22

673 33 13
                                    

!TW!

Ich wurde langsam wieder wach.

Als ich meine Augen aufschlug war ich zuerst ein wenig verwirrt.

Doch der beißende Geruch und das nervig gleichmäßige piepsen erinnerten mich wieder.

In dem abgedunkelten Raum erkannte ich eine große Gestalt an einem Tisch sitzen.

"Damián?" Krächzte ich. Meine Stimme hörte und fühlte sich an, als hätte ich seit Tagen nichts gesprochen.

Sofort schnellte er herum.

Ich erkannte sein Gesicht nur schlecht in der dunkelheit.

Er stand auf und kam an mein Bett.

Augenblicklich ergriff er meine Hand und drückte seine rauen Lippen darauf.

Der grelle Bildschirm erhellte sein Gesicht ein wenig, ich erkannte den ausgeprägten Bartschatten.
Er sah um einiges ungepflegter aus als sonst.

Tränen stiegen in meine Augen, als ich mich an meine Zwerge erinnerte.

"Endlich bist du wach, mi Amore." Er fuhr mit seiner Handfläche über meine Wange.

"Bitte sag mir dass das alles ein böser Traum war." Hauchte ich.
Er zog einen Stuhl zu sich und setzte sich ans Bett.

Ich fasste an meinen Kopf, als er leicht zu pochen begann.
"Alles in Ordnung?" Fragte er sofort.
"Soll ich den Arzt holen?"

Ich schüttelte so gut es ging den Kopf.

Nachdenklich starrte ich auf seine Brust.
Beruhigend strich er mit seinen Fingern durch meine Haare.

Mein Blick fiel zu Letizias Bettchen.

Verdutzt hielt ich inne, als ich zwei Bettchen neben mir stehen sah.

"Eliás- er... Ist er wirklich Tod?" Ich traute mich nicht, in seine Augen zu sehen.
"No" er klang verwirrt.
"Er war die ganze letzte Woche auf der intensiv Station. Erst vor einer Stunde haben sie ihn hier her gebracht."

"Er lebt?!" Tränen der Freude stiegen in meine Augen, als er auch noch nickte.
"Aber Matteo-" er brach den Satz ab und sah mich mit traurigem Gesichtsausdruck an.

Ich schluchzte.

Liebevoll hauchte Damián mir einen Kuss auf meine Stirn, meine Wange und meinen Mundwinkel.

"Ich hatte solche Angst um euch" raunte er.
Ich schlang meine Arme um sein Genick und weinte an seine Halsbeuge.

Seine Wange fühlte sich kratziger an als sonst, vermutlich hatte er sich schon lange nicht mehr rasiert.

Minuten vergingen.

Die Erleichterung, die ich spürte war unbeschreiblich.

Mein Sohn lebte.

Auch, wenn ich Matteos Verlust trotzdem nicht leicht verkraften würde, dass mein kleiner Eliás die explosion doch überlebt hatte war unglaublich erleichternd für mein Mutterherz.

Leise Babygeräusche drangen in mein Bewusstsein.

Damián ließ von mir ab und wandte sich zu dem vorderen Bettchen, um Letizia hervor zu holen.

"Komm zu Mamá!" Verlangte ich.
Als sie in meinen Armen lag erschrak ich.

Ihre Wangen waren kräftig gerötet und ihr gesamter Babykörper fühlte sich unglaublich warm an.

"Sie hat Fieber, Damián!" Mein Herz klopfte schneller.
"Si. Sie hat sehr wahrscheinlich ein kräftiges Trauma erlitten und steht immernoch im Schockzustand. Deshalb das Fieber." Er warf einen Blick in das zweite Bettchen, eine besorgte Falte bildete sich auf seiner Stirn.

Call me "Corazon" - Teil 2 »Call me« Where stories live. Discover now