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Die nächsten Wochen musste Dustin sich zu Sehens daran gewöhnen in einem Spagat zu leben. Anders konnte er es nicht nennen. Er musste seinen Job, den Club und Oliver unter einen Hut bekommen und alles drei weit genug von einander fernhalten.

Heute Nacht hatte der Club eine Aufgabe als Supporter. Im Grunde nichts anderes als Schmiere stehen im großen Stil. Dust hatte von seinem Bruder persönlich die Führung übertragen bekommen. Nun stand er auf seinem Kontrollpunkt und hielt Wache. Wie gern er lieber bei Oliver wäre. Kuscheln auf dem Sofa. Heiße Schokolade trinken. Den Tick hatte er seinem Engel zu verdanken.

Scheinwerfer ließen ihn aufschrecken. Sofort war Dustin wieder bei der Sache. Drei Motorräder kamen auf ihn zu. Durch ein Handzeichen identifizierten sie sich und Dustin winkte sie durch. Manchmal fragte er sich, wieso sie die Handlanger für diese Leute spielten.

Ein paar Minuten später hörte er einen lauten Knall. Im selben Moment klingelte sein Smartphone. Finn gab den Befehl zum Abrücken. Das ließ er sich nicht zwei Mal sagen. Dustin macht sich auf den Weg nach Hause. Unterwegs kontaktierte er Oliver.

Vor der Wohnung wartet der blonde Engel bereits. „Ich habe Trinkschokoladen besorgt." Oliver wedelte mit einer Tüte. „Perfekt.", grinste Dustin und küsste seinen Freund zur Begrüßung.

In der Wohnung wurde es schnell mollig warm. Jedoch nicht wegen der Heizung. Ganz nah unter einer Wolldecke erledigte sich die Kälte von selbst. Ein Ping erklang. „Die Schokolade ist fertig.", nuschelte Oliver mit geschlossenen Augen. Die leisen Worte nahm Dustin wie ein leichtes Vibrieren war. „Hm. Solange sie in der Mikrowelle steht, wird sie nicht hart." Wieder eine Vibration auf seiner Brust. Dies Mal lachte Oliver kurz. „Naja. Vielleicht funktioniert das auch bei dir.", grinste der Blonde. Seufzend stand er auf.

Bis Dustin zurück aus der Küche kam, hatte sich Oliver gähnend aufgesetzt. Mit den beiden Tassen setzt sich der Braunbär zurück auf die Decke. Grinsend nahm ihm Oliver eine ab. „Irgendwann werden wir dick und fett." Dustin stimmte mit einem Nicken zu.

Am nächsten Morgen wurde Dustin von fehlender Wärme geweckt. Er lag auf dem Sofa. Zugedeckt. Aber allein. Auf dem kleinen Tisch lag ein Zettel. Müde setzte er sich auf und fingerte nach der Nachricht.

Es gab einen Notfall auf dem Revier.

Wir sehen uns später.

Oliver

Genervt warf er den Zettel zurück auf den niedrigen Tisch. Arbeit ging nun mal vor. Dustin wollte sich wieder schlafen legen, da klingelte sein Smartphone. Finn. Was wollte der denn jetzt? „Was?", knurrte er ins Mikrophone. „Wo bist du?", lautete die Gegenfrage. „Zuhause? Auf dem Sofa? Was ist los?" Finn schnaubte als wäre er froh das zu hören. „Nichts. Bleib wo du bist. Ich hole dich später ab." Dann wurde aufgelegt. Irritiert schaute er auf sein Hintergrundbild. Was war das denn? Was verheimlichte ihm sein Bruder? Eigentlich wollte er aufspringen und nachsehen. Aber er wollte es nicht schon wieder auf Befehlsverweigerung ankommen lassen. Also drehte er sich wieder in die Decke ein, stellte vorher noch sein Smartphone auf stumm.

Draußen wurde es bereits dunkel. Wieder wurde er durch einen Ton geweckt. Diesmal die Türklingel. Gähnend watschelte er zur Tür. Davor stand Oliver. „Hey. Sorry, dass es so lange gedauert hat." Dustin winkte ab. „Kein Problem. Komm rein."


Der schmale GradKde žijí příběhy. Začni objevovat