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„Ja. Ich habe ein paar Informationen rausgerückt! Ich weiß nicht, was alles durchsucht wurde! Ich weiß nicht, welche meiner Informationen verwendet wurden! Es ist mir auch egal! Ich habe meinen Kollegen gesagt, dass es nichts zu holen gibt. Sie wollten nicht auf mich hören und sie haben nichts gefunden. Wo ist das Problem?!" „Du spionierst uns aus! Wer weiß, was du alles von mir erzählt hast! Ich habe dich in mein Leben gelassen und das ist der Dank?!" Oliver baute sich vor seinem Freund auf. „Reagierst du nicht über? Du wusstest, was mein Job ist. Du hast dich darauf eingelassen. Nein. Wir haben uns darauf eingelassen!" Dustin knurrte ihn böse an. „Ich dachte, ich wäre mehr als ein Job! Mehr als ein Member, den du aushorchen kannst!" Genervt seufzte Oliver. „Beruhige dich erst einmal." „Nein! Ich beruhige mich nicht!", keifte ihn Dust an, „Ich will, dass du verschwindest! Sofort!" Ungläubig starrte der Blonde seinen Gastgeber an.

„Was?" „Raus. Jetzt.", sagte Dust ruhig. Oliver erkannte den lodernden und enttäuschten Blick in den olivgrünen Augen. Er sollte wirklich verschwinden ehe Dustin wirklich aufdrehte. Schnell zog er seine Schuhe und Jacke an. Er schielte über seine Schulter. Dustin stand noch mit geballten Fäusten vor dem Sofa. Bevor er den Member bis zum Äußersten reizte, verschwand er durch die Tür.

Es dauerte nur dreißig Minuten bis Oliver seine Wohnung erreichte. Frustriert ließ er sich aufs Bett fallen. War das gerade wirklich passiert? Dustin hatte ihn abserviert? „Ich fasse es nicht." Genau ein halbes Jahr hatte es gehalten. Das sollte jetzt das Ende sein?

Ganz zwei Tage verkroch sich Oliver. Frustriert schlürfte er Tee. Camille um genau zu sein. Mark holte ihn schließlich ab. „Du kannst nicht die ganze Zeit Liebenskummer schieben." Ohne gefragt zu werden, wurde Oliver an seinen Schreibtisch gesetzt.

Die nächsten Wochen war die Archivierungstabelle sein bester Freund. Statt Recherchen oder Einsätze nur Aktenablage. Seufzend fuhr Oliver den Rechner runter. Für heute war alles beendet, wie sein langer Arbeitstag. Es war bereits zweiundzwanzig Uhr. Zuhause wartete einfach nichts auf ihn. Er überlegte schon, ob er einfach jemanden auf einer Party aufzureißen nur um nachts nicht alleine zu sein. Oliver schüttelte den Kopf. So tief war er dann doch noch nicht gesunken. Trotzdem Dustin musste aus seinem Kopf. Jetzt!

Letztlich verkroch sich der Blonde in seiner Wohnung. Ihm fiel kein Ort ein, wo er hinkonnte. Er wollte niemanden sehen, den er mit dem Rocker verband. Mittlerweile hockte er vor der Konsole. Sein Charakter starb Runde um Runde. Was war heute bloß wieder los mit ihm? Frustriert schaltete er auf TV um. Das war zwar nicht besser, aber was soll's.

Auf der Arbeit hockte Oliver wieder über dem Papierkram. Seine Kollegen schaufelten ihn täglich damit zu. Er wusste nicht einmal, wieso er dazu verdonnert wurde.

Plötzlich tauchte Mark hinter dem Papierturm auf. „Komm mal eben mit. Wir werden erwartet." Stirnrunzelnd hechtete Oliver seinem Chef hinterher. Vor einem Konferenzraum blieb er stehen. „Die Abteilung für Kriminalfälle hat uns angefordert.", erklärte Mark, „Es gab einen Mord im Rockermilieu. Deshalb wurden wir als Berater hinzugezogen." Oliver nickte und folgte Mark durch die Tür.


Der schmale GradWhere stories live. Discover now