Kapitel 14

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„Es tut voll weh, Elli", lallte Ethan.
Wehleidig zeigte er auf seine Wange, die durch meinen Alkoholkonsum mehr oder weniger noch schlimmer aussah.

„Selbst schuld", summte ich vergnügt, während ich passend zur Musik herumhüpfte. Wir hatten Alkohol, Musik und zwei Menschen. Das Mindestmaß für jede gut Party. Eine Party zu zweit. Wir hatten Glück, dass Ethan's Zimmer sehr abgelegen lag. Ich tanzte immer weiter. Warum hatten wir das nicht schon früher gemacht?

„Jetzt hör auf so beleidigt zu schauen. Tanz lieber mit mir!"

Ich erfasste seine linke Hand, während in seiner rechten noch immer die halb leere Flasche verharrte. Ich zog ihn mit mir und auch der Dunkelhaarige begann sich zu bewegen. Ethan schwankte umher wie fahrendes Schiff.

„Du tanzt scheußlich", beschwerte ich mich.

„Du solltest mich nüchtern sehen."

„Wird es dann besser oder schlechter?"

„Na warte!"

„Was? Das war eine berechtigte Frage", entgegnete ich kichernd, als ich die Flucht ergriff. Genau wie vorhin war diese aber nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Seine langen Arme schnappten nach meiner Taille, zogen mich noch näher an ihn heran.

„Hab ich dich!"

Unser endloses Lachen vermischte sich mit der Musik.

„Lass mich los, Ethan!"

Seine Lippen fanden seinen Weg zu meinem Ohr.

„Du wolltest doch tanzen."

Seine Stimme wurde dunkler, rauer. Ich verlor mich darin.

„Nicht so", hauchte ich belustigt. Seine Hände weilten noch immer auf meiner Taille, bewegten mich hin und her, passend zur langsamer werdenden Musik.

„Nicht so? Aber ich gebe mir doch so viel Mühe."

„Ich weiß, Ethan, doch du solltest jetzt wirklich deine Hände von mir nehmen."

Die Wahrheit war, ich genoss die Art, wie mich der Dunkelhaarige berührte. Es fühlte sich richtig an, es fühlte sich gut an und im selben Moment waren meine Gedanken so falsch. Als hätte er mich nicht gehört, sprach er einfach weiter.

„Dass dich niemand mag, stimmt nicht. Ich mag dich."

Sein Kopf ruhte schwer auf dem meinen und zusammen blickten wir der weißen Zimmerwand entgegen.

„Du musst mich auch mögen", erwiderte ich amüsiert.

„Warum muss ich das?"

Der Ton seiner Stimme kein Deut so belustigt wie meiner. Eher ernst und tief.

„Ich mag dich, weil du, du bist."

Ethan stolperte etwas und infolgedessen fuhren seine Finger noch etwas weiter hinab. Sie umfassten nun die Innenseite meiner Oberschenkel. Überrascht ließ ich jegliche Luft aus meinen Lungen, doch gegen all meine Erwartung zog Ethan seine Hand nicht zurück. Stattdessen fuhr sein Kinn an die empfindliche Haut meines Halses. Seine Atemzüge waren schwer. So schwer wie die meinen. Ich denke, wir beide waren nicht klar genug, um zu verstehen, was dies zu bedeuten hatte. Auch seine zweite Hand fuhr nun hinab. Als Antwort warf ich meinen Kopf in den Nacken und begegnete seinem stürmischen Blick. Mir sprang die Lust entgegen, die auch ich empfand. Keiner von uns war gewillt, was auch immer das gerade war zu unterbrechen. Seine Hände übten noch mehr Druck aus. Jegliche Bedenken waren zerflossen, da waren nur er und ich, die taten, was auch immer unsere Körper gut fühlen ließ. Seine Finger verschwanden und ich drehte mich um. Ich schaute auf in seine Augen, die mich so unersättlich studierten.

„Wir ...", fing ich an.

„Sag jetzt nichts."

Ehe ich die dunkle Stimme vernommen hatte, spürte ich seine Lippen, wie sie die meinen berührten. Nicht nur berührten. Sie forderten mich heraus. Ergründeten mich, studierten mich. Ich hatte keine Wahl als mich kampflos zu ergeben. Mich seiner Lust zu ergeben. Mich meiner Lust zu ergeben. Der Weg, als er mich zu seinem Bett lotste, war wie verschwommen. Eine endlose Spur der Leidenschaft, die wir hinterließen. Beinahe fragend setzte er seine Hand an meine Wange. Verunsichert schaute ich auf. So nervös, so unerfahren, doch seine Finger, die sanft über meinen Körper fuhren, beruhigten mich.

