Blooms dunkles Geheimnis [WIRD EDITIERT]

Wieder zurück

Es war ein wundervoller, sonniger Morgen. Alles war so schön ruhig im Zimmer und es bestand keinerlei Grund zur Hektik.

Obwohl heute Mittwoch war.

Bloom genoss den Augenblick. Sie lag in ihrem Bett und kostete den Moment so lange wie möglich aus. Sie war sehr froh darüber, dass Miss Faragonda die Mädchen heute vom Unterricht befreit hatte, da sie, wie sie so schön gesagt hatte, „ sehr hart gearbeitet hatten gestern". Natürlich hatten sie das. Und das auch noch in aller Früh. Der gestrige Tag war so anstrengend für alle gewesen, dass sie, als sie endlich heute Morgen zurückgekommen waren, sofort zu ihren Zimmern gegangen waren, nachdem sie Miss Faragonda kurz über ihren Fund berichtet hatten.

Die Rothaarige seufzte. Eigentlich hatte sie vorgehabt, den ganzen Tag nur hier zu liegen und über nichts nachzudenken, doch sie konnte nicht verhindern, dass ihre Gedanken anfingen zu wandern.

Sie hatten der alten Dame nichts von den Eismonstern berichtet, lediglich nur erwähnt, dass es ein paar Komplikationen gegeben hätte (Tecnas Einwurf). Die Direktorin war vielleicht etwas enttäuscht gewesen, als sie erfuhr, dass das Buch in Wirklichkeit nicht das echte Exemplar gewesen war, sondern nur zwei verzauberte Gegenstände. Und dann hatte sie sofort nach diesen gefragt, weil es sie sehr interessierte, was das Ganze zu bedeuten hatte. Vielleicht führten eben jene Gegenstände zu dem eigentlichen Ziel. Flora hatte ihr den Schlüssel gleich überreicht, doch als Bloom nach dem Stück Papier greifen wollte, kam sie mit leeren Taschen hervor. Sie war schon etwas verwirrt gewesen, aber anscheinend hatte die Müdigkeit so ihre Sinne benebelt, dass sie zu dem Zeitpunkt gar keine angemessene Reaktion hervorbringen konnte. Die anderen hatten da schon mehr besorgt gewirkt und sie ausgefragt, ob sie den Zettel nicht doch irgendwo in ihrem Zimmer liegen gelassen hatte, doch als Antwort konnte die Fee der Drachenflamme nur mit den Schultern zucken.

Jetzt, da sie hellwach war, spürte sie, wie langsam Panik in ihr aufstieg. War der Zettel wirklich weg? Oder lag er doch noch irgendwo in den Tiefen ihrer Taschen? Hatte sie ihn rausgenommen und irgendwo auf dem Schreibtisch liegen gelassen? Oder hatte sie ihn tatsächlich verloren? Aber wo? Reagierte sie vielleicht über?

Oh Gott, sie sollte sich beruhigen!

Nein, so hatte sie sich ihren Morgen heute definitiv nicht vorgestellt.

Warum musste sie sich auch in den unpassendsten Momenten an solche Dinge erinnern? Sie wollte doch einfach eine nette, kleine Pause von all ihren Sorgen!

Leise, bedacht darauf weder Kiko noch ihre Freundin zu wecken, stand sie auf und schlich auf Zehenspitzen durchs Zimmer. Kurz hielt sie inne um sich zu Flora umzudrehen. Die Fee der Natur lag da mit einem friedlichen Gesichtsausdruck, ihre Decke hatte sie beinahe gänzlich über sich gezogen. Auch wenn sie entspannt wirkte, so wusste Bloom, dass aber auch sie ihre eigene Last zu tragen hatte. Genauso wie Tecna. Und andere auch. Wenigstens konnte sie in Ruhe ausschlafen.

Langsam wandte sich die Rothaarige ab und begann ihre Taschen zu durchwühlen. Währenddessen wanderten ihre Gedanken zu einem anderen Ereignis, das ebenfalls heute Morgen stattgefunden hatte.

Sie war im Schiff aufgewacht und hatte kaum Zeit gehabt, sich erst einmal richtig zu strecken, da wurde sie schon von den ersten Fragen bombardiert. Wenn sie ehrlich war, sie hatte im Geheimen gehofft, die anderen würden es nicht als wichtig erachten, sie noch zu befragen, aber nein, das Schicksal musste sich ja gegen sie wenden. Das Erstaunliche war nur, dass sie Floras Rat befolgt und ihnen die Wahrheit erzählt hatte... naja teilweise. Die Kurzfassung hatte dann ungefähr so ausgesehen: Sie war gestürzt, sie war in einer kalten Umgebung aufgewacht und hatte zuerst nicht gewusst wo sie sich befand. Dann war sie einfach den Berg runtergelaufen während die Polarlichter ihr Licht gespendet hatten. Letzten Endes, und das war diesmal nicht ganz der Wahrheit entsprechend, hatte sie einfach irgendeine Richtung eingeschlagen und hatte Glück gehabt, dass Schiff hinter der Felsenkette zu finden. Die Passagen mit Valtor hatte sie selbstverständlich komplett weggelassen.