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-Carlos-

Das Abendessen hatten wir auf die Terrasse verfrachtet.
Besser gesagt aßen wir an dem großen Esstisch im Wohnzimmer und hatten die breite Glaswand zur Terrasse hin geöffnet.

Zufrieden sah ich mir meine Familie an.

Matteo, der uns zum Glück nur getäuscht hatte und doch noch unter uns war.
Adrian, der seine kleine Lillith auf dem Schoß hatte. Sie lehnte bereits Schlafend an seiner Brust.
Emilio, der seine sechs Tage alte Tochter im Arm hielt.

Meine beiden bildhübschen Töchter, Maria und Carmen, die mit Lorena und Evelyn in ein Gespräch vertieft waren.

Ich sah weiter zu Damián.
Heute war er offiziell der Boss von all dem, das mein Großvater bereits aufgebaut hatte.
Er strich mit seinen Fingerspitzen immerwieder über Lorenas Rücken, die ihm im selben Moment einen liebevollen Blick zuwarf.

Grinsend sah ich zu Valery.
"Wieso grinst du so, Amor?" Fragte sie verwirrt, während ich einen Arm um sie legte.
"Wir können verdammt stolz auf uns sein." Raunte ich ihr zu.

-Lorena-

Ich sah zu den zwei freien Plätzen am Tisch und rümpfte meine Nase.
"Was?" Fragte mein Mann.
"Sie halten es wohl nicht Mal mehr für nötig, mit uns zu essen." Zischte ich leise.
Zuerst sah er mich verwirrt an, doch dann seufzte er.
"Ai, Amore. Mach dir doch darüber keine Gedanken."

Ich verschränkte meine Arme.
"Und ob. Ich mochte Rafael wirklich, bis diese Tussi angetantzt ist."
Seufzend strich er meine Haare nach hinten.
"Leute kommen und gehen. Du weißt nie, wem du vertrauen kannst und wem nicht."
Ich nickte.

"Du hast Recht. Trotzdem ärgert es mich, was liebe mit einem Menschen machen kann." Seufzend lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter und sog seinen angenehmen Geruch tief durch meine Nase ein.

Aber andererseits sah man bei Damián, dass dieses Gefühl einen Menschen auch ins Positive verändern konnte.

"Ich sehe Mal nach den Zwergen." Hauchte ich.
Er nickte, weshalb ich Aufstand und nach oben in unser Zimmer ging.

Leise öffnete ich die Tür, nur um zu sehen, wie die beiden friedlich schliefen.

Eliás hatte seinen Mittagsschlaf heute komplett ausgelassen, weshalb er kurz nach seinem Abendessen eingeschlafen war.

Innerlich lachte ich, als ich mich an den Anblick erinnerte, wie er auf Matteos Schoß versucht hatte, gegen seine zufallenden Äuglein zu kämpfen.

Letizia hatte ich dann gleich mit ihm nach oben gebracht.

Endlich konnte ich sie hinlegen, ohne dass sie zu weinen anfing.
Ich setzte mich auf die Bettkante, weshalb sie wach wurde.

"Ai No." Schimpfte ich mich selbst, doch zu meinem Glück weinte sie nicht.

Stattdessen rieb sie ihre Äuglein, gähnend sah sie aus verschlafenen Augen zu mir herauf.

"Na?" Raunte ich leise.
Jedoch drehte sie ihren Kopf zur Seite und schlief gleich wieder ein.
Ihr kleiner Körper war warscheinlich ziemlich erschöpft von dem Fieber.

Entschlossen stand ich auf.
Nachdem sie endlich wieder alleine schlafen konnte tapste ich ins Bad und entschied mich für eine lange entspannende Dusche.

Ich wusste nicht, wie lange ich hier drinnen stand, doch es tat wirklich gut, meinen Körper auch Mal wieder für mich zu haben.

So sehr ich meinen Mann und die Zwerge liebte, irgendwann brauchte ich wieder Zeit für mich und meine Bedürfnisse.

Call me "Corazon" - Teil 2 »Call me« Where stories live. Discover now