Misslungener Plan

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Nemesis. Ein Planet so wie jeder andere in diesem großen, komplexen System, das sich die Magischen Dimensionen nannte. Und genauso wie jeder Planet hatte er seinen Namen nicht durch Zufall erlangt.

Während einige Planeten nach ihren besonderen äußerlichen Merkmalen benannt wurden, charakterisierte der Name „ Nemesis" nicht etwa die Oberflächenstruktur oder ähnliches sondern eher die Bewohner und somit auch ein wenig das System, das hier herrschte. Denn Nemesis hatte ein unglaublich ausgeprägtes Rechtssystem, so wie es nirgendwo sonst so anzutreffen war.

Zurückzuführen war das Ganze auf den stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn der Leute. Vor Gericht wurde Gleiches mit Gleichem beglichen. Nur selten wurde ein Auge zugedrückt. Die Regelung erschien auf den ersten Blick ziemlich hart, aber sie zeigte ihre Wirkung und hielt die Bevölkerung unter Kontrolle.

Abgesehen von den strengen Vorsätzen unterschied sich der Planet noch dadurch von den anderen Planeten, dass hier keine Monarchie herrschte.

Einen Palast gab es jedoch trotzdem.

„ Ich verstehe echt nicht, wieso die überhaupt einen Palast erbaut haben, wenn es hier doch sowieso keine Königsfamilie gibt", kommentierte Stormy.

„ Vielleicht gab es hier ja einmal eine", warf Darcy ein.

„ Na und? Kann mir doch schnuppe sein. Jetzt gibt es ja keine, also könnten die theoretisch gesehen das ganze hier wegsprengen. Die Einrichtung ist mir eh zu kitschig."

Alastair warf Valtor einen beinahe schon verzweifelten Blick zu, der sowas wie: „ Machen die das immer so? Wenn ja, dann tu etwas dagegen!", bedeuten sollte. Der aber blickte stur geradeaus. Dass er genervt war, konnte man nur daran merken, dass seine Augen leicht verengt und seine Mundwinkel nach unten gezogen waren. Es wäre besser ihn jetzt lieber nicht zu belästigen.

Finster blickte der Silberhaarige nach hinten zu den Hexen. Vielleicht besaß die Eishexe genug Anstand...

„ Nicht wahr? Oder sie könnten wenigstens das Ganze umrenovieren lassen."

Da schwand seine letzte Hoffnung. Und das sollen die drei Nachfahrinnen der mächtigen drei Urhexen sein?

Er blieb stehen. „ Könnt ihr mal eure verdammte Klappe halten?", fuhr er sie an.

„ Kein Grund uns gleich so anzufahren, Ali!", fauchte Icy zurück.

Sein linkes Auge zuckte. Er machte gerade den Mund auf, wurde jedoch von einer anderen Stimme unterbrachen. „ Ladys, zeigt mal mehr Respekt meinem älteren Bruder gegenüber. Er hat schon Recht, wenn ihr so weitermacht, werden wir hier ganz schnell entdeckt."

Überrascht sahen alle zu Valtor, der bis dato nichts von sich gegeben hatte. Er war noch nicht einmal stehen geblieben, sondern lief seelenruhig weiter. Alastair verzog sein Gesicht und setzte sich in Bewegung, die Hände hatte er dabei zu Fäusten geballt. Er hätte auch alleine klarkommen können. Er hätte das Ganze auch selbst regeln können, diese Rotznasen von Hexen hätten auch ihm Gehorsam geleistet. So wie bei ihrer letzten Mission auf Colaris. Dort hatten sie seinen kleinen Bruder nicht einmal benötigt. Und jetzt musste er sich so aufführen, als wäre er der ältere von beiden.

Er beschleunigte seine Schritte, sodass er direkt neben Valtor herlief. „ Wohin des Weges, kleiner Bruder? Du kennst doch nicht einmal den Weg zu unserem eigentlichen Ziel", zischte er.

„ Dann führe uns doch hin."

„ Dann renne mir nicht voraus. Ich habe diesen Ort ausfindig gemacht. Ich alleine, vergiss das nicht."

Der Träger der schwarzen Drachenflamme blieb abrupt stehen. „ Wir hatten die Diskussion schon einmal. Und du hast mir unmissverständlich klar gemacht, wem die Schätze gehören sollen. Mit dem Diadem in meinem Besitz habe ich alles, was ich brauche und benötige die Kleinigkeiten nicht."

Blooms dunkles Geheimnis [WIRD EDITIERT]Where stories live. Discover now