Was dich nicht umbringt, macht dich nur stärker

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Nach den letzten Wochen, die turbulenter nicht hätten sein können, hatten Ryan und ich uns eine Auszeit verdient.
Immer wieder gerieten wir aneinander und belanglose Streitereien uferten aus.
Oftmals war Holly das Streitthema, was für mich nur schwer zu ertragen war.

Warum sie ihn so verabscheute, konnte ich mir überhaupt nicht erklären!
Ryan versuchte von Anfang an sein Bestes mit ihr, aber die konnte ihn von Anfang an nicht leiden.
War es, weil sie Angst hatte, dass Ryan mich ihr wegnahm?
Ich wusste es nicht.

                                   ***

Ryan hatte mich eines Abends mit einem romantischen Essen überrascht, was er selber gekocht und wirklich schön angerichtet mir servierte.

Ich kam gerade von einem stressigen Tag bei meinen Eltern nach Hause und wollte einfach nur ins Bett, als er mich an der Tür abfing, liebevoll meine Hand nahm und sagte: »Lexi, Süße, wenn ich dich so ansehe, dann wird mir klar, dass du besseres verdient hast.«
Irritiert sah ich in sein Gesicht, welches sich zu einem belustigten Grinsen verzog.
Er drückte mir sanft einen Kuss auf und zog mich anschließend an den Esstisch, wo er mir einen Stuhl zurecht rückte und sich
anschließend mir gegenüber niederließ.

»Womit habe ich das verdient?« Mit einer großen Geste hinterfragte ich das köstliche Essen, die frischen Schnittblumen und die angezündeten Kerzen auf dem Tisch.
»Nach alldem, was passiert ist, verdienst du sogar noch so viel mehr!« Er zog einen zusammengefalteten Umschlag aus seiner Hosentasche und hielt ihn mir erwartungsvoll hin.

Zögernd nahm ich den Umschlag und schaute ihn noch einmal fragend an, woraufhin er mir lächelnd zunickte, bevor ich den Umschlag öffnete.

»PARIS?!«, schrie ich direkt nach dem Öffnen des Umschlags aufgeregt auf, nachdem ich die Flugtickets sah.
»Oh, Ryan!« Überglücklich sprang ich von meinem Stuhl auf, stürmte in seine Arme, mit welchen er schon ausgebreitet neben seinem Stuhl auf die Umarmung wartete, und freute mich wie ein Kind an Weihnachten.
»Zwei Wochen Paris - nur du und ich«, flüsterte er liebevoll und küsste meinen Scheitel.

Und da wären wir wieder bei den Dingen, die ich schon immer wollte, aber nie tat.
Niemals zuvor hatte ich Ryan erzählt, wie sehr ich mir wünschte, nach Frankreich zu reisen und Croissants zu essen. Und trotzdem erfüllte er mir meinen Wunsch - sehr wohl wissend, wie sehr ich es wollte.

Zum Essen kamen wir an diesem Abend nicht mehr und als wir nach einer wirklich ereignisreichen Nacht ohne viel Schlaf und mit viel Rotwein am Morgen den noch gedeckten Tisch sahen, mussten wir schmunzeln.

»Na dann sparen wir uns wenigstens das Vorbereiten des Frühstücks«, sagte mein Freund lediglich in seiner Flanell Pyjamahose bekleidet, die braunen Haare noch von der Nacht zerzaust, und stellte einen der Teller mit dem Essen von gestern in die Mikrowolle, um ihn aufzuwärmen. »Auch etwas?« Ohne meine Antwort überhaupt abzuwarten, machte er auch mir einen Teller fertig, denn er wusste, wie wichtig mir das morgendliche Essen, ohne das ich den ganzen Tag nicht zu gebrauchen wäre, war.

An der Küchenzeile gelehnt musterte er mich mit seinen so schönen grünen Augen und ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit.
»Du siehst so gut aus!«, raunte er und breitete seine Arme für eine Umarmung aus.

Ich lächelte über beide Ohren. Gerade war ich lediglich mit einem Slip und einem Shirt mit lächerlichem Print bekleidet, meine Haare waren zu einem unordentlichen Dutt frisiert und der Schlaf stand mir noch im Gesicht und trotzdem sah er mich so an, als ob ich das schönste Mädchen der Welt wäre.

Ich schmiegte mich an seine starke, nackte Brust und atmete seinen mir so vertrauten Duft ein.
Wie ich diesen Typen liebte, dachte ich in dieser Sekunde, die für mich hätte ewig andauern können.

I never thoughtKde žijí příběhy. Začni objevovat