Das Fest der Magie Teil 1

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Die Zeit war wie im Flug vergangen. Es kam ihr so vor, als wäre es erst gestern gewesen, wie Miss Faragonda ihren Schülerinnen angekündigt hatte, sie würden die nächste Woche freibekommen. Tatsächlich waren seitdem bereits zehn Tage vergangen. Somit war heute Sonntag, der Tag an dem das „ Fest der Magie" stattfinden sollte. Ihre Freundinnen waren alle schon auf ihren Heimatplaneten. Eigentlich war die ganze Schülerschaft mittlerweile bei sich zu Hause, was hieß, sie war heute mutterseelenallein aufgewacht. Selbst Kiko konnte ihr heute keine Gesellschaft leisten, da sie ihn noch unter der Woche zu ihren Adoptiveltern gebracht hatte. Ein paar Lehrer waren zwar noch in der Schule, aber bald würden auch sie ihren Heimweg antreten.

Sie hatte also nicht gerade viel Zeit um sich fertigzumachen.

Zum Glück hatte sie sich noch am Abend ihre Kleidung zurechtgelegt, was ihr das hektische Suchen am Morgen erleichterte. Sie hatte heute einen überfüllten Zeitplan und je früher sie die Schule verlies desto früher konnte sie all die Orte abarbeiten, die es heute zu besuchen galt.

Nachdem sie sich schnell zurechtgemacht hatte, eilte sie aus dem Gebäude nach draußen. Normalerweise hätte sie ja den Shuttlebus genommen, aber leider fuhr heute keiner an Alfea vorbei. Wahrscheinlich gingen die von der Annahme aus, alle Feen wären auf ihren Heimatplaneten. Es ist ja nicht so, dass es Mädchen wie sie gab, die mal gerne mehrere Planeten besichtigten – unter anderem auch weil der Planet auf dem sie aufgewachsen war, dieses Fest nicht feierte. Nun, sie war auch ein Sonderfall, da war es verständlich.

Mittlerweile stand Bloom vor den Schultoren und beobachtete leicht unglücklich den Weg vor sich. Sie müsste wohl oder übel nach Magix zu Fuß gehen, durch den Wald hindurch. Sie aber hatte wirklich keine Lust dazu. Erstens konnte das ganz schön lange dauern und zweitens passten ihre Schuhe nicht gerade zu einem Ausflug durch das Dickicht. Die Entscheidung fiel ihr also ganz leicht...

... und kurz darauf flog sie verwandelt über die Baumwipfeln hinweg. Sie stieg noch etwas höher, um eine bessere Aussicht genießen zu können und siehe da, erblickte sie die Stadt in ihrer ganzen Pracht. Bereits von ihrer Position aus konnte sie die Ausschmückungen erkennen. Ab und zu blitze etwas auf, als sich die Sonnenstrahlen in den Gegenständen verfingen und sie konnte zwei rote Luftschiffe erkennen, die die Stadt umkreisten. Ob sie wieder Rosen von oben niederregnen ließen, so wie damals am Rosentag?

Sie ließ ihre Flügel schneller schlagen.

Dieser Feiertag musste etwas wahrlich besonderes sein. Sie hatte Alfea nur selten so leer erlebt. Normalerweise blieben einige Schülerinnen zurück. Diesmal waren wirklich alle ohne Ausnahmen zu sich nach Hause zurückgekehrt.

Miss Faragonda hatte mit ihrer Verkündung nicht übertrieben, dass jeder seinen Teil zu diesem Fest beitragen sollte. Niemand war diese letzten zehn Tage ohne Arbeit geblieben, nicht eine Fee hatte sie irgendwo in einer Ecke sich langweilen sehen. Schon am Anfang dieser Woche waren der größte Teil der Adeligen an dieser Schule zu ihren Eltern heimgekehrt, um bei den Vorbereitungen dort mitzuhelfen. Stella und Layla miteingeschlossen. Genauso auch Melanie.

Die zurückgebliebenen Schülerinnen halfen dann mit, die gesamte Feenschule auf Vordermann zu bringen. Ebenso auch den Hof.

Sie waren morgens ganz früh aufgestanden um gleich mit der Arbeit zu beginnen. Dieser „ Feiertagsputz" (wie Stella ihn so schön getauft hatte) war nicht mit der letzten Strafe der Winx zu vergleichen, die „ die ganze Schule" putzten mussten. Es war mit Magie viel einfacher als ohne, dafür gab es umso mehr Arbeit, da wirklich jeder Winkel und jeder Zentimeter in diesem Gebäude blitzeblank sein sollte. Und nicht nur im Inneren sondern auch am Äußerlichen sollte alles funkeln. Es war unmöglich das Ganze an einem einzigen Tag zu schaffen. Zuletzt wurden die Zimmer oder auch Zimmerhälften der jeweiligen Bewohner aufgeräumt und gründlich geputzt. Das führte dazu, dass wirklich jeder am Abend erschöpft dasaß und am liebsten auf der Stelle eingeschlafen wäre. Miss Griselda war diese Tage unnatürlich gutgelaunt. Vielleicht lag es daran, dass sie die armen Schülerinnen nach ihrem Belieben herumhetzen durfte und niemand von ihnen nachts auf die Idee kam aufzustehen anstatt zu schlafen.

Blooms dunkles Geheimnis [WIRD EDITIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt