"Punishment occupies a central role in the maintenance of order and authority in the wizarding world"
- Bethany Barratt
Harry stand vor dem Eingangsportal von King's Cross und eine Welle von Wehmut überkam ihn. Als Kind hatte er es nie abwarten können, diesen Bahnhof wiederzusehen - und vor gerade einmal zwei Tagen hatte er seine Kinder für ein weiteres Jahr nach Hogwarts verabschiedet. Es war jedes Mal schwer für ihn, James, Lily und Albus gehen zu lassen.
Gerade um Albus machte er sich Sorgen. Der Junge war den ganzen Sommer über streitsüchtig und mies gelaunt gewesen. Hatte James vielleicht recht? Lag es daran, dass Albus keine Freunde in Hogwarts hatte? Das konnte Harry sich kaum vorstellen ... Albus war doch ein netter Junge, es konnte nicht an ihm liegen. Oder doch?
Harry ließ seinen Blick über den dunklen Vorplatz schweifen. Er war fast menschenleer, lediglich ein betrunkener Mann schwankte im kühlen Licht der Straßenlaterne auf dem Bürgersteig. Er stolperte hinter eine riesige Löwenstatue samt Steinsockel, die den Blick auf die andere Straßenseite verdeckte, und Harry trat einen Schritt zur Seite, um den ganzen Vorplatz überblicken zu können. Seine Hand tastete wie von selbst nach dem Zauberstab und Harry ermahnte sich, nichts zu überstürzen. Wenn Neal Jugson wirklich tot war ... wenn ...
Er zog den zerknitterten Brief aus seiner Jackentasche und strich ihn glatt, um den Blitz betrachten zu können. Odith Jugson hatte in Rätseln geschrieben, um den Auroren zu entgehen. Hatten die Rächer die Nachricht entschlüsselt? Nicht unmöglich, aber wenn sie die Eule von seiner Klientin abgefangen hätten, dann hätte Neal den Treffpunkt nie erfahren.
Frustriert kniff Harry sich in die Nasenwurzel. Was hätte er gemacht? Wenn er Neal Jugson hätte überwältigen wollen ... dann wäre King's Cross doch die Antwort gewesen? Die Gelegenheit war fast schon zu perfekt. Die Rächer brauchten keinen Brief, um ganz genau zu wissen, wo sie Jugson Jr. am Abend des ersten Julis finden würden.
Im Hogwarts-Express.
Auf dem Weg in die Sommerferien.Vor Harrys Augen tauchten plötzlich eine Reihe düsterer Bilder auf: Mehrere Gestalten in dunklen Kapuzenumhängen, die im Schatten verborgen darauf warteten, dass Neal Jugson aus dem Zug gestiegen kam. Neal, der sich vom Bahnsteig schlich, weg von den anderen Schülern, um sich mit Odith zu treffen - aber dort nie ankam. Die Rächer hatten vorher zugeschlagen. In King's Cross. Sie hatten Neal entführt und dabei den Brief gefunden. Den hatten sie Odith zurückgelassen.
Als Zeichen.
Als Warnung.So weit so gut. Harry holte tief Luft und zog langsam den Tarnumhang aus seiner Tasche. Im Mondlicht wirkte er wie aus silbrigem Wasser gewebt. Federleicht und magisch.
Der betrunkene Mann am Laternenpfahl hatte den Kopf gesenkt und schien sein Umfeld nicht mehr wirklich wahrzunehmen, trotzdem wollte Harry nichts riskieren. Mit wenigen Schritten war er hinter dem gusseisernen Löwen verschwunden. Dann warf er sich den Umhang über und verschwand im Nichts.
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𝕋𝕙𝕖 ℝ𝕖𝕚𝕘𝕟 𝕠𝕗 𝕄𝕒𝕝𝕗𝕠𝕪 || 𝕊𝕔𝕠𝕣𝕓𝕦𝕤
Fanfiction„𝘋𝘪𝘦 𝘔𝘢𝘭𝘧𝘰𝘺𝘴? 𝘛𝘰𝘥𝘦𝘴𝘴𝘦𝘳, 𝘳𝘦𝘪𝘯𝘣𝘭ü𝘵𝘪𝘨𝘦 𝘍𝘢𝘯𝘢𝘵𝘪𝘬𝘦𝘳, 𝘥𝘦𝘮 𝘥𝘶𝘯𝘬𝘭𝘦𝘯 𝘓𝘰𝘳𝘥 𝘯𝘰𝘤𝘩 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘵𝘳𝘦𝘶! 𝘚𝘪𝘦 𝘴𝘢𝘨𝘦𝘯, 𝘥𝘦𝘳 𝘚𝘰𝘩𝘯 𝘪𝘴𝘵 𝘣𝘦𝘨𝘢𝘣𝘵 𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘯 ... 𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦𝘯 𝘒ü𝘯𝘴𝘵𝘦𝘯. 𝘞�...