The Ordeal of Desire I Dark Romance

Kapitel 9

Logan sah ihr hinterher, beobachtete mit einem überraschten Gesichtsausdruck, wie sie davon stolzierte und sich nicht mehr umdrehte. 

Seufzend schaute er runter auf den Chip in seiner Hand. Er drehte ihn ein paar Mal zwischen seinen Finger, ehe er ihn in seiner Hosentasche verstaute. 

Sobald er zurück bei seinen Freunden war, durfte er sich ihrer Schadenfreude unterziehen. 

"Jetzt lässt dich schon eine vom St. Charles abblitzen. Du verlierst deinen Zauber, man" Rob grinste ihn an und erntete einen tödlichen Blick. Der Typ war ein absoluter Wichser. 

"Mach dir nichts draus, das Playboy-Bunny da hinten beobachtet dich sowieso schon die ganze Zeit", Connor legte ihm einen Arm um die Schultern, den er sofort wieder abschüttelte. 

"Am besten haltet ihr alle einfach eure Klappe", brummte er. Der einzige, auf den man sich verlassen konnte, war Daniel, der ihm ein Bier in die Hand drückte. "Mach dir nichts draus, Captain" 

Er ließ die Kommentare vorbeiziehen, sollten sie doch ihren Spaß daran haben, dass einmal etwas bei ihm nicht funktioniert hatte. So fühlte er sich wenigstens einmal so wie sie. 

Die restliche Zeit auf der Party verbrachte er mit grübeln. Logan hatte ihre Blicke gesehen, ihr flirtendes Lächeln und unter seinen Berührungen hatte sie sich wohl gefühlt. Er war sicher, sie hätten beide klar gemacht, worauf sie hinaus wollten... 

Niemals würde er es laut aussprechen, aber es kratzte an seinem Ego. 

"Bist du dir ganz sicher, dass du nicht mit zum Sport willst?" Es war bereits Mittag, als Runa versuchte Dave zu überreden, mit ihr zu kommen. 

Natürlich hatte dieser überhaupt keine Lust. Das einzige, was er hatte, war ein Kater. Zuvor hatte sie ihm erklären müssen, wieso sie plötzlich verschwunden war. Runa hatte sich dazu entschieden, nicht die ganze Wahrheit zu sagen. Sie erklärte ihm, sie habe jemanden kennengelernt und leider festgestellt, dass er doch nicht ihr Typ war. Als sie dann zurückging, waren alle anderen weg. Das entsprach im Großen und Ganzen der Wahrheit. 

"Nimm mein Auto und lass mich in Ruhe", brummte er. 

Wenig später holte Runa sich seinen Autoschlüssel ab und machte sich auf den Weg. 

Das Fitnessstudio war wenig besucht, die meisten Studenten lagen in einem ähnlichen Zustand wie ihr Nachbar im Bett, versuchten den Tag so gut es ging zu überleben. 

Runa kam das gelegen, denn heute wollte sie in den Bereich mit den Freihanteln, in dem auch der Boxsack stand. 

Sie wärmte sich auf, dehnte sich und begann mit leichten Übungen. Erst als sie anfing zu schwitzen, steigerte sie ihre Gewichte und traute sich schlussendlich an den Boxsack. Heute half ihr das Training besonders gut, um einen klaren Kopf zu kriegen. 

Und sie würde lügen, würde sie sagen, dass sie sich nicht auch ab und zu Logans Gesicht auf dem Boxsack vorstellte. 

Sie war eine stolze Frau, es war schwer für sie zuzugeben, doch die Tatsache, dass Logan sie einfach nur für eine schnelle Nummer mit auf ein Hotelzimmer nehmen wollte, hatte sie verletzt. 

Und wieder stellte sie sich Logan vor, drehte sich nach dem Schlag ein Stück zur Seite und zuckte zusammen, als sie sein Gesicht im Spiegel sah. 

Ebenfalls in Sportklamotten, die kabellosen Kopfhörer um den Nacken gelegt, Handtuch und Trinkflasche in der Hand beobachtete er sie. 

Als sie sich zu ihm umdrehte, kam er auf sie zu. 

"Wieso habe ich das Gefühl, du stellst dir mich vor, wenn du auf den Boxsack einschlägst?", fragte er und legte den Kopf schief.