„Du weißt, wir müssen das nicht tun."

Die Luft noch immer voll mit diesem Knistern, dass ich nur darauf wartete, dass wir diese Schwelle übertreten. Entschlossen nickte ich ihm zu und so schmückte ihn dieses Lächeln. Ein Lächeln, dass ich noch nie zuvor gesehen hatte. Bestimmt drückte Ethan mich nach unten. Ich schnappte nach Luft, als ich das kühle Laken an meinem Rücken spürte. Mit einer Selbstkontrolle, als wäre er wieder nüchtern, stieg er über mich. So verbrecherisch langsam rückte sein Gesicht immer näher, während ich nur Augen für dieses fantastische Lächeln hatte. Wir sollten nicht ... Sein Lippen vergruben sich an meinem Hals und mit seinem Saugen war jeglicher Zweifel beseitigt.

„Verdammt Ethan ..."

Meine Hände krallten sich in das Laken, während sein kehliges Lachen mein Ohr betörte.

„Ich hätte nicht gedacht, dass mein Name aus dem Mund eines anderen, mich so geil machen könnte."

Seine Worte fanden ihren Weg tief in meinen Körper. Machten dieses süßliche Gefühl noch etwas unerträglicher.

„Ich will nicht länger warten, Ethan."

Meine eigenen Sinne so vor Verlangen vernebelt, während sein Atem immer stärker voranpreschte. Als hätte sich ein Schalter bei ihm umgelegt, verschwand der Ethan, der mich vor jeder Berührung zärtlich fragte. Stattdessen war da dieser Mann, den ich kannte und wiederum nicht kannte. Ohne Widerworte fuhr er meinen Körper entlang. Langsam, verheerend langsam, als wollte er mich herausfordern, suchten sich seine Finger den Weg zu dem Ort, an dem diese pochende Lust nur darauf wartete, von ihm berührt zu werden. Druck wurde ausgeübt. Ich gab erneut diese Laute von mir, unfähig sie aufzuhalten. Ethan zog sich zurück, stülpte sein Oberteil von dannen, sodass ich nun freie Aussicht auf seine Muskeln hatte. Mutiger, als ich bei meiner mangelnden Erfahrung sein sollte, begann ich, sachte darüberzufahren. Der Dunkelhaarige seufzte auf, gierig mich noch an anderen Stellen zu spüren. Er beugte sich wieder über mich, umfasste meine Wangen, sodass ich direkt in seine dunklen Augen sah.

„Was machst du nur mit mir, Elli?"

Kurz darauf spürte ich seine fordernden Lippen. Ohne sich wahrhaftig von mir zu trennen, stülpte er auch mein Oberteil von meinem Körper. Ich sollte Scham empfinden, doch mit der Menge an Alkohol verschwand dieses Gefühl.

„Du bist so wunderschön."

Ein Griff und so sprangen ihm auch meine Brüste entgegen.

„Zieh deine Hose aus", seufzte er in unsere Küsse hinein.

Seine Stimme gerade noch so liebevoll, nun triefend vor lauter Begierde. Ergebend kam ich seiner Bitte nach, ohne dass er einziges Mal von mir abließ. Er küsste mich weiter und weiter, bis ich irgendwann nackt vor ihm lag. Erneut versuchte ich Scham zu empfinden. Es gelang mir nicht. Da war nur diese Leidenschaft, die unsere Körper zu eins machte. Ethan erhob sich, studierte, wie ich meine Augen schloss, während seine Hand immer tiefer glitt.

„Spreiz deine Beine für mich, Elli."

Bevor ich seiner Aufforderung nachgehen konnte, spürte ich seine Hände an meinen Oberschenkeln, wie sie diese gefühlvoll auseinanderdrückten. Ich studierte, wie sich sein Mund auf meiner Mitte niederließ und ab da, war da nur dieses Gefühl. Gier, Lust, Leidenschaft, welches Wort auch immer ... Ich folgte nur noch diesem Instinkt, gefangen in dem Rausch selbst. Kurz bevor sich dieses Empfinden verhundertfachen wollte, erhob er sich wieder. Entledigte sich all seiner Sachen. Die Grenze, die wir schon längst übertreten hatten, wurde in dem Moment restlos zerstört, als sich Ethan ein Kondom überzog. Ein letzter Blick zu mir, ein letztes Nicken meinerseits, bevor er dann endlich in mich drang.

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