Unheimliche Aufforderung

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Als Charly in das Wohnzimmer zurückkommt, sitzt Chiron auf ihrem Sessel, während Leamas und Aphoryton auf der Couch sitzen und ihn nicht wirklich aus den Augen lassen. „Jetzt solltest du aufstehen, du sitzt in ihrem Sessel", brummt der Dämon und nickt ihm leicht zu. Die beiden haben schnell gelernt, dass der Sessel komplett ihr Eigentum ist und dass der alleingelassen werden soll, sobald sie den Raum betritt.
„Es gibt genug Platz auf der Couch, oder nicht?", erwidert Chiron gelangweilt und zuckt mit den Schultern, die kann sich echt woanders hinsetzen.
„Chiron, kannst du bitte aufstehen? Ich nutze diesen Sessel am liebsten für mich selbst und nenn mich spießig, aber ich mag es überhaupt nicht, wenn andere darauf sitzen und die Sitzform anders ist."
Keine Reaktion. Nicht einmal ein Blick des Zentauren in ihre Richtung, wobei er im nächsten Moment die Augenbrauen hochzieht. Die Menschenfrau setzt sich einfach auf seinen Schoß, als würde er gar nicht existieren. Sie sieht ihn nur kurz aus dem Augenwinkel an. „Lern viel, lern schnell." Dann sieht sie wieder nach vorn. „Also gut, Gott weiß bescheid. Er gibt jedem Team sogar zwei zusätzliche Engel, was entweder die Arbeit für uns erleichtert was die Zeit angeht, oder hilft nach Ophilyus Ausschau zu halten. Und WIR-", damit deutet sie auf alle, „WIR werden jetzt zum Vatikan zischen und dort ein wenig bleiben. Irgendwoher wusste Ophilyus von meiner Verbindung zu Iskariot. Der Lady habe ich bescheid gegeben, die hat Alucard und Seras. Und Baskerville. Das reicht aus. Aber Iskariot hat theoretisch nichts und auch wenn das heiliger Grund ist... ich traue Ophilyus alles zu. Vor allem seit dem fucking Verhör. Einwände werden angehört, aber nicht angenommen, das ist beschlossene Sache."
Noch einmal geht sie im Kopf alles dazu benötigte durch. Lucy? Weiß von allem. Gott? Ist in Kenntnis gesetzt worden. Hellsing? Weiß bescheid. Iskariot wird sie gleich bescheid geben und dem Rat muss sie nicht bescheid geben. 

„Solang du nicht schon wieder mit diesem komischen Zeug taub wirst...", brummt Leamas und steht auf, Aphoryton folgt. Charly schnaubt und steht ebenfalls auf, winkt aber gelassen ab. „Ist kein Agarash. Da muss ich weder mein Vahr'asch einsetzen, noch das Gebräu."
„Was ist ein Vahr'asch?" Der Engel mustert sie skeptisch, was verheimlicht sie noch alles?!
„So nennen wir die Waffen. Frag mich nicht wo das herkommt, die Erklärung habe ich nie bekommen, bevor mein Lehrmeister den Löffel an einen Agarash abgeben musste."
„Eine Nachkommin des Hauses Belmont... ein seltener Anblick heutzutage", murmelt Chiron, während Charly ihn skeptisch mustert. „Nachkommin aus... welchem Haus? Belmont sagt mir jetzt überhaupt nichts. Aber das klären wir später! Erst einmal zu Enrico bitte, Leamas!" Das muss zuerst geklärt werden, dann kann man wegen ihrer Familie nachforschen. Ihrer biologischen Familie zumindest.
Enrico hat das Gefühl dass irgendetwas nicht stimmt, selbst für den Vatikan ist es zu still. Sein Blick geht nach draußen, die Touristen sind aber alle da und scheinen sich auch normal zu verhalten.
Als er wieder nach vorn sieht, zieht er erst einmal die Luft lauter ein als üblich, bevor er sich entspannt. „Charly, wie schön dich auch wieder zu sehen. Und du hast ein weiteres Gruppenmitglied?"
Die Menschenfrau stellt sich neben den Erzbischof und legt ihm einen Arm um die Schultern. „Ich hab dich auch vermisst. Und das ist Chiron! Und... genau deswegen bin ich da. Uh... du weißt doch dass mit dem Pakt der Dämonen."
Skeptisch geworden brummt er zustimmend. „Und wir hatten zwei eigentlich schon in Gefangenschaft und so... uhm... Chiron ist da, weil der Dämon mit dem dritten Rang ausgebrochen ist. Hellsing weiß schon bescheid, bei dir wollte ich persönlich vorbeikommen und wir werden auch erst einmal hierbleiben! Ophilyus, der Dämon da, der weiß irgendwie von meiner Verbindung zu Iskariot. Ich muss nur hin und wieder ein paar Engel koordinieren was den Rest der Dämonen angeht, bevor wir das Belin und Skull durchziehen werden, weil der Sack ist nicht nur der ranghöchste Dämon, nein. Er kann im Notfall auch die Energie der anderen aktiven Paktmitglieder anzapfen. Und wenn wir die vorher auslöschen..." 

Enrico nickt leicht, er kann es sich denken. Ein wenig besorgt hingegen, legt er eine Hand vorsichtig an ihre Hüfte und schüttelt den Kopf. „Aber kann man das nicht anders regeln? Du weißt, ich hab dich gern. Aber... wenn du hier bist, zieht dass Ophilyus nicht an?"
Leamas verdreht die Augen. „Der würde so oder so zuerst hier aufkreuzen", brummt er, während Chiron zustimmend nickt.
„Ophilyus ist ein Dämon mit durchschnittlicher Intelligenz, aber einem Hang für Strategie. Und was ist besser, als einen direkten Verbündeten anzugreifen? Oder..." Er mustert die beiden und schnaubt amüsiert. „Oder was auch immer ihr seid. Partner, oder wie auch immer."
„Das ist sicherlich nicht der Fall", zischt der Dämon, wobei sowohl Aphoryton, als auch Charly und Enrico ihn fragend ansehen. Sehr vehement hat er das bestritten und nur Enrico weiß nicht zu 100%, was los ist.
„Charly und ich sind gute Freunde, nicht mehr und nicht weniger", erwidert der Erzbischof und erwidert den Blick des Dämons. „Wieso die Eifersucht, Dämon?"
Dieser kneift die Augen ein wenig zusammen und verschränkt die Arme. „Weil die Herrin zu uns gehört. Wir haben einen Vertrag für die Ewigkeit und wir werden sie auch auf Ewigkeit auf Händen tragen."

Toxic BridgeWhere stories live. Discover now