Toxic Bridge

Übermächtige Zusammenarbeit

Wie ein nasser Sack wird Charly auf die Seite geworfen, keuchend liegt sie auf dem Boden und kann sich kaum bewegen. Sie ist nicht für den direkten Kampf geschaffen. Sie hat zu wenig Training, um so etwas auf lange Zeit durchzuhalten.
Im nächsten Moment gibt es einen Knall. Die Erde bebt. Das Licht wird unnatürlich hell. „Charlette Belmont, mir wurde von Vater so einiges über dich erzählt."
Nur langsam hebt sie den Kopf und runzelt die Stirn. Wer zur verfickten Hölle soll der Kerl sein und warum kann sie ihn hören? Was für ein Jesus-Abklatsch ist das? Sonnengebräunte Haut, dunkelbraune Haare, ein gut gepflegter Vollbart und... sind das Sandalen, die da unter seiner Jeans hervorgucken?
„Komm, steh auf. Ich glaube du brauchst ein wenig Hilfe." Er hält ihr eine Hand hin, die sie zögerlich nimmt und sich beim Aufstehen helfen lässt.
„Und du bist?", murmelt sie skeptisch und sieht sich um, warum werden sie nicht angegriffen? Huh, eine Schutzkuppel, die anscheinend die Agarash raushält. Schön.
„Emmanuel. Aber... du solltest mich unter ‚Jesus' kennen. Ich widersetze mich gerade Vater, also bitte lass es nicht umsonst sein."
 Charly fühlt aber auch einiges an Energie durch sie hindurch strömen, je länger er sie festhält. „Und du kannst kämpfen?"
Amüsiert schmunzelnd zwinkert er ihr zu. „Besser als du, kleine Belmont." Auch ihre Mundwinkel gehen hoch, bevor sie ihn noch einmal skeptisch mustert.
„Nur sag mir eins, JC... Warum kann ich dich hören? Ich sollte taub sein. Oder ist das Mittel schon- Nein... so lange geht das hier noch nicht." 

Emmanuel lacht leise und lässt sie los. „Weil ich dich hören lassen WILL. Ich habe blinde zu sehenden gemacht, das ist mein kleinstes Kunststück. Aber keine Sorge, du kannst nur MICH hören, die Agarash sind trotzdem noch still für dich. Oder alles andere."
Schon fast spielerisch schlägt sie ihm gegen die Brust und nickt. „Ich glaub ich mag dich."
Der Braunhaarige richtet sich auf und zieht eine Augenbraue hoch. „Ich dachte du stehst nur auf ältere? Oder hat Vater da was falsch verstanden?"
Charly lässt das Schwert wieder ausfahren und verpasst sich einen festen Stand. „Bist du nicht theoretisch SEHR viel älter? Aber lass uns jetzt erst einmal das hier erledigen!"
Emmanuel manifestiert in seiner Hand ein Schwert mit einer sehr dünnen und langen Klinge, es erinnert an ein Katana – nur dass die Klinge strahlend weiß ist. Er stellt sich neben sie und nickt ihr zu. „Bereit?" Charly neigt ihren Kopf und brummt zustimmend. „Es wird Zeit, das ein für alle Mal zu beenden."
Im nächsten Moment verschwindet die Barriere und die Agarash stürmen auf sie ein. Emmanuel springt in die Luft, während Charlette erst einmal einen Rundumschlag mit Klingenpeitsche durchführt. Es gibt kaum Widerstand, weswegen sie mehrere Kreise ziehen kann, wobei die fatal getroffenen Wesen auch komplett zu Staub zerfallen.
Der Braunhaarige kümmert sich um den Luftraum und setzt für sich selbst die Gravitation außer Kraft, sodass er in der Luft kämpfen kann. Seine Waffe gleitet durch die Agarash als wäre da gar nichts und auch sie zerfallen zu absolutem Staub.
Charlette weicht einem der Wesen aus und schwingt die Klingenpeitsche mit voller Wucht nach vorn, bevor sie wieder die Worte murmelt und sich das Blut des Agarash einverleibt wird. Der Körper wird leichter und mit einem Ruck, der sie alles an Kraft kostet die sie aufbringen kann, fängt sie an sich mit diesem Körper am anderen Ende der gut fünf Meter langen Peitsche um sich selbst zu drehen. Somit schafft sie sich einen Kreis um sich herum und stoppt, kurz bevor Emmanuel von oben runterkommt und die Klinge durch die Luft sirren lässt, um das überflüssige, blaue Blut abzuschütteln.
„Ich kümmere mich um Belin, dann ist das Portal erstmal geschlossen. Du nimmst die Agarash erstmal auf dich, schaffst du das?"
Charly dreht ihren Kopf ein wenig und lässt den Nacken knacken, bevor sie schmunzelt. „Wenn nicht, dann schulde ich dir einen Drink!" 

Emmanuel lacht leise und rast in einer unglaublichen Geschwindigkeit nach vorn, während sie ihm kurz folgt und somit die Aufmerksamkeit der meisten auf sich zieht. Ein weiteres ausholen und der vordere Teil wickelt sich um den vordersten der Agarash, der dem Braunhaarigen nachsetzen wollte.
Zwar wird sie kurz nach vorn gerissen, doch schnell findet sie ihren Halt wieder und lässt erneut das Blut aussaugen, um noch mehr Kraft in die Klinge gleiten zu lassen, die sich im nächsten Moment noch einmal verlängert.
Ein Impuls lässt weitere Runen aufleuchten und sie spürt die Vibrationen des Klackens, während auf dem Blatt der Klingen und genau auf den Runen, weitere Klingen ausgeklappt werden. Diese leuchten in einem strahlendem Orange, bevor sie mit einem Ruck die Klingenpeitsche herumwirbeln lässt. Sie wirkt nun noch leichter und somit händelbarer, angenehm im Umgang.
Emmanuel blickt nicht zurück, er vertraut dem Menschen absolut was das mit den Agarash angeht. Zwar sieht er wie der große Boss, der dann wohl der Endgegner sein wird, ein Schutzschild aufbaut, doch von oben nach unten und im letzten Moment legt er sich nach hinten und rutscht, mit den Füßen voran, unter der sich schließenden Kuppel hindurch, wobei sich diese hinter ihm komplett verdichtet.