Kapitel 19

148 25 87
                                    

"The Prophet is happy to call Harry not 'The Boy Who Lived' but "The Boy Who Lied" on a weekly basis. The intention, of course, is to prime people to disbelieve anything said by Harry and to accept whatever information they are fed by the ministry"

- Bethany Barratt

Neville kniff die Augen zusammen und unterdrückte ein herzhaftes Gähnen

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Neville kniff die Augen zusammen und unterdrückte ein herzhaftes Gähnen. Kurz verschwamm die Welt zu einem dunklen Nichts, als er nach der gläsernen Pipette griff und sie in das Fläschen mit Fitz's Fliegenpilzdünger tunkte. Neville blinzelte. Das Röhrchen füllte sich langsam mit einer smaragdgrünen Flüssigkeit, die verdächtig nach scharfen Lakritzbonbons roch.

Es kribbelte leicht in seiner Nase.

Das Gähnen kämpfte sich nun doch den Weg aus seinem Rachen und Nevilles Kiefer knackte laut. Höchste Zeit für eine Tasse grünen Tee!
Er hatte bereits einen Kessel aufgesetzt, doch bevor er sich dem aufputschenden Gebräu samt Morgenzeitung widmen konnte, brauchte die Flitterblume seine ganze Aufmerksamkeit.

Neville träufelte ein wenig Dünger auf das Wurzelwerk der Pflanze. Das Gewächs hatte tentakelartige Auswüchse, die empfindlich auf Sonnenlicht reagierten, aber ansonsten recht pflegeleicht und absolut harmlos waren - allerdings war die Ähnlichkeit zur Teufelsschlinge unverkennbar.

Dieses Blümchen hatte eine tödliche Schwester.

Die Ranken der Flitterblume raschelten zufrieden, als sie mit der smaragdgrünen Tinktur getränkt wurden. Ein geübtes Auge konnte die gezackte Blätterform natürlich deutlich von der Teufelsschlinge unterscheiden, doch Neville war sich sicher, dass der Ravenclaw-Schüler, dem er das Gewächs abgenommen hatte, dieses Auge nicht besaß.

Warum hatte Jules eine Teufelsschlinge nach Hogwarts schmuggeln wollen? Vielleicht war es wieder eine von James' hirnverbrannten Mutproben gewesen. Der Junge stellte in letzter Zeit viel Mist an, wenn er glaubte, dass keiner hinsah - und es half nicht, dass der älteste Potter nun auch noch Präfekt war.

Sollte Neville Harry darauf ansprechen, wenn sie sich dieses Wochenende auf einen Kuchen bei den Potters trafen?

Neville blies die Wangen auf. Nein, es war wirklich nicht immer einfach, die Potters und Granger-Weasleys zu unterrichten. In Kräuterkunde nannten sie ihn Professor Longbottom, auf den Fluren Neville und beides hörte sich in seinen Ohren seltsam falsch an.
Er war der Familienfreund.
Der Lehrer.
Beides gleichzeitig, doch oft fühlte Neville sich auch, als wäre er keines von beiden. Er kannte James, Albus, Rose, Hugo und Lily noch in ihren bunten Babystramplern, da war es manchmal schwer, streng mit ihnen zu sein. Aber sie waren seine Schüler. Kein Favoritismus. Neville wollte alle gleich behandeln.

Ein schrilles Pfeifen ließ ihn vor Schreck fast aus seiner Haut fahren. Der Tee! Hastig nahm Neville den Kessel aus den Flammen und goss kochendes Wasser auf die Pfefferminzblätter in seiner Tasse. Sofort färbte sich die Flüssigkeit gelblich und ein scharfer Mentholduft breitete sich in der Kammer aus.

𝕋𝕙𝕖 ℝ𝕖𝕚𝕘𝕟 𝕠𝕗 𝕄𝕒𝕝𝕗𝕠𝕪 || 𝕊𝕔𝕠𝕣𝕓𝕦𝕤Where stories live. Discover now