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Lilith
2020

"Du bist mit diesem Typen verlobt?" frage ich Emilia zum 100sten mal und sie nickt wieder. "Er ist nicht mal auf deinem Niveau," rede ich weiter und sie nickt nochmal. Ich seufze und denke an Herr Darling. Wie kann sie mit so einem Typen zusammen sein? Und dazu noch verlobt sein. Meine Nerven sind am Ende und ich stöhne laut auf. Direkt schaut mich Emilia an und versucht ihren Grinsen zu vertuschen. Die Dame macht irgendwelche organisatorische Krimskrams und ihr voller Konzentration liegt darin. Mein Gehirn will die Verlobung nicht akzeptieren. Er ist doch ein Arsch und denkt, er wäre besser. Besserwisser und so. Ich schreie laut auf und nehme mein Handy zur Hand.
2 Verpasste Anrufe von meiner Stiefmutter.

Sie versucht sich mit mir anzufreunden, was ich auch verstehe, aber ihr Gehirn akzeptieret nicht, dass ich es nicht möchte. Ich möchte mit dieser Frau nichts zutun haben. Auch wenn sie die harmloseste in der Geschichte ist, kann ich ihre Art nicht leiden. In den letzen fünf Jahren haben wir uns ein paar mal getroffen, um zu schauen, ob aus uns eine Beziehung wird. Keine Chance. Wir sind zu verschieden, und das merkt sie nicht. Ich kann sie nicht akzeptieren, wegen meiner Mutter. Sie ist der Grund für die Trennung. Auch in den letzten Jahren hab ich nicht mit meinem Vater geredet, der Grund liegt darin, dass ich ihn nicht sehen möchte. Er ist der Mörder meines Kindes. Wegen ihm bin ich runtergefallen und hab meinen Sohn verloren. Als würde das alles nicht reichen, ist er stolz auf das. Er schrieb mich immer wieder an und meinte, wie stolz er sei, dass ich mich auf die Arbeit konzentriere. Leck mich doch.

Ich stöhne nochmal auf und wende mich zur Wand. "Hör auf die ganze Zeit zu stöhnen, es macht mich geil," sagt Emilia während sie auf die Blätter schaut. "Keine Sorge meine Chaya, du wirst bei dir Zuhause schon genug stöhnen," sage ich und sie schaut mich an. Ihr Blick ist kühl. Keine Emotionen oder Gefühle. Was ist denn jetzt los? So eine Reaktion kenne ich von ihr nicht, da sie immer direkt ihre Emotionen zeigt, aber jetzt ist es anders. In ihrem Kopf drehen sich die Räder und sie will etwas sagen, traut sich aber nicht. Langsam gehören die Puzzleteile zusammen und ich verstehe. Direkt stehe ich auf und schaue sie mit weit gerissenen Augen an. "Sag mir nicht du hattest mit ihm kein-" "Er will warten, bis wir vollständig verheiratet sind," unterbricht sie mich und ich spüre meine Falte zwischen meine Augenbrauen. Die beiden sind seit Monaten verlobt und hatten kein Sex? Wie kann Emilia das aushalten? Ich hab auch seit fünf Jahre kein Sex mehr gehabt, aber der Grund liegt darin, dass ich Männer verabscheue. Sie ekeln mich an oder sind so nervig wie Emilias Verlobte.

"Vor der Ehe kein Sex, seine Regel nicht meine," redet sie weiter und mein Mund öffnet sich leicht. "Wie kannst du das aushalten?" frage ich sie geschockt und sie zuckt nur mit den Schultern. "Ich weiß nicht, anfangs hab ich es oft versucht. Ich hab ihn verführen wollen oder war sehr betrunken und wollte ihn anfassen, aber er hat nie nachgelassen. Nach einer Weile habe ich gemerkt, dass ich mich blamiere, deswegen hab ich es seit Wochen nicht mehr ausprobiert. Das einzige was mich befriedigt ist mein Vibrator," redet sie weiter und ich schaue sie bloß an ehe ich langsam rede. "Respekt," sage ich und sie grinst mich sanft an. Zwar befriedige ich mich nicht sehr oft und hatte in meinem Leben nur einmal Sex, aber dafür, dass Emilia damals einmal am Tag Sex hatte, ist es doch eine große Herausforderung. Sie ist ja nun verlobt und kann ja ihren Verlobten nicht betrügen, nur um ihre Sehnsucht zu lindern.

"Heute ist eine Gala," sagt Emilia und blickt mich an. Ich fange an meinen Kopf zu schütteln und sie fängt an zu nicken. "Nein ich werde nicht kommen," sage ich fest entschlossen und sie grinst mich an. "Oh und wie du wirst," sagt sie und kommt auf mich zu. Wieder schüttele ich meinen Kopf und möchte aufstehen. "Sweetheart, ich glaube du hast vergessen wer dein Chef ist und dank wen du diese Chance bekommen hast," sagt sie. Ihr Ton ist ernst und ich schaue zu ihr rüber. Ein teuflisches Grinsen ist in ihrem Gesicht und sie zwinkert mir zu ehe sie Richtung Tür geht. "Dein Kleid ist schon bei dir Zuhause! Sei um 18:00 Uhr fertig," sagt sie und verschwindet hinter der Tür. Wird sie mich ab jetzt immer damit bezwingen?

Meine ungewollte SchwächeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt