Entführt von ihm?!

Kapitel 72

,,Lilou, wenn du es noch nicht machen willst, ist es okay. Wir können das alles auch verschieben.", versicherte mir Rudi. Ich schaute die beiden an und schüttelte dann langsam den Kopf. ,,Ich bin bereit abzuhauen und Jaydeen hinter mir zu lassen.".

Lilous Sicht

Wir kamen zuhause an und stiegen aus. Die Jungs schauten verwirrt auf mein Auto, doch ich grinste nur. ,,Schick oder?", fragte ich grinsend. Ein paar nickten und ein paar schüttelten den Kopf. Ich ging mit Rudi rein und schon kam ein aufgebrachter Jaydeen auf uns zu. ,,Ihr habt meinen Audi verkauft? Wollt ihr mich verarschen? Wo wart ihr zur Hölle?", schrie er uns an. Ich verdrehte meine Augen. ,,Du hast so viele Autos und beschwerst dich dann über ein einziges Auto, was du nicht mal wirklich gefahren bist?", fragte ich ihn schnippisch.

Seine Adern am Hals kamen hervor und sein Kopf wurde leicht rot. ,,Ich weiß ja echt nicht, was in dich gefahren ist Lilou. Aber denk dran, du bist immer noch meine Gefangene. Ich kann dir alles wegnehmen, wenn du das so willst. Deine ganzen Freiheiten sind dann weg. Also provozier mich nicht!", schrie er mir ins Gesicht. Ich schüttelte nur den Kopf und wischte mir die Spucke aus meinem Gesicht. Ich lief an ihm vorbei und Rudi kam mit den Tüten nach. ,,Wird uns das in unserem Plan stören?", flüsterte er mir zu. Ich schüttelte nur den Kopf.

Ich war mir sehr sicher, dass mich nichts mehr aufhalten könnte. Jaydeen würde bald Geschichte sein. Ich würde meine ganzen Freiheiten wiederbekommen. Zusammen mit Rudi ging ich in die Halle rein, legten die Tüten in mein Zimmer rein und liefen dann in die Küche. Ich setzte mich auf meinen Lieblingsplatz und schaute Rudi dabei zu, wie er nach was essbarem in der Küche suchte. Nach ungefähr zehn Minuten gab er die Suche schließlich auf und warf sich deprimiert auf den Stuhl neben mir.

,,Gehen wir essen oder bestellen wir was hier her?", fragte ich ihn. Er schnaufte und zuckte mit den Schultern. ,,Worauf hättest du den Lust?", fragte er mich. Ich überlegte kurz. Wir waren heute den ganzen Tag unterwegs, Aloura hat mir gesagt ich solle den Ball lieber flach halten, also entschied ich mich dazu, dass wir etwas bestellen sollten. ,,Ich hätte Lust auf indisch, wie sieht es mit dir aus?", schlug ich vor. Er sah kurz verwirrt aus, doch dann nickte er. ,,Hab ich noch nie probiert, aber wir können es gerne bestellen.".

Wir fanden einen süßen Laden, der zu uns nach Hause liefern würde, also bestellten wir. ,,Ich warne dich Rudi, das Essen wird wahrscheinlich etwas scharf für dich sein.". Rudi sah mich empört an. ,,Ich vertrage schärfe sehr gut, wahrscheinlich sogar besser als du!", zickte er mich an. Ich lachte nur und schüttelte den Kopf. kam 40 Minuten nach der Bestellung und sofort lief mir das Wasser im Mund zusammen. Ich hatte mir Chicken Korma und Butter Chicken bestellt, sowie Samosas. Rudi hatte sich Chicken Masala bestellt mit Naan Brot. Wir legten alles auf unsere Teller und fingen an zu essen.

Ich liebte die indischen Gewürze, weil sie einfach so intensiv waren. Ich fand es nicht zu scharf, aber auch nicht zu mild. Rudi bekam am Anfang einen roten Kopf, doch nach einer gewissen Zeit gewöhnte er sich daran und nur noch seine Nase lief. ,,Wow, du hattest Recht! Das Essen war wirklich scharf. Ich habe das total unterschätzt!", gab er schließlich zu. Ich lachte und nickte nur. ,,Keine Angst, je öfters du das isst, desto weniger spürst du dann die Schärfe.", erklärte ich ihm. Er nickte und lächelte.

Wir beschlossen dann nach oben in mein Zimmer zu gehen und einen Filme Abend zu machen. Ich schaltete den Fernseher ein und ging auf Netflix. ,,Was können wir schauen?", fragte ich Rudi. Er zuckte nur mit den Schulter, während ich durch die ganzen Filme schaute. Dann fiel mir ein Film ins Auge. Das schauen wir!", rief ich mit hoher Begeisterung. Gesagt, getan. Ich schaltete den Film Conjuring 3 an, der neu auf Netflix war. Rudi sah mich skeptisch an und kroch schnell unter meine Decke.

Ich lachte einfach, während ich mich zu ihm legte. Ich wollte den Film schon lange schauen, jedoch waren die Rezensionen relativ schlecht. Dennoch wollte ich mir ein eigenes Bild davon machen. Am Anfang fand ich den Film echt cool, doch dann wurde er irgendwie langweilig. Als der Film vorbei war, gingen Rudi und ich eine Zigarette rauchen. ,,Und wie fandest du den Film?". Er zog an der Zigarette und überlegte. ,,Ich fand den schon recht gruselig, aber ich habe gesehen, dass dich der Film gelangweilt hat.", lachte er.

Ich nickte nur. ,,Ich fand den ersten Teil am Besten. Der zweite war auch ganz gut und der war jetzt ganz okay.". Er nickte kurz und wand sich wieder der Zigarette zu. Von unten hörte man die Jungs, die über ein Treffen sprachen. Ich wurde hellhörig und lehnte mich über das Gelände. Rudi machte mit und zusammen hörten wir den Jungs zu. ,,Habt ihr alles? Wir müssen gleich los.", sagte Andy. Ich wurde hellhörig. ,,Was haben die vor?", fragte ich Rudi. Er zuckte mit den Schultern.

,,Lass es uns doch einfach herausfinden!", schlug er vor. Ich nickte eifrig und ging rein. Ich wollte irgendwas anziehen, worin ich mich wohlfühlen würde. Also riss ich meinen Kleiderschrank auf und durchsuchte alles. Im Endeffekt entschied ich mich für eine schwarze Lederleggings mit einem schwarzen Spitzenoberteil. ,,Hier zieh die Schuhe an.", sagte Rudi, während er mir die Schuhe gab. Ich zog die schwarzen Nikes an und schon war ich komplett fertig und bereit zu gehen.

Wir liefen schnell runter und sahen wie die Jungs sich leise vom Acker machten. Also schnappte ich mir mein Autoschlüssel und lief zum Auto. Rudi wollte unbedingt fahren, also ließ ich es zu. Wir fuhren den anderen schnell hinterher, bedachten dabei aber auch genügend Abstand zu lassen, damit sie uns nicht entdeckten. Wir fuhren eine halbe Stunde lang auf der Autobahn. Wohin fahren sie? Haben sie eine Mission von der wir nichts wussten? Endlich fuhren sie von der Autobahn runter und direkt auf einen riesigen Parkplatz. Wir waren auf einem Tunning Treffen?