Kapitel 27

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Am nächsten Morgen wollten wir am liebsten wieder nicht aufstehen, aber leider mussten wir nach zehn Minuten liegen bleiben, doch aufstehen, damit wir nach einer weiteren Fahrt noch etwas vom Tag übrighaben.

Das war leider der Nachteil daran, dass wir einmal im ganzen Land umherfahren wollten. Aber so hatten wir noch mehr gesehen als wir uns je erträumt hatten, mussten deutlich mehr Zeit im Auto verbringen, als wenn man zum Beispiel nur die Ostküste abgefahren wäre.

Doch wir hatten uns so entschlossen und ganz ehrlich, ich war auch sehr zufrieden damit, nur war es trotzdem nicht weniger anstrengend. Aber heute hatten wir nur gut sieben Stunden vor uns und dafür aber ein wieder interessantes Ziel, Chicago.

Tatsächlich auch mit einem Hotel, damit wir auch am nächsten Tag noch etwas davon hatten, auch wenn wir natürlich wieder weiterfahren mussten. Aber da wir erst gegen vier vielleicht auch fünf Uhr nachmittags dort ankommen werden, hatten wir natürlich nicht so viel Zeit, aber am nächsten Tag werden wir uns dann wohl noch ein wenig Zeit nehmen.

Jetzt hieß es aber erstmal alles wieder zusammenpacken und dann ab geht die Fahrt. So langsam vermisste man da schon ein wenig sein Bett, denn zumindest musste man das nicht jeden Abend auf und abbauen.

Aber egal wie viel ich mich auch beschwerte, letztendlich meinte ich es nicht so, denn eigentlich mochte ich den Vibe davon im Zelt zu schlafen. Man war draußen in der Natur, aber trotzdem beschützt vor kleinen Krabbeltieren, die nicht unbedingt meine besten Freunde waren.

Man konnte, alles um sich herum wahrnehmen, aber trotzdem fühlt man sich sicher, vor allem mit Erik an meiner Seite. Wahrscheinlich könnte ich mit ihm überall schlafen, denn solange er da war, fühlte ich mich sicher.

Er war schon immer mein Anker in meinem Leben gewesen, aber in den letzten Wochen ist mir das nur noch mehr bewusst geworden. Ihn in meinem Leben zu haben, war mir einfach unglaublich wichtig, denn er war es, der einer der Dinge ist, die mich leben lassen wollten.

Egal was auch kommen mag, ich würde es für ihn durchziehen, denn er gab mir Kraft. Was natürlich nicht heißen soll, dass ich mir selber nicht genug bin. Manchmal habe ich da zwar meine Zweifel dran, aber letzten Endes wusste ich, dass ich für all diese wunderbaren Momente im Leben leben wollte.

Wie zum Beispiel gerade jetzt, zusammen mit Erik im Auto auf dem Highway in den USA, seine Hand in meiner und die Weiten der Wälder die uns umgaben vor uns. Ich fühlte mich wie schwerelos in solchen Momenten und gleichzeitig so unglaublich glücklich, so dass diese Momente mir niemand nehmen konnte.

*

Als wir am Nachmittag dann in Chicago angekommen waren, gelangten wir natürlich direkt in einen riesigen Stau, der sich vermutlich um diese Uhrzeit in jeder amerikanischen Großstadt bildet.

Gut eine Stunde später kamen wir dann erst an unserem Hotel an, welches wie auch alle anderen zuvor mehr außerhalb des Stadtkernes lag und somit noch halbwegs bezahlbar war.

Das Hotel hatten wir vor zwei drei Tagen gebucht, als wir an einem McDonald's Halt gemacht hatten, um etwas zum Mittag zu essen. Da man dort ja, egal wo man gerade ist, immer WLAN hatte, nutzten wir gleich unsere Chance, um ein Hotel herauszusuchen und letztendlich dieses hier zu buchen, denn ein Bett hatten wir uns doch noch verdient, bevor wir wieder in New York ankommen.

Und da Chicago für uns mit am interessantesten klang, hatten wir uns eben dafür entschieden hier noch etwas zu buchen. Was wohl eine gute Entscheidung war, denn das Hotelzimmer sah so einladet aus, dass ich am liebsten nicht nochmal loswollte und einfach stattdessen einfach zu schlafen.

Aber wann werde ich wohl das nächste Mal hierherkommen? Bestimmt dauert das noch ein wenig und dann sollte ich wohl besser auch was draus machen. Also wurde aus meinem gewünschten Nickerchen nur ein kurzes Gähnen, sowie ein kurzer Toilettengang, dann ging es auch schon zu Fuß wieder los, diesmal Richtung U-Bahn.

Wo die Straßen uns hinführenWhere stories live. Discover now