Treffen

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„ Mir. Ist Laaaaaaaangweilig!"

Bloom kicherte als sie Stellas Zimmer aus dem Wohnzimmer hörte. Kurz darauf stöhnten vier weitere Stimmen auf. Sie hörte Musa noch sowas wie: „ Mach einfach deine Hausaufgaben und hör auf zu jammern", sagen und daraufhin wie ihre blonde Freundin beleidigt schnaubte.

Bloom selbst befand sich auf ihrer Zimmerhälfte, wo sie gerade Karotten in der Hand hielt. Ihr Hase lag zusammengerollt auf dem Bett und schien zu schlafen. An sich schon ungewöhnlich, denn normalerweise konnte er Karotten aus meilenweiter Entfernung riechen... und er zögerte nicht sich sein Lieblingsessen mit allen Mitteln zu ergattern.

Sie seufzte, dann hoben sich ihre Lippen, als sie sich zu ihm setzte, ihn erst einmal betrachtete und ihn dann anstupste. „ Kiko, steh auf. Ich habe hier etwas Köstliches für dich."

Der Hase fuhr hoch und schnupperte an der ihm hingehaltenen Karotte. Doch anstatt sie zu nehmen, schaute er Bloom aus großen Augen an.

„ Was ist?"

Kiko starrte sie weiterhin an. Zunächst war die Fee verwirrt, doch dann kam ihr der Grund für sein seltsames Verhalten wieder in den Sinn. Flora hatte ihr ja erzählt, dass während sie weg war, also während ihrer Zeit im Wunderland der Alpträume, die Fee der Natur ihren Hasen in einem ziemlich verschreckten Zustand gefunden hatte. Und sie hatte nicht übertrieben Kiko war Bloom die letzte Woche auf Schritt und Tritt gefolgt oder es zumindest versucht. Wären Tiere im Unterricht erlaubt, dann hätte er sie sicherlich auch dorthin begleitet.

„ Ach Kiko", seufzte Bloom. „ Ich weiß, du denkst ich wäre entführt worden, aber glaub mir, in Wirklichkeit war es anders."

Ganz anders.

Der Hase legte seinen Kopf schief.

„ Hast du...den Besucher erkannt?", fragte Bloom vorsichtig.

Kiko schüttelte den Kopf.

Die Rothaarige atmete erleichtert aus. „ Also Kiko, wenn ich entführt worden wäre, dann wären meine Freundinnen jetzt damit beschäftigt, mich zu suchen. Aber wie du siehst", sie zeigte auf sich, „ ist das nicht der Fall. Ich sitze direkt vor dir."

Wenn möglich wurden die Augen des Hasen noch größer. Er schien sich mit der Erklärung zufrieden zu geben, denn daraufhin schnappte er sich die ihm hingehaltene Karotte und begann zu futtern.

In diesem Moment öffnete sich die Tür und Flora lunste herein. „ Bist du bereit?"

Bloom sah überrascht auf. „ Für was?"

„ Nun, Stella hat uns gerad daran erinnert, dass heute Montag ist. Heute wollten wir uns doch mit den Jungs treffen." Sie zwinkerte ihr zu.

Stimmt, Stella hat den ganzen Tag eigentlich von nichts anderem geredet...hm, warum hatte sie das dann trotzdem vergessen? In letzter Zeit war sie wohl zu sehr in Gedanken versunken...

„ Habt ihr schon die Hausaufgaben fertig? Ich habe sie nämlich schon gemacht", fragte Bloom.

„ Na ja, nicht alle", druckste Flora herum. Damit war Stella gemeint. „ Aber später hat man auch genug Zeit."

Die Rothaarige verdrehte die Augen, konnte sich jedoch ein Grinsen nicht verkneifen. „ Ich bürste mir nur mal schnell die Haare."

„ Wir warten dann", gab ihr Flora Bescheid und war verschwunden.

Bloom blickte noch einmal nachdenklich zu ihrem Hasen. Die ganze letzte Woche, war sie angespannt gewesen und dass nicht nur wegen dem Gespräch mit der Direktorin. Sie war hingerissen zwischen dem, ob sie es Valtor erzählen sollte, dass auch Miss Faragonda von seiner Rückkehr wusste, oder ob sie ihn doch lieber erst zur Rede stellen sollte. Denn das konnte so einfach nicht weitegehen. Sie könnte auch fragen, ob er überhaupt wusste, was sein Bruder getan hat. Sie gab zu sie hatte Angst. Angst davor entdeckt zu werden. Dieses Verbot erschwerte nur einiges. Hinzu kam noch das Gefühl, so als würde es noch weitere solche Gespräche mit Miss Faragonda geben und ihr war klar, dass sie beim letzten gerade noch so davongekommen war. Was wenn ihr beim nächsten Mal etwas ungewollt herausrutschte und ihr jemand auf die Spur kam? Was dann?

Blooms dunkles Geheimnis [WIRD EDITIERT]Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz