Kapitel 27

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„Geh nicht;“

Ich war gerade beim Packen und Damian hatte sich auf mein Bett gesetzt. Erwartungsvoll sah er mich an und ich schmunzelte, weil ich tatsächlich eine Sorgenfalte auf seiner Stirn entdecken konnte.

„Ich muss. Das ist meine Familie, Damian.“

Gerade legte ich das letzte Kleidungsstück in den Koffer und setzte mich nun neben ihn.

„Was, wenn mich die Hausherrin erwischt?“

„Du schaffst das schon. Ich vertraue auf deine Fähigkeiten.“

Belustigt zogen wir die Lippen in die Höhe.

„Ich will nicht, dass du gehst“, erwiderte der Dunkelhaarige soeben um einiges ernster.

„Ich freue mich auf mein Zuhause.“

„Dein Zuhause ist nicht das, was mir Sorgen bereitet.“

„Ethan wird mich nicht erneut verletzen.“

„Wie kannst du dir da so sicher sein?“

Ich legte meinen Kopf in den Nacken, schloss für kurze Zeit meine Augen.

„Ich habe ihn das letzte Mal bedrängt. Da ich nun weiß, dass ich das nicht tun sollte, wird es kein zweites Mal geschehen.“

Damian sprang nun auf.

„Also wirst du einfach nach seiner Pfeife tanzen?“

Ich stand ebenfalls auf, zog verwirrt die Stirn in Falten. Warum zur Hölle war es ihm so wichtig, was mit mir geschah?

„Ich werde nicht nach seiner Pfeife tanzen. Wahrscheinlich werde ich ihn einfach ignorieren.“

„Bist du dir selbst schon mal begegnet? Du bist direkt und vorlaut. Ich bezweifle, dass du dieser Seite lange widerstehen kannst.“

Damians Gedanken waren berechtigt, doch ich musste gehen. Ethan und meine Mutter, sie brauchten mich. Ich war nun genau vor ihm, die Finger auf seinen Oberarm gesetzt. Mit einer gewissen Schnelligkeit sauste Damians Hand in die Höhe und ich zuckte unweigerlich zusammen.

„Du hast Angst, Elenore.“

Seine Stimme so sanft, dass beinahe die Mauer eingebrochen wäre. Jede Nacht träumte ich von diesem Moment und wenn ich ehrlich war, belastete mich dieser Augenblick mehr, als mir lieb war. Gewalt von dem Menschen zu spüren, den man liebt, war eine furchtbare Erfahrung. Eine Erfahrung, die ich kein zweites Mal machen würde.

„Ich kann entweder von der Angst wegrennen oder darauf zulaufen und mich dieser stellen.“

Forsch umschloss ich meinen Koffer und ging auf die Tür zu, doch Damian versperrte mir den Weg.

„Was, wenn ich dich nicht gehen lasse?“

Amüsiert verzog ich das Gesicht. Der sorgenvolle Damian passte so gar nicht zu dem rigorosen Fuckboy, der versuchte mich ins Bett zu bekommen.

„Du musst mich gehen lassen. Ich werde dieses Risiko eingehen, denn ich freue mich auf den Besuch. Ich war schon viel zu lang nicht zu Hause.“

Nur widerwillig gab er die Tür frei.

„Lass mich dich wenigstens bis zum Ausgang begleiten.“

„Was, wenn die Hausherrin oder Ethan dich entdeckt?“

Ich begegnete seinem steinernen Ausdruck und so nickte ich nachgiebig. Damian nahm mir den Koffer ab und ging mit mir die Stockwerke hinab. Auf den letzten Stufen blieb ich schließlich stehen. Ich drehte mich um und der Dunkelhaarige drückte mir mein Gepäckstück in die Hand. Gerade wollte ich zum Abschied ansetzen, da ertönte seine dunkle Stimme.

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