Epilog

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Denis

Wie jeden Tag kaufe ich weiße Rosen und begebe mich zum Friedhof. Seit ganzen drei Jahren hat sie mich verlassen und mich mit meinen Sorgen alleine gelassen. Es ist unglaublich, was sich in einem Tag alles ändern kann. Mein Schmerz in jener Abend spüre ich bin heute. Jeden Tag.

Sie hat mich verlassen. Sie ist Tod. Ihr Leben wurde beendet, obwohl es nicht der Plan war. Niemand verdient so ein Tod, nicht mal sie. Wir hatten nicht immer die besten Tage. Haben uns oft gestritten und diskutierten auch oft, jedoch verdient niemand so ein Tod. Man sollte leben. Es genießen und das Beste draus machen.

Ich lege die weißen Rosen, die für Reinheit stehen, auf ihren Grab und zupfe die kleinen Pflanzen, die ausgetrocknet sind, weg. Es ist unglaublich, was der Schicksal einem bietet. Wie schmerzhaft diese immer sein kann und wie schnell sich immer alles ändert.

Ich entscheide mich, einen kleinen Gebet zu machen. Seit ganzen drei Jahre ist sie kein Teil meines Lebens mehr und es fühlt sich komisch an. Ein Mensch verlässt dich auf einmal, aber trotzdem bleibt diese immer in deinem Herzen.

"Wie lange willst du hier noch sitzen und den Grab anschauen?" fragt sie mich. Ich blicke nach oben und sehe eine schwangere Frau. Meine Frau. Ich gebe Lilith einen Kuss auf den Scheitel ehe ich sie anblicke. Ihre schönen grauen Augen liegen auf mir und dann wendet sie sich zum Grab, wo meine Mutter liegt.

Sie ist wegen einem Autounfall kein Teil meines Lebens mehr. Es verlief alles so schnell, dass ich es Anfangs garnicht realisieren konnte. Wir hatten nie eine innige Beziehung. Sie verheiratete mich mit Emilia, um Geld zu bekommen, jedoch ist und bleibt sie meine Mutter.

Emilia zog mit einem anderen Mann, diese sie vor zwei Jahren kennengelernt hatte, weg. Beide sind nun verlobt und haben einen kleinen, süßen Sohn, der Leo heißt. Sie leben alle zusammen in Italien und es scheint ihnen gut zu gehen.

Auch Lilith ist nun schwanger. Nach ein paar Tagen ist es endlich so weit und unsere kleine Tochter kommt auf die Welt. Wir haben keinen Namen, jedoch wird es sich sicher bald ändern.

Ich platziere meine Hände auf ihren Hüften und streiche ihre weichen Haare zur Seite. Sie sind ganz schön lang geworden. Ihre anthrazit Augen blicken mich groß an. Ihre Hände stemmt sie an meiner Brust. Eine Weile verbleiben wir so, bis sie aufeinmal laut aufschreit. Geschockt blicke ich sie an und sehe, wie etwas nasses ihre Beine entlangfließt.

"Meine Fruchtblase ist g-geplatzt!" schreit sie und haltet mein Schulter ganz fest. Sie krallt ihre Finger hinein und geschockt blicke ich sie an.

Unsere Tochter kommt! Sie kommt bald auf die Welt.

Ich nehme Lilith auf die Arme und laufe mit ihr Richtung Auto. Schnell tue ich sie hinein ehe ich mit Vollgas durch die Straßen NewYork fahre.

Auch wir sind nach NewYork umgezogen, wo wir eine kleine Praxis geöffnet haben. Dort arbeiten wir zusammen. Die Darling-Praxis. Es hört sich komisch an, aber mein Nachname ist nun mal diese.

Als wir an einem Krankenhaus ankommen, öffne ich die Beifahrertür und trage Lilith hinein. Direkt kommen Assistentinnen und nehmen sie mit.

Zapplig wackele ich mit meinem Bein. Seid 15 Minuten ist sie im Kreissaal und niemand sagt etwas. Als sich die Türen öffnen, stehe ich direkt auf und schaue die Ärztin an.

"Glückwunsch, ihre Tochter ist gesund auf die Welt gekommen. Sie können gerne rein!" sagt sie und lächelt mich warm an. Direkt begebe ich mich zu ihnen ehe ich Lilith mit unserer Tochter in den Armen sehe. Der Anblick ist so schön. Ich gehe auf sie zu und küsse sie auf den Mund ehe ich unsere Tochter anschaue.

"Sie ist wunderschön!" sagen wir beide gleichzeitig und betrachten die Schönheit. Sie wird ebenfalls graue Augen haben. Ich halte Liliths Hand und schaue kurz ihren Ring an.

Nachdem sie angeschossen wurde, behandelte ich sie direkt und sie überlebe es zum Glück. Nach einer Woche machte ich ihr einen schönen Heiratsantrag und die Woche drauf, heirateten wir schon. Seid ganzen fünf Jahren sind wir verheiratet und zwei Jahr später, kam unser Kind auf die Welt.

Eine Krankenschwester kommt hinein und fragt uns lächelnd: "Wie soll eure Tochter denn heißen?"

Lilith und ich blicken uns an ehe wir die Krankenschwester anschauen.

"Olivia Darling," sagen wir beide. Sie nickt und verschwindet auch.

Ich gebe Lilith einen Kuss auf die Lippen und blicke ihre Schönheit an.

"Ich liebe dich über alles," sage ich.

"Ich liebe dich auch über alles," sagt sie lächelnd und zusammen blicken wir unsere Tochter Olivia an.

Seitdem ersten Tag schlug mein Herz für meine Ehefrau und diese wird auch immer so bleiben. Denn nur eins gilt:

Lilith und ich.

Wir.

Wir gegen den Rest der Welt.

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❤️

Meine ungewollte SchwächeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt