Etwas ZU gut

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Durch das Zielfernrohr ist das Opfer anvisiert, Charly muss nur noch warten bis Leamas und Aphoryton die Aufmerksamkeit des Dämons auf sich gezogen haben. Der Engel hat ihre Aura verschwinden lassen, anscheinend kann er das bei Menschen machen sodass andere Wesen einen nicht mehr spüren können. Aber leider geht das wirklich NUR bei Menschen und bei niemand anderem.
Es weht kein einziges Lüftchen, sie muss nur die Entfernung einberechnen und das geht aus dem Fenster des alten, verlassenen Bauernhofs dann doch relativ einfach. Sie möge nicht die weltbeste Schützin sein, aber sie braucht ja nur irgendwo am Körper zu treffen, sodass das Gift in den Blutstrom eindringen kann.
Leamas, der mit dem Engel über den beiden schwebte, stößt mit einem Mal nach unten. Im Sturzflug visiert er den Dämon an, der allerdings die Magie nutzt um einen Schutzschild direkt vor dem herabstürzenden Dämon zu kreieren, sodass dieser mit voller Wucht dagegen knallen kann. Der Rothaarige kann im letzten Moment porten und taucht direkt neben dem anderen Dämon auf, bekommt dafür aber einen heftigen Schlag ins Gesicht ab.
„CHRIS! HAU AB!", brüllt er noch seinem verängstigten Menschen zu, der noch ein paar Sekunden geschockt da steht und dann losläuft. In dem Moment hat aber Charly endlich ein freies Sichtfeld da Leamas dieses vollkommen blockiert hat und schießt.
Leider ist Chris aber schon am laufen und so verfehlt sie die fliehende Frau um Haaresbreite. Fluchend muss Charly extra noch einmal nachladen und die fliehende Person erneut finden, das dauert leider. 

Aphoryton nimmt die Verfolgung auf, der andere wird das doch wohl kurz ein paar Minuten alleine schaffen. Mit seinen Flügeln ist er wendig genug um den wirren Schüssen der Menschenfrau mit der Pistole auszuweichen, die panisch versucht weiter von ihm wegzukommen.
Ein paar kräftige Flügelschläge später hat er sie schon eingeholt und stößt vor ihr hinab, was sie wiederum dazu bringt einen Haken zu schlagen – Genau auf den Bauernhof zu. Das sollte sein Mensch nun schaffen, sodass er selbst wieder zurückkehren kann und das nicht zu früh.
Leamas Augen weiten sich, als das grüne Schwert auf ihn zukommt. Er kann kaum noch reagieren, wobei er im nächsten Augenblick auf die Seite gerissen wird. Perplex dreht er den Kopf, bevor er erleichtert ausatmet und Aphoryton ihn ein paar Meter weiter wieder runterlässt. „Danke!", ruft er ihm zu und macht sich selbst wieder ans Werk den Dämon soweit abzulenken, bis Charly es geschafft hat den anderen Menschen endlich umzubringen. Erst dann wird es möglich sein ihn umzubringen, bis dahin ist er einfach zu stark und es nutzt nur Ablenkung.
Panisch und keuchend rast die Frau auf das Gehöft zu, da wird sie vorübergehend Unterschlupf finden und sie kann sich verstecken! Warum arbeiten nun plötzlich Engel und Dämonen zusammen? Seit wann? Sie weiß, dass ein anderer Dämon schon versucht hat sie umzubringen, aber den Angriff konnten sie zurückschlagen. Doch das hier? Das wirkt extrem koordiniert. Auf was haben sie es abgesehen? Sie weiß doch nur, dass sie und ihr Dämon Trachèl etwas finden wollten um ein kleines Projekt voran zu treiben, worum man sie geben hatte. Versuchen die anderen sie aufzuhalten? 

Im nächsten Moment spürt sie nur einen extremen Schmerz in der Brust und strauchelt mitten im Lauf plötzlich. Keuchend wird sie langsamer und sieht an sich runter, bevor sich ihre Augen weiten. Da ist... ein Loch. Da ist ein... Loch in ihrer Brust! Blut sickert aus der Wunde, das Shirt saugt es begierig auf und perplex und geschockt will sie hochsehen, sackt aber nur in sich zusammen und die Sicht verschwimmt. Alles wird kalt und sie kann in den letzten Sekunden noch das Blut aus ihrem Brustkorb pumpen sehen, bevor alles dunkel wird und sich der gesamte Körper im nächsten Moment entspannt.
Charly hingegen hat sofort weggeschaut als sie gemerkt hat, dass sie ZU gut getroffen hatte. „Wenn ich mal nicht treffen soll... dann natürlich...", mault sie leise vor sich hin und räumt alles zusammen, passt genau auf höchstens nur Abdrücke im Staub zu hinterlassen und sonst nichts. Ihr einziger Trost ist das Wissen, dass es schnell für das Opfer ging und nun auch schneller für die anderen beiden werden wird! Die Begleitung des Dämons ist jetzt auf jeden Fall Geschichte, mit oder ohne Gift.
„Meine Fresse, da will man mal auf Nummer sicher gehen und dann kann man nicht einmal sehen wie gut das wirkt... man ey."
Eigentlich ist das nämlich ein neu entwickeltes Gift und sie wollte wissen wie lange es dauert und mit welchen Auswirkungen es behaftet ist! Freiwillig meldet sich ja keiner dafür und sich einfach Leute holen... das geht ihr dann doch zu weit. Irgendwo hat sie eine Grenze.
Aus dem Hof gehend und die Leiche vollkommen ignorierend, geht sie zu dem etwas größeren Kampfgetümmel welches nun in einiger Entfernung herrscht, lange sollte es ja eigentlich nicht mehr dauern bis das vorbei ist. Hoffentlich zumindest, aber die beiden kriegen das locker hin. Und langsam wird die Zusammenarbeit perfektioniert, hat sie so das Gefühl.

Toxic BridgeWhere stories live. Discover now