Kapitel 25 - Tiefe Gefühle

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Nach dem Gespräch war ich nachdenklich. Übertrug ich meine Ängste auf Louis? Nein. Mir war es scheißegal, würde mir etwas passieren. Klar: Ein homophober Schlägertrupp wäre wohl etwas anderes als mein alter Herr und sein Gürtel oder meine Mutter mit ihrem Kochlöffel. Aber... Ich würde mich auch vor einen Baseballschläger, ein Messer oder eine Knarre werfen, wenn es um Louis ging. Er war mein Leben. Wenn ich zwischen meinem Leben und seinem entscheiden müsste, ich würde nicht Mal mit der Wimper zucken und seins wählen.

Ich war nachdenklich und auch wenn ich die Tage genossen hatte, war ich froh, als wir wieder allein waren. Die Tomlinsons waren alle toll und die Umarmungen und die Küsse von Johanna waren eben wunderbar beruhigend für mich gewesen. Sie akzeptierte mich. Selbst, wenn ich nicht redete.

Heute Abend hatte ich keine Lust Probleme zu wälzen. Außerdem hatten wir das ganze Wochenende nicht mehr als ein paar Küsse vorm Schlafengehen geteilt. Meine Schuld. Louis wollte vögeln oder zumindest ein eiweißreiches zusätzliches Frühstück. Aber ich konnte mich kein bisschen konzentrieren, wenn im Hintergrund geblökt wurde: "Ich bin ein Einhorn! Ich habe die Kräfte der Freundschaft!"
"Und was bin dann ich?"
"Du kannst ja ein Frosch sein? Die haben auch magische Kräfte."
Ging nicht. Ich konnte einfach nicht, so lange die hier alle herum gewuselt waren. Aber hey, jetzt waren sie ja weg.

Sobald wir nach der Verabschiedung ins Haus kamen, packte ich Louis, schob ihn durch den Flur und küsste ihn so, dass er genau wusste, dass sein Arsch jetzt fällig wäre.
Der grinste doch tatsächlich. Wusste wohl genau, wie nötig ich es hatte. Ich biss ihm auf die Lippe. Sollte er sich sonst den lieben langen Tag über mich lustig machen. Aber nicht im Bett.

Während er von Innen an der Haustür lehnte sah ich genau, wie er sich fallen ließ. Sich mir hingeben wollte. Es war nie ein Machtgerangel im Bett. Da war ich sicher, auch wenn er der erste Mann für mich war. Ich wusste, welche Knöpfe ich drücken musste, damit er sich auf diese Weise hingab. Louis mochte es, wenn ich hart und fordernd war und ich war, zumindest im Moment noch nicht, stark genug für ganz sanft und liebevoll oder gar einen Rollentausch.

Wir spielten, obwohl ich klar den Ton angab, miteinander. Ich liebte es ihn zu reizen. So lange, bis er mich am Liebsten packen und auf mir ficken wollte. Wenn ihm die Worte fehlten und er begann zu zittern, dann war ich im Himmel.

Er umfasste meine Härte, als er längst seinen nackten Arsch obszön gegen die Wohnungstür presste. Ich küsste ihn. Fickte ihn mit meiner Zunge, wie ich es gern mit meinem Schwanz machen wollte. Die Hand war zu sanft. Wieso zog er mir nicht endlich diese doofen Shorts runter? Ich selbst hatte inzwischen zwei nasse Finger in seinem Arsch. Es war faszinierenden, wie aufnahmefähig er war. Er wollte sich schon beim Vorspiel selbst hart auf meine Fingern pressen. Aber ich wich aus, wenn er seinen Arsch nach hinten stieß um gefüllt zu werden.

Dann das Zittern. Und dann sprang er plötzlich auf meinen Arm. Natürlich verlor ich prompt das Gleichgewicht und presste Louis so gegen die Tür. Krass. Ich dachte, wir würden umfallen.

So aber brachte ich ihn schnellstmöglich ins Wohnzimmer und setzte ihn auf die Sofalehne. Allein die Art, wie er da saß, mich ansah und mir stöhnend seinen Arsch weiter entgegen streckte, damit ich ihn besser fingern konnte... Er genoss das so unglaublich, wenn er was reingeschoben bekam. Ich fand es faszinierend. Der angespannte Bauch, Oberschenkel, sein harter Schwanz...

