Ich, der Stalker

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Lens POV

(zeitgleich mit dem letzten Kapitel)

Nachdem meine Tante diese super tolle und so aufbauende Rede endlich geschafft hatte (wirklich, ich fühle mich richtig motiviert), ging es dem Essen an den Kragen. Ich musste mich heute noch einmal bis zum platzen voll (fr)essen, da das warscheinlich das letzte gesunde Essen in diesem Halbjahr sein würde.
Ich unterdrückte einen Seufzer, als ich an die vielen Fertiggerichte im Küchenschrank dachte.
Ich bin einfach zu faul um kochen zu lernen und als ich es das letzte Mal versucht hatte, ist die Küche in Flammen aufgegangen.
Ach ja.

Während ich aß, spürte ich dauernd den Blick Sylvias auf mir.
Was hat die denn jetzt schon wieder? Hab ich was verbrochen?

Seelenruhig mampfte ich weiter vor mich hin und ignorierte sie.

Warscheinlich war es langweilig mich beim essen zu beobachten, da sie schon bald darauf den Blick von mir löste.
Ich aß zu Ende und hörte zu, als Sylvia sich von uns verabschiedete.

Man freu ich mich auf mein Bett.

Dann winkte sie mich zu sich. Ooh.

Aufreizend langsam erhob ich mich und schlenderte zu ihr. Ungeduldig tippte sie mit dem Fuß auf den Boden
(Lehrer *augenverdreh*).

"Hi." (Ich lobte mich insgeheim für meinen Einfallsreichtum)
"Behalte sie im Auge." war alles, was sie sagte und deutete auf das Mädchen (Name entfallen), das vorhin mit mir in einem Abteil gesessen hatte.

"Auch schön dich zu sehen." setzte ich meinen Monolog fort. "Ja, mir geht es gut."

"Hör mit diesen Albernheiten auf." ermahnte sie mich, aber ich sah die Andeutung eines Lächelns auf ihrem Gesicht.

Ich wurde ernst.

"Warum soll ich sie im Auge behalten? Sie ist doch nur eine gewöhnliche Neue."
Meine Tante zog die Augenbrauen zusammen. " Ich weiß, " setzte sie nachdenklich an. " Aber ich habe so ein Gefühl.." sie entfernte sich langsam von mir.
Äh, hallo? Ich stehe immer noch hier?

"Jetzt noch?" rief ich ihr nach und hoffte, dass das bis morgen warten kann.
"Ja, jetzt noch." befahl sie und in ihrerer Stimme schwang schon der Doppelklang mit. "Aber-," protestierte ich schwach. "Keine Widerrede. Behalte sie einfach im Auge." und damit verschwand sie durch ein Fingerschnippen.

Na prima. Ich sollte ein Mädchen stalken, weil meine wertgeschätzte Verwandtschaft so ein Gefühl hat.

Düster dreinblickend, heftete ich mich an die Fersen des Mädchens, das gerade den Saal verließ.

Warscheinlich wird sie sich darauf auch noch etwas einbilden, falls sie davon erfährt. dachte ich grimmig und schlüpfte durch die Saaltür.

◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆

Sie lief mit einem verwirrten Gesichtsausdruck neben den Anderen her. Als diese sie anschauten, neutralisierte er sich und sie sah emotionslos nach vorn.
Einige Augenblicke später, ließ sie sich zurückfallen und lief alleine.

Warum tat sie das? Quatschen Mädchen nicht bei jeder Gelegenheit?
Nun, dieses jedenfalls nicht.

Ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich machen sollte.

Ich bewegte mich weiterhin lautlos im Dunkeln und mit jeder Sekunde wurde diese Aktion umso lächerlicher.
Gereizt wie ich war, hätte ich fast meine Wut an einem Baum ausgelassen, aber ich hielt mich zurück.

Mein neues IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt