Kapitel 11

259 12 0
                                    

Tiara Bluero

Ich trug Nathans schweren menschlichen Körper durch den Wald zu meinem Haus.

Nathan war immer noch bewusstlos und wenn ich kein Werwolf wäre, hätte ich es nicht geschafft ihn zu tragen.

Auf dem Weg hatte ich auch schon Tony informiert, damit er die nötigen Utensilien zum Verarzten von Nathans Wunden kaufte.

Wie sollte man einem Krankenhaus einen Wolfsbiss erklären, ohne dass alle Wölfe ausgerottet werden?

Ich schloss einhändig die Tür auf und legte Nathan vorsichtig auf mein Bett im Obergeschoss.

Dann suchte ich mir Desinfektionsmittel, Nadel und Faden heraus und begann damit die Wunde gut zu säubern und zu desinfizieren.

Danach nähte ich alle größeren Verletzungen zu. Als es endlich klingelte stürmte ich herunter und nahm Tony die Creme ab, die er besorgt hatte.

Während Tony sich in das Wohnzimmer setzte, ging ich wieder nach oben und trug die Creme auf Nathans Haut auf.

Nachdem ich einen Verband darum gewickelt hatte, stellte ich mich auf den Balkon.

Er gab mir eine schöne Aussicht über den nächtlichen Wald.
Plötzlich hörte ich Nathan qualvoll aufstöhnen:
"Scheiße, mir tut alles weh!"

Ich grinse in mich hinein. Wenn er sich noch beschweren kann scheint alles gut zu sein.

Ich durchquerte den Raum und setzte mich auf die Kante des Bettes, dabei erklärte ich:

"Die Wunden an deinem Bein sind gesäubert und genäht. Tony hat eine Creme besorgt. Die sollst du immer morgens und abends auf die Wunden schmieren.
In ein bis zwei Tagen solltest du dann auch ohne Krücken gehen können."

Krücken hatte Tony zum Glück ebenfalls besorgen können.

"Ich glaube, du musst mir einiges erzählen. Wie zum Beispiel, warum du mir verheimlicht hast, dass du eine Wölfin bist."

Ich seufzte niedergeschlagen. Dieses Gespräch wollte ich so lange wie möglich aufschieben:

"Das klären wir erst, wenn du wieder gesund bist und jetzt ruhst du dich aus, während ich deine Eltern informiere."

Mit diesen Worten verließ ich das Zimmer und rief Nathans Mutter an:

"Regina Roawe, was kann ich für sie tun?"

"Hallo Miss. Roawe, hier ist Tiara Blake. Ihr Sohn und ich wurden von vier verfeindeten Werwölfen angegriffen

Aktuell hat er eine Bisswunde an seinem Oberschenkel, welche bereits versorgt wurde.
Allerdings sollte er sein Bein die nächsten Tage so wenig wie möglich bewegen.
Daher würde ich es bevorzugen ihn hier zu behalten."

Außerdem konnte ich ihn so vor einem durchgedrehten Alpha namens Alexander schützen, doch das sprach ich nicht aus.

"Natürlich meine Liebe, kann ich vorbei kommen um nach meinem Schatz zu sehen? Das Titan-Rudel macht ziemlich viele Probleme in letzter Zeit."

Ich stimmte ihr zu und verabschiedete sie. Dann setzte ich mich zu Tony auf das Sofa:
"Was weißt du über das Titan-Rudel?"

Tony überlegte kurz und antwortete dann:

"Das Roawe-Rudel hat um unsere Unterstützung gebeten im Kampf gegen die Titans, welche ich ihnen natürlich zugesagt habe.

Das Titan-Rudel soll ziemlich hinterhältig und brutal sein und es gibt eine Menge böser Gerüchte um sie."

Die Rache der einsamen WölfinWhere stories live. Discover now