Kapitel 3

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"Could any rights be universial in the wizarding world? It is the idea of human rights that make dehumanization particularly dangerous. The range of life forms with human-like intelligence is larger in the wizarding world than in ours."

- Bethany Barratt

Als der Hogwarts-Express sich seinen Weg durch die schottischen Highlands bahnte und die Sonne tief am Himmel stand, wechselte Albus in seine Hogwarts-Roben. Er freute sich nicht auf das neue Schuljahr und noch weniger freute er sich auf die vielen Hausaufgaben, die ihm bevorstanden.

Vielleicht wäre das Schulleben erträglicher mit ein paar Freunden. Vielleicht war er wirklich einsam.

Albus unterbrach sich sofort in seinen Gedanken. NEIN, er würde James nicht rechtgeben! Er blickte zu Scorpius hinüber. Der Junge mit dem weißblonden Haar war vor einer guten Stunde eingeschlafen und bisher noch nicht wieder aufgewacht.

Waren Tess und Nathaniel Thornak wirklich aus dem Abteil geflüchtet, nur weil Albus seinen Namen ausgesprochen hatte? Er fühlte sich ein bisschen schlecht deswegen, aber andererseits hätten die beiden es spätestens in Hogwarts ohnehin herausgefunden, oder nicht?

Auf eine merkwürdige Weise fühlte er sich mit Scorpius verbunden. Sie hatten beide einen Familiennamen, der Erwartungen nach sich zog.

Allerdings, dachte Albus, ist es bestimmt besser, nur der falschgeratene Sohn eines Helden zu sein - und nicht für den neuen dunklen Lord gehalten zu werden.

Albus verstand nicht, wie man diesen Jungen für einen bösen Zauberer halten konnte. Schlafend sah Scorpius irgendwie so ... verletzlich aus.
Der junge Potter verspürte den unerklärlichen Drang, zu dem Jungen hinzugehen, und ihm eine silbrig schimmernde Strähne aus dem Gesicht zu streichen.

Die Strahlen der untergehenden Sonne tanzten über dessen friedlich schlafendes Gesicht und verfingen sich in den langen, blonden Wimpern.
Scorpius hatte ein hübsches Gesicht, stellte Albus fest. Schmal, mit spitz zulaufendem Kinn und einer Stupsnase, um die er blasse Sommersprossen entdeckte.

Albus schüttelte sich. Was war denn los mit ihm? Er konnte Scorpius Malfoy nicht für hübsch halten. Das war ... war das falsch?

Der Zug verlor nun an Fahrt und Albus meinte, hinter der Hügellandschaft bereits die Lichter von Hogsmeade ausmachen zu können.

Plötzlich beschleunigte sich Scorpius' Atem. War er aufgewacht? Nein, stellte Albus fest, er hatte die Augen noch immer geschlossen. Allerdings hatte der Malfoy die Augenbrauen zusammengezogen und zuckte kaum merklich am ganzen Körper. Dann fing er an, etwas zu murmeln. Albus konnte nicht verstehen, was Scorpius sagte, doch der Junge schien vor irgendetwas Angst zu haben. Er stand auf und legte dem Blondschopf sanft eine Hand auf die Schulter. „Hey ... aufwachen."

M-mhn." Scorpius blinzelte müde. „W-was? Was ist los?"

„Du hattest einen Alptraum", sagte er schließlich. „Wir sind auch gleich da."

„Oh ...", meinte der Malfoy nur. „Ich bin eingeschlafen?" Er schien nicht sonderlich glücklich darüber zu sein.

„Ja, vor ungefähr einer Stunde."

Scorpius lehnte den Kopf zurück und holte tief Luft. „Ich hätte nicht einschlafen sollen ..."

Albus runzelte die Stirn. „Warum nicht? Du warst bestimmt müde."

Scorpius zuckte vielsagend mit den Schultern. „Es hätte etwas passieren können und dann ... dann hätte es mich überrascht." Und so was kann tödlich enden. Doch das sagte er Albus natürlich nicht.

𝕋𝕙𝕖 ℝ𝕖𝕚𝕘𝕟 𝕠𝕗 𝕄𝕒𝕝𝕗𝕠𝕪 || 𝕊𝕔𝕠𝕣𝕓𝕦𝕤Where stories live. Discover now