Those empty eyes (Mafia) Teil 4

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"Nicolo!"

Jennifer rannte den Flur entlang, um Enzo und Nicolo zu wecken, während ich mich für einen Moment so fühlte, als wäre ich nicht mehr im Stande dazu, auch nur einen einzigen Atemzug zu tätigen.

Wie benommen starrte ich herunter zu meinen zitternden Händen, wo mir als Erstes mein Ehering ins Auge stach. Die Zeit um mich herum stand still und doch, passierte so vieles auf einmal, dass meine Gedanken sich nur noch überschlugen. Kein klares Ziel war mehr zu erkennen. Nur Hoffnungslosigkeit, denn dieser Krieg würde nie ein Ende haben. Niemals...

"Vica!"

Nicolo riss mich an meiner Schulter herum und sah mich panisch an, um mich gleich daraufhin in mein Schlafzimmer zu ziehen. Ich erschrak durch seine plötzliche Aktion, doch ich war ihm auch mehr als dankbar dafür, dass er mich aus dieser Spirale der Dunkelheit befreit hatte.

"Wir müssen die Kinder-"

Nicolo unterbrach sich selbst und wir starrten beide im selben Moment mit großen Augen zum Fenster im Kinderzimmer herüber, durch welches wir ganz genau mehrere Schüsse im Hof hören konnten.

"Scheiße verdammt!", fluchte Nicolo und rannte zum Fenster, während ich mir an meine Brust fasste und dachte, mein Herz würde jeden Moment einfach aufhören zu schlagen. Jedoch klopfte es in einem beständigen Rhymtus weiter. Nicht für mich, sondern für meine Küken und für meinen Ehemann, der dafür gesorgt hatte, dass ich keine hilflose Ente mehr war, die er beschützen müsste. Genau diese Erkenntnis, brachte mir trotz der aussichtslosen Lage neue Hoffnung und sofort drehte ich mich herum zu meinem Kleiderschrank und riss entschlossen die beiden Türen auf.

"Nicolo!", rief ich laut und gab gleichzeitig unter Hochspannung die Kombination des Safes ein, um mir nach dem Öffnen eine der Pistolen zu greifen und diese durch zu laden.

"Hier!"

Nicolo tauchte neben mir auf und ich reichte ihm die Waffe, um mir ebenfalls meine eigene anschließend heraus zu nehmen. Erst, als ich dann noch zur Beruhigung tief durchgeatmet hatte, stand ich wieder auf und stellte mich nah an Nicolos Seite, um ihn eindringlich anzusehen.

"Wir müssen die Kinder runter in den Tunnel bringen. Das ist der einzige Ort, an dem sie sicher sind", wies ich ihn an und sah hinter ihm anschließend Jennifer, Julia und Enzo ins Schlafzimmer eintreten. Letzterer hatte seine Schrotflinte fest an seinem Körper liegend und sah aus, als wäre er zu allem bereit, um seine Familie zu beschützen. Ich war es auch und umgriff meine Pistole mit dieser Erkenntnis noch etwas fester, um daraufhin herunter zu Julia zu sehen. "Komm mit Süße. Wir bringen dich in Sicherheit."

Ich nahm ihre Hand in meine freie und wartete nur noch darauf, dass Jennifer und Nicolo die Küken an sich nahmen, woraufhin wir alle gemeinsam mein Schlafzimmer verließen und eilig das Erdgeschoss aufsuchten. Mir entging dabei nicht, wie mucksmäuschenstill es draußen war und ich war mit sicher, das entweder all unsere Wachmänner bereits tot waren, oder sie aber zu Geiseln gemacht wurden. Zu meiner Erleichterung hatte Yavuz heute keinen Dienst und trotzdem, füllten sich meine Augen mit Tränen, denn keiner hatte es verdient für uns zu sterben... Erst Recht keine Menschen, die nichts mit diesem Krieg zu tun hatten.

"Beeilt euch", hörte ich Enzo und ließ Julias Hand dabei los, die ihm, Nicolo und Jennifer in den Waschraum folgte, während ich im Wohnzimmer alleine zurückblieb und raus in die absolute Dunkelheit starrte. Unser Garten war kaum erkennbar ohne die vielen Lichter und ich knipste auch schnell das Licht im Wohnzimmer hinter mir aus, womit mir nur das Mondlicht von draußen blieb, um überhaupt etwas zu erkennen.

"Randall", flüsterte ich dann schlagartig, als mein Blick aus der breiten Fensterfront herausfiel und ich sah ihn gemeinsam mit Zaffiro an der Terrassentür stehend, auf welche ich auch sofort hektisch zulief. Ich riss sie mit angehaltenem Atem auf und ließ die beiden hinein, wo mir mit großen Augen auffiel, dass Randall humpelte. Ich riss meinen Blick jedoch schnell wieder von ihm los und schloss die Terrassentür, um im nächsten Moment vor Schock einen Schritt von dieser zurück zu weichen.