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Lilith
vor acht Jahren

Glücklich fahre ich zu Emilia. Der Bus ist überfüllt, da sie in der Stadt wohnt. Nachmittags sind die Büsse und die Straßen überfüllt, da jeder nach der Arbeit oder nach der Schule Nachhause will. Nach fünf weiteren Stationen komme ich endlich an und steige aus dem Bus raus. Mein Handy ist in meiner Hand und ich schaue mir Bilder von Vincent an.

Vincent und ich sind beste Freunde. Für ihn bin ich seine beste Freundin, für mich ist er jedoch mehr. Das erste Mal habe ich einen richtigen Crush. Seine blauen Augen und seine blonden Locken machen ihn so sexy. Mit seinen 1,80 m wirkt er männlicher als sonst. Er ist ein Playboy. Das denken zumindest die meisten, da jeder ihn angafft. Jedoch hat er noch nie ein Mädchen angefasst und der Fakt, dass seine zarten Finger meine Haut immer wieder berühren, macht mich mehr als nur glücklich.

Als Emilia herausfand, dass Vincent mein Crush ist, sprang sie förmlich auf. Obwohl ich schon in der 10. Klasse bin, ist er mein erster Crush, seit ich denken kann. Vincent ist noch Jungfrau, genau wie ich und ich hoffe, dass er mein erster wird. Ich liebe ihn über alles und habe manchmal den Drang, ihn zu überfallen. Überfallen vor Liebe.

Vor Emilias Wohnung angekommen, öffne ich die Haustür, da ich ein Ersatzschlüssel habe, falls etwas sein sollte. Das einzige was ich höre ist Emilia. Sie murmelt etwas. Ich streife meine Schuhe und meine Jacke aus ehe ich die Haustür schließe und zu Emilia gehe. Sie befindet sich in ihrem Schlafzimmer. Ich öffne ihre Tür, wollte anfangen zu reden, jedoch bleibt jedes Wort in meiner Kehle stecken, als ich sehe, was hier abläuft.

Vince und Emilia. Emilia und Vince. Vince in Emilia.
Seine Karotte ist in ihrer Orange. Mein Atem stockt und ich fühle mich verraten. Verraten von meinen Liebsten.

Seine eine Hand liegt an ihrer Kirsche und seine andere an ihrem Pfirsich. Seine Karotte kommt immer wieder zum Vorschein und mit dieser mini Karotte wundert es mich, wie Emilia trotzdem schreien kann. Ihre Hände sind an seinen Schultern gekrallt und ich weiß, dass beide gerade deren Jungfräulichkeit verlieren.

Meine Kehle schnürt sich zusammen. Ich räuspere mich, um meine Stimme zurück zu bekommen. Direkt blicken beide in meine Richtung und hören auf mit deren Prozess. Emilias Augen weiten sich und sie stöhnt leicht auf, als Vincent seine Karotte herausnimmt. Geschockt schaue ich beide an, während sie sich schnell anziehen.

Als sich Vincent angezogen hat, kommt er auf mich zu und umfasst mit seinen ekligen Fingern meine Schultern.

"Tut mir leid kleine. Für diesen Anblick...das wollte ich ehrlich nicht süße," sagt er und beugt sich runter, so dass sein Mund an meinem Ohr ist. "Aber danke dafür, dass ich Emilia klären konnte. Ohne dich hätte es nicht geklappt," bedankt er sich schmunzelnd und betrachtet mich mit seinen blauen Augen. Ein Ekelgefühl überschwemmt meine Gedanken und bevor ich überhaupt denken kann, landet mein Knie zwischen seinen Beinen. Er stöhnt schmerzerfüllt auf und haltet die Stelle ganz fest. Ohne einen weiteren Blick zu würgen, verschwinde ich auch schon aus dem Zimmer.

Schnell laufe ich zu meinen Schuhen und ziehe es an. Ich höre Schritte hinter mir und bevor ich die Haustür öffnen kann, stellt sich schon Emilia vor mich.

"Was willst du?" frage ich sie genervt und blicke ihr Gesicht an. Sie ist ganz rot geworden, aber nicht aus Scham, sondern aus etwas anderem.

"Hör mir doch bitte zu Lilith...ich wollte es nicht, es ist einfach passiert. Ich wollte nicht mit ihm schla-"

"Hast du aber! Du hast mit dem Jungen geschlafen, in den ich seit Monaten verliebt bin und das ohne ein Funken Scham!" unterbreche ich sie schreiend. Ihre Augen glänzen leicht und sie sinkt ihren Blick.

Eine Gänsehaut entsteht, als ich eine männliche Stimme höre.

"D-du bist in mich verliebt? Seit Monaten?" fragt Vincent mich und zieht mich am Arm, so dass wir gegenüber stehen. Ich schaue ihn nur stumm an und blicke ihn von oben bis unten an.

"Fickt euch...oh sorry, das habe ihr ja schon gemacht," sage ich bloß. Ich schupse Emilia zur Seite und verschwinde aus der Hölle.

Weinend gehe ich die Straßen entlang und schlinge meine Arme um mich, da es ganz kühl ist. Die Winterzeit ist nun gekommen und das kühle Luft streift meinen Atem. Ich weine so lange, bis meine Augen rot sind und keine einzige Träne mehr fließt.

Das ist es also. Das wahre und schmerzhafte Leben.

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🥹🥹

Meine ungewollte SchwächeDonde viven las historias. Descúbrelo ahora