Kapitel 3

4.1K 108 1
                                    

Alles war dunkel, ich hörte lediglich das Lachen der anderen Mitspieler und den Klang meines heftigen Atems. Er verriet mich. Ich sollte selbstbewusst bleiben, den ein oder anderen Kuss in Kauf nehmen und dann von hier verschwinden. Doch das einzige, was ich tun konnte in diesem faden Licht, war ihre Körper zu mustern, wie sie Schritt für Schritt näher kamen.
Mein Brustkorb hob und sank vor lauter Aufregung. Ich hatte Pflicht gewählt und nun blickte ich dem begehrtesten Jungen der Schule entgegen. Damian, Kapitän des Eishockeyteams. Gierig leckte er sich die Lippen, nicht wissend, dass er mir die Unschuld nehmen wird. Doch wir waren nicht allein. Damians älterer Bruder, alles andere als gutherzig, stand hinter mir und ließ bereits gefährlich sanft seine Hände über meinen Körper gleiten. Ich könnte mich nicht entscheiden, wer von ihnen besser aussah. Gleichauf verurteilte ich mich für diesen Gedanken.

„Also Bruder, was gedenkst du mit ihr anzustellen?“

„Was hältst du hiervon?“

Damian kam auf mich zu, ließ seine Lippen mit einem charmanten Lächeln auf meinem Hals nieder, während sein Bruder noch gefährlichere Stellen erkundete. Ich konnte nicht anders, als ein verzweifeltes Raunen von mir zu geben. Der Eishockeyspieler verstand, was er da tat. Auch wenn meine Augen geschlossen waren, so spürte ich das Grinsen in meinem Rücken. Er begann zu saugen. All das überstieg jegliche meiner Erfahrungen.

„Damit du uns nicht so schnell vergisst“, hauchte der Mann vor mir gegen die gereizte Stelle meines Halses. Ich sollte fliehen.

„Gefällt es dir, so ausgeliefert vor uns zu stehen? Turnt es dich an?“

Ich hatte beschlossen, zu schweigen. Wer weiß, vielleicht wären die sieben Minuten bald vorbei.

„Sag mir, Kleines, sind wir die Ersten, die dich auf diese Weise berühren?“

Die raue Stimme gehörte Damians Bruder, die sich zwischen all seinen Küssen erhob. Ich schwieg, denn der Eishockeyspieler vor mir, zog all meine Aufmerksamkeit zu sich. Seine Lippen waren nicht länger an meinem Hals vergraben. Sie schwebten vor mir, so nah, dass sich unser Atem vermischte. Ich starrte in seine dunklen Augen und wünschte mir mit einem Mal, wir würden Ewigkeiten hier drin verbringen.

„Sag es mir“, raunte sein Bruder, während sich seine Arme um meine Taille schlangen und immer weiter hinab wanderten. Ich wollte nicht antworten und dennoch nickte ich und kurz darauf sah und spürte ich ein Lächeln vor und hinter mir, beinahe, als hätte ich etwas Großartiges von mir gegeben. Etwas, das sie nur noch mehr entflammte. Ich hatte über die Lust gelesen, ja sie sogar gefühlt, wenn ich nachts allein in meinem Zimmer war, doch das hier … Es war überwältigend.

„Noch drei Minuten“, schallte es durch die dünne Wand der Abstellkammer. Enttäuschung und Erleichterung machten sich zur gleichen Zeit in mir breit. Ich spürte, wie Damians Hand mein Kinn in die Höhe hob. Ich blickte den samt geschwungenen Lippen entgegen, die sogleich etwas sehr Schmutziges von sich geben werden.

„Sei nicht traurig, Liebes. In drei Minuten kann man wirklich viel anstellen.“

Bei seinen Worten drohten mir, die Beine zu versagen. Ich sollte ihn hassen. Für alles, was er verkörperte, doch gerade schrie mich jeder Teil meines Körpers an, ihn noch mehr zu wollen.

„Außerdem …“

Der raue Atem seines Bruders berührte mein Ohr.

„…, wer hat gesagt, dass wir dich danach in Ruhe lassen? Du gefällst mir. Die Art, wie du dein Kinn reckst, als hättest du noch immer die Wahl zu fliehen.“

Damian drehte mich um, sodass ich nun seinem Bruder entgegenblickte. Ich spürte seinen heißen Atem an meinem Nacken, doch das war bei Weitem nicht der einzige Hinweis, dass der Eishockeyspieler noch immer hinter mir verweilte. Ich spürte, wie sich sein trainierter Körper gegen mich presste, während die Hand seines Gegenparts sich meinem Gesicht näherte. Erst sanft, dann mit einem gewissen Druck umschloss er mein Kinn, sodass ich vor Aufregung japste.

Woodstone Academy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt