Erste Mission

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Auf der Lichtung angekommen, sah sie sich um. Sie brauchte keine Lichtkugel, der Mond spendete ihr genug Licht. Sie entdeckte bereits eine Gestalt auf der Bank sitzen, die anscheinend irgendwo in Richtung Wald blickte. Als die Gestalt, ohne Zweifel Valtor, sie entdeckte, stand er auf.

„ Okay, was ist so wichtig? Und wie hast du es geschafft, überhaupt in meine Gedanken einzudringen? Ich meine..."

Er unterbrach ihr Gerede, indem er einfach die Hand hob. „ Ich werde dir das später erklären, wenn wir genug Zeit haben. Außerdem", fuhr er fort und dabei lächelte er sie süffisant an, „ scheint es so, als ob wir unsere erste Mission haben."

„ Warte mal was? Unsere Mission?", wiederholte Bloom ungläubig.

„ Der Deal, Bloom", erinnerte er sie geduldig daran, „ Vergiss nicht, dass wir, ob du nun willst oder nicht, ein Team sind." Auf einmal breitete sich ein böses Lächeln auf seinem Gesicht aus. „ Und du gehörst nun nicht mehr ganz zu der Seite der Guten, nicht seit du dem Deal zugestimmt hast."

Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. Er hatte Recht, sie konnte nichts einwenden. Sie hatte in erster Linie hierfür zugestimmt. Sie hätte sich auch umentscheiden und das Angebot abschlagen können, aber zu sehr hatte sie sich Sorgen um ihre Freundinnen gemacht. Genau, sie tat das alles für ihre Freundinnen und für die Magischen Dimensionen, was hieß, dass sie doch noch zu den Guten gehörte. Mit diesem Gedanken als Stütze löste sie wieder die Anspannung aus den Händen und trat dann vor, ihren Blick entschlossen auf ihn gerichtet.

„ Gut, was ist der Plan?"



Colaris war ein Planet, wie Bloom ihn so noch nie gesehen hatte. Sie war natürlich ziemlich überrascht gewesen ihn ganz anders vorzufinden, als sie ihn sich vorgestellt hatte, aber das war natürlich nicht das erste Mal.

Als sie mit Valtor dort ankam, hatte sie sich merkwürdigerweise überall wohin man nur hinsah, bunte Farben vorgestellt. Das Gegenteil war der Fall: Die Bäume trugen silberne Blätter, die im Sonnenlicht leicht schimmerten, bei den Blüten der Blumen war es genauso. Einzig und allein das Gras war grün.

Auch als sie auf dem Weg zum Palast durch die Stadt liefen, fiel Bloom auf, das alle Häuser weiß angestrichen waren und die Leute überhaupt nichts Buntes trugen. Es sah ganz so aus als wären verschiedene Grautöne beliebt als Mode zu sein. Man sollte zwar nicht über Geschmäcker streiten, jedoch konnte sich die Fee nicht zurückhalten, sich darüber zu wundern, wie so etwas den Leuten nur gefallen konnte. Klar, in der Natur war es atemberaubend schön, aber in einer Stadt wie dieser wirkte es einfach nur trist.

Sie kam sich beinahe schon vor, als wäre sie im Schwarzweißfilm und sie wären die einzigen Bunten- mehr oder weniger.

Glücklicherweise schien niemand zweimal in ihre Richtung zu schauen, was, wie sich später herausstellte, daran lag, dass Valtor einen Verbergungszauber heraufbeschwört hatte. Natürlich, allein wenn ihn schon jemand erkannt hätte wären tausend rote Fähnchen in die Luft geschwenkt worden und auch für sie wäre es ziemlich unklug erkannt zu werden. Was auch immer er- sie hier vorhatten, es würde nichts Gutes bedeuten, wenn sie jemand erkennen würde.

Genau in diesem Moment befanden sie sich im Palast, die Flure entlangschleichend, darauf bedacht, nicht entdeckt zu werden.

Nie, in ihren wildesten Träumen nicht, hätte Bloom gedacht, dass sie jemals so etwas ausgerechnet mit ihrem Erzfeind machen würde.

Es war für sie immer noch eine große Überraschung, dass er ihr so einen Deal vorgeschlagen hatte, dass er das überhaupt gemacht hatte, aber noch überraschender war, dass sie zugestimmt hatte. Klar, er hatte ihr auch gute Gründe dazu gegeben, aber wer konnte garantieren, dass das alles nicht schon wieder eine Lüge war und er sie nur zu seinem eigenen Zweck benutzte? Er könnte sie jederzeit angreifen und mühelos besiegen, ohne dass jemand es jemals erfahren würde, doch bisher hatte er keine Anstalten dazu gemacht. Trotzdem hielt sie es für besser ihm lieber nicht über den Weg zu trauen, weshalb sie auch einen Schutzzauber um sich errichtet hatte. Ob er es merkte oder nicht, war ihr herzlich egal.

Blooms dunkles Geheimnis [WIRD EDITIERT]Where stories live. Discover now