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Die Tage mit Dustin hatte Oliver ein wenig wirr im Kopf gemacht. Er hatte ständig erotische Träume mit ihm, was bestimmt auch an dem Blow-Job von Sonntagabend lag. Zum Glück oder Pech, je nach dem, war Dustin die gesamten nächsten zwei Wochen auf einer Fortbildung. So konnte Oliver ein wenig darüber nachdenken, was da gerade zwischen ihnen passierte. Er hatte sowieso nur zwei Möglichkeiten. Ja oder nein. Freundschaft oder Beziehungen.

In der Mittagspause hockte Oliver vorm Revier. Die Sonne strahlte ihn wärmend an. Alleine blieb er nicht lange. Mark hatte ihn entdeckt und setzte sich zu ihm. „Was ist los mit dir? Hast du etwa Dustin abgeschossen?", erkundigte er sich. Seine Stimme klang ruhig, aber sehr interessiert. Lächelnd schielte Oliver zu seinem Kollegen. „Nein. Ich hatte eben einen entspannten Urlaub."

Am Abend hockte Oliver beim Zocken vor der Glotze. Irgendwie musste er sich ablenken. Sogar bei der Arbeit krabbelte Dustin ständig in seine Gedanken. Nicht mal sein Lieblingsspiel konnte ihn heute zerstreuen. Seufzend drückte er auf speichern und herunterfahren. Fast im gleichen Moment vibrierte sein Smartphone.

„Hey.," murmelte er in den Hörer. „Du hörst dich richtig mies gelaunt an.", grinste Dustin durch die Leistung. „Ich weiß nicht, was du meinst." Der Braunhaarige lachte. „Kann ich dich nicht aufheitern?" Oliver schmunzelte. „No way. Nicht du." Wieder ein Lachen auf der anderen Seite. „Ich kann dein Grinsen sehen.", stichelte Dustin weiter. Das ließ sich Oliver nicht bieten. „Ich könnte jetzt einfach auflegen." „Das solltest du. Es ist fast Mitternacht, mein Hübscher." Oliver rechnete damit, dass sein Freund auflegen würde. „Schlaf schön, Oliver.", wisperte Dustin, „Ich liebe dich." Dann legte er auf und ließ den Blonden mit Herzklopfen zurück.

In den zwei Wochen, die Oliver eigentlich zum Sortieren nutzen wollte, rasten blitzschnell an ihm vorbei. Als er am Freitag das Revier verließ, traute er seinen Augen kaum. Vor den vielen blau-silbernen Fahrzeugen mit Blaulicht parkte ein Motorrad. Daneben lehnte Dustin an einem Baum im Halbschatten. Eine Hand war hinter seinem Rücken. Dieses Detail bemerkte Oliver erst als er praktisch vor Dustin stand. „Hi, Süßer. Hast du mich vermisst?" Dieses unverschämte Grinsen. Oliver wollte es ihm aus dem Gesicht schlagen und doch fand er es so unbeschreiblich süß. „Nein. Niemals." Dustin lachte und trat aus dem Schatten. „Ich dich auch nicht." Er überreichte dem Blonden einen Blumenstrauß. „Ich wusste ja, dass ich dich wiedersehe." Oliver schob den Braunhaarigen zurück in den Schatten. „Ach. Was macht dich da so sicher?" „Du bist keinen Zentimeter von meinen Lippen weg." Diese Provokation konnte Oliver nicht wiederstehen. Wie in Zeitlupe näherten sich ihre Lippen. Es glich einen Tropfen auf heißem Stein.

„Bin ich nun dein Versuchskaninchen?" Oliver grinste undefinierbar. „Vielleicht. Vielleicht auch nicht." „Und wenn ich dich auf einen Eiskaffee einlade?" „Dann gebe ich dir vielleicht eine Chance."


Der schmale GradWhere stories live. Discover now