Kapitel 40

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Es war echt rührend wie die Jungs sich um sie sorgten und wenn ich nicht wüsste, dass sie alle Angst vor mir haben, wäre ich eifersüchtig gewesen. Aber gut, dass ich meine Jungs im Griff habe.

Lilous Sicht

Als alle nachfragten wie es mir ging, wurde mir warm ums Herz. Ich hatte endlich Freunde, eine richtige Familie. Ich war glücklich. Dennoch spürte ich wie mein Magen schmerzte und mir kam immer wieder der Gedanke hoch, wie gut es sich angefühlt hat zu erbrechen. Aber ich schüttelte den Gedanken immer wieder ab. Ich möchte nicht mehr so enden. Jaydeen zog mich zum Sofa und dort versammelten sich alle Jungs. Wir schauten WALL-E da ich diesen Film liebte. Als der Film zu Ende war, war es schon dunkel. Ich stand auf und wollte ins Zimmer, als mir schwindelig wurde. Ich hielt mich an Jaydeens Schulter fest und blieb einige Minuten so stehen. ,,Lilou? Ist alles okey? Ist dir schwindelig?". ,,Lilou?". ,,Ich glaube wir sollten Sanchez holen.". Die ganzen Sätze prasselten auf mich ein, bis ich nichts mehr hörte und alles schwarz wurde. Es war so eine schöne Stille. Die Dunkelheit kam mir so vertraut vor, also entspannte ich mich und ließ los.

Jaydeens Sicht

Von der einen auf der anderen Sekunde fiel Lilou plötzlich um. Ich fing sie auf, bevor sie auf den Boden aufprallte. Die Jungs sprangen sofort auf und liefen in der ganzen Halle umher. ,,Was machen wir jetzt?". ,,Was ist mit ihr?". ,,Was hat sie denn?". ,,Wir brauchen Sanchez!". Sie schrien im ganzen Gebäude herum. Ich hielt Lilou in meinen Armen. Die Sorge in mir wuchs und wuchs. Ich stand mit ihr auf und rannte raus zum Auto. Ich legte sie vorsichtig ab, schnallte sie an, rannte ums Auto und fuhr dann los. Wir hatten ein Krankenhaus, indem die besten Ärzte arbeiteten. Ich fuhr in die Einfahrt und holte Lilou raus. Ich rannte rein und sofort kam eine Krankenschwester. ,,Sie ist einfach umgekippt. Sie hatte den ganzen Tag Fieber und hat erbrochen.". Sie nickte nur und wollte sie mir abnehmen, doch ich verweigerte dies. Sie nickte nur und führte mich dann in einen Raum. Sofort kam Michael zu mir. ,,Jaydeen? Was hast du gemacht? Wer ist das Mädchen? Was hat sie?", fragte er direkt los. ,,Sie ist zu Hause einfach umgekippt, sie hatte Fieber und hat mehrmals erbrochen. Er untersuchte sie und schloss sie an den Geräten an.

Wir wollten aus dem Raum gehen, als ein schrilles Piepen ertönte. Ich drehte mich sofort um und wollte zu ihr, doch Michael hielt mich auf. Die Krankenschwestern kamen herein und ich wurde rausgeschickt. Ich setzte mich gegenüber von der Tür hin und starrte sie einfach an. Jason und Katy kamen angerannt und fragten direkt los. Doch was konnte ich ihnen schon sagen? Ich wusste doch selbst nicht was los war. Wieso sie umgekippt ist. Das einzige was ich wusste war das ich Angst hatte. Angst, sie zu verlieren. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Michael raus und begrüßte die anderen. ,,Lilou hatte einen Herzstillstand. Wir hatten am Anfang Schwierigkeiten sie wiederzubeleben, aber letztendlich hat es geklappt. Sie ist nun intubiert. Du kannst rein gehen, wenn du..", weiter kam er nicht, denn ich stürzte sofort in den Raum und sah sie an. Meine Prinzessin liegt da im Bett. Sie ist so blass. Ich setzte mich neben ihr auf einen Stuhl und hielt ihre Hand. Ich legte meinen Kopf auf sie und fing an zu weinen. Ich wusste nicht wie ich weitermachen sollte. Sie war doch alles was ich hatte. Was ich liebte.

Ich lauschte nach jedem Geräusch. Ich wollte sie beschützen, doch habe versagt. Sie lag hier und ich gebe mir die Schuld dafür. Nach einer Zeit schlief ich ein. Ich war erschöpft. Nach einer Zeit kam Michael rein und blieb kurz stehen. ,,Jaydeen. Ich habe...wie lange sitzt du schon hier?", fragte er mich. Ich zuckte nur mit den Schultern und widmete mich dann wieder meinem Mädchen. Sie lag immernoch so still neben mir. Ich lauschte dem Piepen. Michael schloss die Tür und saß sich gegenüber von mir hin. ,,Wie lange seid ihr schon zusammen?". ,,Noch nicht lange. Aber es fühlt sich wie eine Ewigkeit an.". Er nickte nur. Irgendwas beschäftigte ihn, dass spürte ich. ,,Bitte sag mir, dass sie wieder aufwachen wird.". Er sah mich mit großen Augen an. ,,Natürlich wird sie wieder aufwachen. Jaydeen wir haben sie nur intubiert damit wir sie beobachten können. Sie ist im Moment in einer kritischen Lage, da ihre Atmung immer wieder aussetzt. Aber wir werden sie zurückholen. Wir müssen nur noch etwas untersuchen.". Er atmete tief ein. Eine Schwester kam mit zwei Tabletts herein und stellte sie vor uns ab. Michael bedankte sich bei ihr und widmete sich mir wieder.

,,Du musst was essen. Wenn sie wieder wach ist, will sie dich nicht neben dir in einem Krankenbett liegen sehen. Du bist schon komplett geschwächt.". Ich sah ihn nur stumm an und betrachtete dann das Tablett. Ich nahm mir ein Sandwich und aß es dann. Nach einer Zeit waren wir beide fertig mit dem Essen und widmeten uns Lilou wieder. ,,Sollten die Ergebnisse nicht schon längst da sein? Sonst geht es doch auch immer so schnell..", flüsterte ich. Meine Stimme war kaum noch da, da ich seit Stunden nicht geredet hatte. Michael sah bestürzt auf seine Unterlagen. Er kratzte sich am Hinterkopf und sah weg. ,,Michael! Du hast die Ergebnisse, berichtest aber nicht von denen?!", ich sah ihn vorwurfsvoll an. ,,Naja. Also...wenn ich dir erzähle was wir gefunden haben, dann wirst du Staunen. Ehm...beruhig dich erstmals. Ich brauche dich hier nicht aggressiv. Also wir haben...", genau als er es sagen wollte, bewegte sich Lilou. Ich sah zu ihr und ihre Augen waren weitaufgerissen. ,,Scheiße!", Michael handelte schnell und schon war Lilou voll und ganz bei uns. Ich konnte es nicht glauben, sie war wach. Hielt meine Hand. Sie war wieder da. Ich könnte sie bald mit nach Hause nehmen. Nachdem Lilou sich beruhigt hatte, fuhr Michael fort. ,,Also wie ich gerade erzählen wollte. Wir haben ein paar Untersuchungen gemacht und dabei kam raus, dass..."

Entführt von ihm?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt