Planet des Friedens Teil 2

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Als die Winx durch das Portal flogen, war es wie ein Schock für sie.

Sie hatten schon einmal Bilder vom Planeten des Friedens in einem Reisekatalog bewundert. Stella wedelte gerne mal mit ihren Katalogen vor den Nasen ihrer Freundinnen herum. Natürlich ließen sich die Mädchen dazu hinreißen, die neueste Mode oder die schönsten Orte der Magischen Dimension zu bestaunen. Darunter war auch einmal der Planet des Friedens gewesen. Seine atemberaubenden Landschaften, die hohen Berge, stille Seen, die riesigen Wälder mit den schönen Pflanzen und die wundervollen Städte, beherbergten eine unglaubliche spirituelle Kraft. Die farbenprächtigen Pflanzen und die unglaubliche Artenvielfalt der Tiere sprachen natürlich für sich und waren bewundernswert.

Und dann war da noch dieser riesige, prächtige Palast der von Wald umgeben war und weit im Hintergrund das Gebirge hervorragte. Es war einfach traumhaft. Das Abbild reiner Schönheit!

Die Mädels hatten sich sogar einmal vorgenommen, dort ihre Ferien irgendwann mal zu verbringen.

Doch als sie das Bild, das sich ihnen unten bot, betrachteten, löste das bei ihnen blankes Entsetzen aus.

Flora schlug sich beide Hände auf den Mund, als sie die verdorrten Pflanzen sah. Der einst so grüne Wald war nun zu einem graubraunem Farbton umgewandelt worden, die Blätter waren vertrocknet und ab und an sah man vereinzelt verkrüppelte Bäume, die ihre Äste zum dicht bewölkten Himmel ausstreckten.

Ihr stiegen die Tränen in die Augen, denn sie hörte förmlich wie die Pflanzen litten, um Hilfe schrien und über ihre Wunden klagten. Doch bei anderen, und das war für sie das Schrecklichste von allen, hörte sie nichts. Gar nichts. Nur komplette Stille. Totenstille. Sie waren tot. Es zerriss ihr beinahe das Herz, als sie versuchte die Hilfeschreie zu ignorieren. Sie wäre am liebsten sofort losgeflogen, um diesen armen Lebewesen zu helfen.

Flora biss sich auf die Unterlippe. Sie waren hier um zu helfen und genau das würden sie auch tun. Was auch immer hier passiert war, sie würden das in Ordnung bringen. Und dann wäre alles wieder, wie beim Alten.

Den anderen schien es nicht anders zu gehen. Die ganze negative Energie hier überwältigte sie und sie konnten sich nur mit Mühe an diese gewöhnen. Sie alle fassten zur selben Zeit den gleichen Entschluss wie Flora, auch wenn sie das nicht laut aussprachen.

Sie blickten weiterhin auf den braunen Blätterteppich und ab und zu erhaschten sie sogar einen Blick auf die dort hausenden Kreaturen. Sie waren groß, verunstaltet und furchteinflößend. Ihnen war klar, dass das einst mal die schönen Tiere gewesen waren. Einmal verfolgten sie sogar große Vögel mit unglaublich langen Schnäbeln, roten Augen und pechschwarzen Federn, die zuteil an einigen Stellen ausgerupft waren, doch sie konnten diese mehrmals abschütteln. Kurz darauf beobachteten sie einen blutigen Kampf zwischen diesen Kreaturen unten, bis das vertrocknete Blätterdach ihnen die Sicht versperrte. Sie waren auch erleichtert drum gewesen.

Doch jede einzelne von ihnen stellte sich dieselbe Frage: Wie konnte aus einem der schönsten Orte der Magischen Dimensionen so ein Ort der Zerrstörung werden?

„ Was ist hier nur passiert?", flüsterte Flora. Sie traute gerade ihrer Stimme nicht. Keiner wusste auf ihre Frage eine Antwort und so traute sich niemand das drückende Schweigen zu unterbrechen.

Als ob dieser Anblick nicht schon genug wäre, wurden die Feen Zeugen eines anderen Phänomens: Sie sahen unten Leute gegeneinander kämpfen.

Man sah nicht einmal welche Leute zusammengehörten. Es schien so, als würde jeder für sich selbst kämpfen. Diese Kampfgruppen waren im Wald ganz unregelmäßig verteilt.

Die Winx erblickten schon von weitem ein großes Gebilde. Bei genauerem Hinsehen wurde ihnen klar, dass dies der Palast sein musste. Je näher sie aber an ihn heranflogen, desto häufiger trafen sie auf Kampfgruppen. Es wurde sogar mal mit Speeren nach ihnen geworfen.

Blooms dunkles Geheimnis [WIRD EDITIERT]Where stories live. Discover now