🆃🅰🅴🅶🆈🆄
Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit - drei Monate, um genau zu sein - ein junges Mädchen, das auf eine tragische Art ihren Vater verlor. Fortan musste sie bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei garstigen Stiefschwestern leben.
Unsin...
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Im schallisolierten Tonstudio herrschte eine gespannte Atmosphäre. Gumi stand vor dem Mikrofon, ihre Stimme bereit, die Worte in Melodie und Harmonie zu verwandeln. Sooji hingegen saß an einem Tisch, auf dem ein zerfleddertes Blatt Papier mit dem Songtext lag. Ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie sich vergeblich bemühte, sich an die Worte zu erinnern.
Gumi atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen. Sie hatte sich auf diesen Moment vorbereitet und war bereit, all ihre Emotionen und Leidenschaft in den Song zu legen. Mit einem Nicken signalisierte sie Sooji, dass sie bereit war. Zuvor hatte Gumi ihrer Stiefschwester die wesentlichen Schritte zum Aufnehmen erklärt, doch man konnte dem großen Mädchen ansehen, dass sie mit der Aufnahme und dem Erinnern des Songtextes etwas überfordert war.
Die Musik begann, und die ersten Töne füllten den Raum.
Ihre klare, melodische Stimme durchbrach die Stille.
Sie schloss die Augen und fand sich in der Welt des Liedes wieder. Die Zeilen flossen aus ihr heraus, und sie spürte, wie die Worte sie ergriffen und in die Melodie eingebettet wurden. Sooji, die sie aufmerksam beobachtete, konnte die Intensität und Leidenschaft in Gumis Gesang spüren.
Doch als Gumi weiter sang und sich den Versen näherte, die sie noch nicht aufgenommen hatte, bemerkte sie, dass Sooji aufgeregt aufsprang.
»Warte, ich habe es!«, rief sie und eilte zu Gumi. Sie überreichte ihr das zerknüllte Blatt mit den Songtexten und zeigte auf die Stelle, die Gumi gerade singen sollte.
Bereits drei Mal waren die Stiefschwestern hier im Tonstudio gewesen und hatten sich gemeinsam auf die Aufnahmen vorbereitet. Bisher war alles glattgelaufen, doch der Songtext war eine wahre Herausforderung, vielleicht weil er aus einem anderen Kopf stammte als aus Gumis. Ihre Songs konnte sie alle auswendig, hatte sich auch ausgiebig damit beschäftigt.
Aber bis auf die Sprache, hatte Taehyun eine andere Art, Songs zu schreiben.
Trotzdem bemühte sich die Rothaarige, tippte mit dem Bein den Takt mit und sang so gut sie konnte, orientierte sich an dem leicht zitternden Blatt, das von Sooji gehalten wurde, die auch weiterhin den Text im Auge behielt und dabei bemerkte, wie Gumi sich mit jeder Strophe mehr in den Song vertiefte. Die beiden Schwestern schienen in perfekter Harmonie miteinander zu arbeiten, als würden sie sich durch die Musik und die Liebe zu Taehyun verbinden. Gumi kämpfte sich durch den Songtext und Sooji half ihr bei den kniffligeren Passagen. Mit jedem erfolgreichen Abschnitt wuchs ihr Selbstvertrauen. Schließlich erreichten sie den Höhepunkt des Songs, und Gumi sang mit einer Intensität, die Gänsehaut verursachte.
Als der letzte Ton verklang, atmeten die beiden tief aus und sahen sich an. Ein Lächeln des Stolzes und Freude breitete sich auf ihren Gesichtern aus. Zusammen hatten sie es geschafft, den ersten Song aufzunehmen, trotz der anfänglichen Herausforderungen mit dem Text.
Sooji strahlte vor Freude und sagte: »Du warst großartig, Gumi. Deine Stimme ist unglaublich!«
Das Strahlen der Rothaarigen war blendend. Sie konnte gar nicht aufhören zu lächeln, so glücklich war sie. Bisher waren die Besuche im Studio immer hervorragend gelaufen und keiner hatte sie gesehen. Sooji hatte sie durch den Hintereingang geschummelt und die Mühe, nicht erwischt zu werden, war groß. »Danke«, sagte Gumi liebevoll und zog die Größere schließlich in eine Umarmung. Sie war froh, dass sie so einen guten Beistand hatte und vor allem, dass ihre Bindung als Schwestern verbessert wurde. »Ohne dich wäre das hier gar nicht möglich.«
