Kapitel 11

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Zeit mit Logan zu verbringen, war das einfachste überhaupt.

Während sie ihre Pasta aßen und ein Glas Wein tranken, sprachen über Dinge, die sie mochten und Dinge, die sie unbedingt ausprobieren wollten. Logan wollte unbedingt einen Fallschirmsprung machen und Pyramiden sehen.

Keiner von beiden sprach Themen aus der Vergangenheit an, was Runa zu dem Gedanken brachte, dass auch er dieses Gebiet umgehen wollte.

Dieses Gefühl gab ihr Sicherheit und mit jeder Minute die verging, entspannte sie sich mehr. Sie waren bloß zwei Menschen, die sich attraktiv fanden und eine gute Zeit haben wollten - kein Druck, keine Verpflichtungen.

Logan erfuhr über Runa, dass sie es liebte zu lesen und ins Fitnessstudio zu gehen. Sie erzählte ihm, wie gerne sie kochte und dass sie es vermisste, hatte sie keine Möglichkeit in ihrem Wohnheim.

"Wie ist das Essen bei euch auf dem Campus?", fragte er und drehte das Weinglas in seiner Hand.

"Es ist okay soweit. Ich glaube, alles was in so großen Mengen zubereitet wird, schmeckt irgendwie fade. Wie ist es bei euch? Gibt es am Versailles überhaupt eine Kantine?", über den Rand ihres Glases lächelte grinste sie ihn an, als würde sie die Antwort darauf schon kennen.

Logan drückte seine Zunge an die Innenseite seiner Wange, blickte von seinem Teller zu ihr auf und warf ihr einen belustigten Blick zu. "Nein", sagte er und machte eine Pause, "Ich gestehe, wir haben keine Kantine"

"Kocht ihr für euch selbst? Lasst ihr kochen? Erzähl mir, wie es bei euch ist"

Er erzählte, dass die alten Stadtvillen um das Universitätsgebäude vor vielen Jahren aufgekauft wurden. Diese Häuser wurden saniert und für Studenten passend eingerichtet. In jedem dieser Häuser wohnte eine WG mit sechs bis 12 Personen, je nachdem ob man sich einer Verbindung angeschlossen hatte oder nicht.

"Und mit wem lebst du zusammen?", fragte sie und stellte sich die Idee eines großen Hauses, in dem sie mit ihren Freunde leben konnte, ziemlich schön vor.

"Ich wohne mit Leuten aus meiner Mannschaft und alten Schulfreunden zusammen", erklärte er, "wir sind acht Leute, das kann anstrengend sein, aber wir bekommen das gut hin"

Runa lächelte verträumt.

"Was?", fragte er und trank einen großen Schluck. "Das ist schön, ein großes Haus in dem immer jemand da ist"

Früher hat sie sich zu Hause immer einsam gefühlt, es war immer still, wenn sie von der Schule kam. So verdammt still.

Shit, ihre emotionale Seite wurde durch seine Erzählung und dem Wein getriggert. Sie sah ihn erschrocken an, als hätte sie das nicht sagen sollen.

Logan wusste genau, dass diese Aussage aus einer Ecke ihres Verstandes kam, die sie ihm nicht preisgeben wollte. Er hatte mit einem Spruch von ihr gerechnet, doch stattdessen wurde sie ernst. Es war ihr unangenehm und er sprach sie nicht darauf an.

"Und wir kochen übrigens für uns selbst. Mal gemeinsam, mal alleine...Das führt allerdings dazu, dass wir auch viel auswärts essen", beantwortete ihre Frage. Er sah, wie sich ihre Anspannung löste und sofort quetschte sie ihn darüber aus, was er am liebsten machte.

Es war einfach, mit Runa Zeit zu verbringen. Sie fragte ihn nichts über seine Vergangenheit, seine Kindheit oder was seine Eltern machten. Sie hatte keine verdammte Ahnung, woher er kam - und er genoss jede Minute, in der es so blieb.

Während sie ihm dabei zuhörte, wie gut er darin war, Lasagne zu machen, musterte er ihr Gesicht. Runa sah müde aus, nicht dass das ihrer Schönheit zuleide täte, aber ihre Augen waren leicht verquollen und sie zwang sich dazu, vor ihm nicht zu gähnen.

The Ordeal of Desire I Dark RomanceWhere stories live. Discover now