Ich drang, während er in der gleichen Position auf dem Sofa hing in ihn ein. Er war noch eng. Ich liebte das. Dieser Kontrast. Zu Beginn hatte man ein bisschen Schiss, der könnte einem den Schwanz einquetschen und dann hinterher? Der Anblick, wie die eigene Sahne aus dem geweiteten Loch rann...

Sex mit Louis war anders, als alles was ich kannte und jedes Mal wieder war ich davon irgendwie ergriffen. Nicht, als würde ich ihn auf einen Altar setzen und anbeten wollen. Aber... Diese Hingabe, sein Körper, sein Genuss... Ich bemerkte nicht, wenn ich zu fest zugriff. Blaue Flecken oder Kratzspuren hinterließ. Ich dachte mir nichts Böses dabei. Ich dachte gar nicht.
Mein ganzes Sein reduzierte sich darauf, ihn zu nehmen. Ihn zu haben. Ihn so eng wie möglich bei mir zu haben, ihn so intensiv wie möglich erleben zu können. Seinen Genuss zu sehen, zu hören, zu fühlen. Ich machte all das mit ihm. Diese Gedanken waren für mich fast berauschender als der Sex selbst. Nein. Das konnte man nicht trennen. Aber diese Verknüpfung aus beiden Komponenten hatte es definitiv in sich... Die Vorstellung, dass er sich als Mann mit so hingeben konnte... Es war so verboten... Und er... Er war so stark. Viel stärker als ich... Ich liebte ihn so sehr. Auch wenn meine Eltern und alle um mich herum das niemals akzeptieren würden. Ich konnte doch einfach nicht anders. Louis war mein Leben.

"Ich liebe dich. Scheiße! Ich liebe dich so sehr. Obwohl du doch ein Mann bist.", Stöhnte ich, als wir beide gekommen waren. Mein ganzes Leben verlief anders als ich mir das jemals vorgestellt hätte. Weil ich ihn hatte. Mein Leben. Mein Louis.

Er seufzte genervt.
Oh, hatte es ihm etwa nicht gefallen? Ich fühlte sein Sperma zwischen uns. Aber ein Orgasmus hieß ja nicht zwangsweise, dass es auch gut war, oder? Oh Scheiße... Hatte ich nun doch zu Doll gemacht?

"Was ist?", Fragte ich schnell und überlegte bereits, wo das Desinfektionsmittel und die Pflaster sein könnten. Für oberflächliche Verletzungen. Innerlich... Oh hoffentlich nicht. Da kannte ich mich überhaupt nicht aus. Hoffentlich wäre es nichts Schlimmes. Sonst müsste man ins Krankenhaus oder? Oh... Das Gespräch mit einem Arzt... Himmel... Und wenn Louis wegen mir Schmerzen hätte... Innere Blutungen oder sowas...

"Nichts. Ich will nur dein Sperma aus meinem männlichen Arsch waschen gehen.", Motzte Lou plötzlich.
"Was ist los?", Fragte ich, gedanklich noch immer halb im Krankenhaus.

"Nichts."
"Lou...", Seufzte ich. Offensichtlich hatte ich etwas falsch gemacht. Nur was? Beim Sex hatte er noch nicht so komisch gewirkt...
"Ich brauche nach dem Ficken einfach keine Info darüber, dass ich ein Kerl bin, okay?! Ich weiß das. Und ich hasse es, dass du selbst überrascht bist, dass du dich trotzdem in mich verlieben konntest.", Schnauzte er plötzlich und verschwand unter die Dusche.

Verwirrt saß ich da. Und überlegte, was ich falsch gemacht haben könnte. Ich war doch nicht überrascht, weil ich mich in ihn verlieben konnte. Wie hätte ich es nicht tun können? Er war mein Leben. Ich liebte alles an Louis.

Tja... Harrys Sicht ist offenbar ganz anders als Louis'... Was denkt ihr über ihn?
Bis dann.
Viele Grüße ^⁠_⁠^

Nächte mit LouisWhere stories live. Discover now