝕝𝕗𝕠𝕪 || 𝕊𝕔𝕠𝕣𝕓𝕦𝕤Where stories live. Discover now