Kapitel 31

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„Ihr kommt gerade recht Herrin." Es bedurfte keine Erklärung, meine spannenden Brüste wussten schon eher als ich selbst, dass wieder Raubtierfütterung war.

„Ein strammer Bursche. Eomér ist gewiss stolz auf diesen Prachtburschen."

Schmunzelnd bestätigte ich Aragorns Vermutung.

„Erania, komm und begrüß Gondor's zukünftigen König – Aragorn. Wir werden ihn und Onkel Faramir besuchen, wenn du das möchtest."

Der schwarzhaarige Mann kniete sich zu dem Mädchen. „Hallo Erania, Tochter Gondors. Du bist vom adligen Blut und jederzeit in deiner Heimat willkommen. Rohan ist ein wunderschönes Land, du wirst dich dort sehr wohl fühlen."

Mit ihrem unschuldigen Charme lächelte sie in an und umarmte den zukünftigen Herrscher überraschend. Verdutzt bewegte er sich nicht. Seine Augen wurden glasig und Aragorn entschloss sich die Umarmung zu erwidern.

Zwei Männer an einem Tag hatte Erania tief im Herzen berührt. Sie wird eine Frau werden, die mit wenig viel erreichen wird. In meiner Vorstellung wird sie gütig und schön sein, mit der gesegneten Gabe, das Herz des Menschen zu erkennen. Vielleicht würde sie mir folgen und eine Heilerin werden.

Selenna war Lehrerin und eine schlaue Frau, das wusste ich aus Boromir's Erzählungen, sicher wird auch Erania ein helles Köpfchen sein.

„Sie erinnert mich an eine Frau, die ich sehr liebte, ... Was würde ich darum geben, sie wieder an meiner Seite zu wissen und eine Familie zu gründen..." erklärte sich der aufgelöste Mann, als die Umarmung gelöst wurde und er sich erhob.

Tröstend legte ich eine Hand auf seine Schulter. Er legte seine mit dem auffälligen Siegelring drauf. „Danke." Sagte er schlicht und verabschiedete sich von uns.

An einem ruhigen Plätzchen setzte ich mich und überblickte Pelennors-, immer noch verwüstetes Feld.

Während der kleine Mann an meiner Brust hing, fragte mich das Mädchen, was dort unten auf dem Feld geschah.

Ehrlich, aber schonend berichtete ich ihr von dem Krieg und der Ursache, wie es dazu kam. Mein Sohn schlief und die Sonne ging bereits unter, als ich meine Erzählung endete. Sie musste es erfahren! Sie musste wissen, für was ihr Vater starb.

„Lynea! Hier steckst du." Unverwechselbar war es meine Schwägerin, die mich fand.

„Du hast mich hinausgebeten, aber nicht gesagt, für wie lange." Rechtfertigte ich meine Abwesenheit.

„Tatsächlich war ich bis eben bei meinem Bruder. Die Zeit, die wir miteinander verbrachten, tat gut. Danke, dass du mir die Zeit gabst."

Mit einer Kopfbewegung lud ich sie ein, neben mir Platz zu nehmen. Sie nahm sie an und ein Moment herrschte schweigen. Sie wollte etwas sagen, dass spürte ich, also wartete ich einfach ab.

„Wird er wirklich wieder laufen können?" fragte sie leise.

„Er braucht Zeit zum Heilen aber – Ja, ich bin zuversichtlich, dass er auf kurz oder lang wieder ganz der Alte sein wird. Ihr beide ... habt den Tod ins Auge geblickt. Das macht was mit einem. Es wird euch beiden helfen, wenn ihr euch darüber austauscht." Ermutigte ich sie.

„Ja... das haben wir heute schon zum Teil getan. Du hast recht... es hilft. Weißt du was noch hilft?"

Ahnend was sie sagen wollte, schmunzelte ich sie auffordernd an.

„Du, Edmund und in meinem Fall – Faramir."

„Wirst du Rohan für Faramir verlassen?" fragte ich sie direkt.

Jugendliebe vergeht nicht (Eomér FF)Where stories live. Discover now